Hochspannung vor dem Saisonfinale: Wer wird am Nürburgring Meister in der ADAC Formel 4?
Das Warten hat ein Ende: Am kommenden Wochenende (14. bis 16. Oktober) fällt auf der Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings die Entscheidung in der ADAC Formel 4. Zum letzten Saisonstopp reist Andrea Kimi Antonelli (16/Prema Racing) als Tabellenführer an. Schärfster Verfolger des Italieners ist Taylor Barnard (GBR/PHM Racing), der 18-Jährige kann sich ebenfalls noch den Champion-Pokal holen. Beim ADAC Racing Weekend werden zudem noch die Titel in der Rookie- und Teamwertung vergeben. In der Eifel endet außerdem auch die erste Saison des neuen rund 180 PS starken Formel-4-Fahrzeugs von Tatuus. Erstmals waren die Nachwuchstalente in diesem Jahr mit einem nachhaltigen Kraftstoff unterwegs der exklusiv von Shell für das ADAC GT Masters und seine Rahmenrennserien entwickelt wurde und rund 50% nachhaltige Komponenten erhält.
Vor dem Finale könnte die Spannung kaum größer sein, schließlich liegen noch zwei Fahrer im Meisterschaftsrennen. Nach dem letzten Rennwochenende am Lausitzring brachte sich Barnard endgültig in Lauerstellung für den Titelkampf. Mit 34 Punkten Rückstand auf den Mercedes-Junior Antonelli hält sich Barnard noch die Möglichkeit offen, nach Oliver Bearman (2021) und Jonny Edgar (2020) der dritte britische Meister in Folge zu werden. Die Ausgangslage dafür ist klar: Er muss in jedem Rennen vor dem Führenden in der Gesamtwertung bleiben und auf ein entsprechendes Resultat hoffen. Allerdings verschaffte sich Antonelli mit bisher sieben Saisonsiegen eine gute Ausgangslage und steht auf der Pole-Position im Rennen um die Meisterschaft. Hinter dem Duo geht es noch um Platz drei der Gesamtwertung, um diesen duellieren sich Rafael Camara (17/Prema Racing) und Nikita Bedrin (16/ITA/PHM Racing). Beide sind vor dem Finale punktgleich (155 Punkte).
In der Rookiewertung belegt der Brasilianer Camara vor den letzten drei Rennen auf der 5,148 Kilometer langen Grand-Prix-Version der ehemaligen Formel-1-Strecke Rang zwei. Rasmus Joutsimies (19/Jenzer Motorsport) aus Finnland ist mit 241 Zählern Erster und hat 19 Punkte Vorsprung auf den Piloten aus der Ferrari Driver Academy. Gesucht wird in der Eifel ebenfalls noch der erfolgreichste Rennstall der Saison 2022. Die italienische Mannschaft von Prema Racing hat mit 481 Zählern die Nase vorne. Für PHM Racing bietet sich mit 443 Punkten die Möglichkeit auf den ersten Titel in der noch jungen Teamgeschichte. Im Winter 2021 gründete Paul Müller den Berliner Rennstall und feierte mit seinen Fahrern bereits fünf Saisonsiege.
Mit Valentin Kluss (15) und Jonas Ried (17/Ehingen) fahren auch zwei Nachwuchspiloten aus Deutschland für PHM Racing. Kluss, der von der ADAC Stiftung Sport unterstützt wird, jubelte am Lausitzring mit Platz drei über seinen ersten Podiumserfolg in der ADAC Formel 4. Außerdem freute sich der Bad Mergentheimer über zwei Pokale als bester Rookie. Ried liegt in der Meisterschaft auf Top-Ten-Kurs. Ugo Ugochukwu (15/USA) absolviert im Rahmen des Saisonfinales seinen zweiten Einsatz in der Highspeedschule des ADAC. Bereits bei der vierten Saisonstation auf der Traditionsstrecke im rheinland-pfälzischen Nürburg, die allerdings auf der 3,629 Kilometer langen Sprintversion stattfand, fuhr der Junior des Formel-1-Teams McLaren für Prema Racing.
Nach zwei Freien Trainings (08:05 und 11:55 Uhr) geht es für die Nachwuchs-Stars von morgen am Freitag bereits im Qualifying ab 16:10 Uhr um die besten Startplätze für die Saisonrennen 16 und 17. Am Samstag findet am Nürburgring ein Double-Header statt: Die ersten beiden Läufe beginnen um 09:55 und 16:25 Uhr. Am Sonntag steigt dann um 11:35 Uhr das letzte Rennen der aktuellen Saison, bei dem die besten acht Piloten des vorherigen Laufs in umgekehrter Reihenfolge starten.