Lirim Zendeli, Felipe Drugovich, Fabio Scherer und Rookie Mick Wishofer (v.l.)
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ADAC Formel 4: Juri Vips geht als Tabellenführer in das Finale am Sonntag

(Speed-Magazin.de) Der Dreikampf um den Titel der ADAC Formel 4 wird erst im letzten Saisonrennen am Sonntag entschieden. Juri Vips (17, Estland, Prema Powerteam) geht dabei als Gesamtführender in den letzten Lauf der Saison, er hat jedoch nur 4 Punkte Vorsprung auf Felipe Drugovich (17, Brasilien, Van Amersfoort Racing) und 7,5 auf seinen Teamkollegen Marcus Armstrong (17, Neuseeland). Nie war die Meisterschaftsentscheidung der ADAC Formel 4 umkämpfter und offener als in diesem Jahr. 

"Wir müssen uns noch immer steigern, weil wir auf den Geraden noch immer langsamer sind als die Konkurrenz", sagte Juri Vips, der nun den vollen Fokus aufs letzte Rennen des Jahres legt: "Heute ist es dennoch ganz gut verlaufen. Gerade in den Rennen haben wir es ganz ordentlich gemacht. Morgen wird es erneut richtig eng zugehen."

Das Rennen am Vormittag hatte Drugovich vor Zendeli, Scherer und Vesti gewonnen
Das Rennen am Vormittag hatte Drugovich vor Zendeli, Scherer und Vesti gewonnen
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Den ersten Lauf am Samstagvormittag hatte Felipe Drugovich vor Lirim Zendeli (17, Bochum, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) und Fabio Scherer (18, Schweiz, US Racing) gewonnen. Damit übernahm Drugovich zwischenzeitlich auch die Führung in der Gesamtwertung, weil seine Konkurrenten Vips und Armstrong als Achter und Zehnter ins Ziel kamen. In diesem Rennen machte Mick Wishofer (17, Österreich, Lechner Racing) den Sieg in der Rookiewertung perfekt. Der 17-Jährige wurde Zwölfter und damit erneut bester Nachwuchsfahrer.

Das zweite Rennen gewann Lirim Zendeli vor Jonathan Aberdein (19, Südafrika, Motopark) und Sophia Flörsch (16, Grünwald, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.). Zehnter und zugleich bester Rookie wurde Charles Weerts (16, Belgien, Motopark). Drugovich schied aus, Juri Vips holte als Sechster acht Punkte und Armstrong als Neunter zwei.

Dabei hatten die Vorzeichen für Felipe Drugovich auch in diesem Lauf gut gestanden. Der Brasilianer startete erneut von Rang zwei, während es für Vips von Rang 14 und für Armstrong von Platz 24 auf den Highspeedkurs ging. Doch aufgrund technischer Probleme brach Drugovich den Start zunächst ab und musste das Rennen dann aus der Boxengasse in Angriff nehmen. Wenig später stellte der 17-Jährige seinen Wagen komplett ab und ging leer aus.

Vorne lieferten sich Zendeli und Jonathan Aberdein ein intensives Duell um die Spitze. Dabei wehrte der Bochumer die Angriffe des Südafrikaners bis zum Schluss stark ab. Dahinter kämpfte sich die von Position zwölf gestartete Sophia Flörsch (16, Grünwald, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) stark durchs Feld und erneut bis aufs Podium. Die 16-Jährige war erst am vergangenen Wochenende auf dem Sachsenring als Dritte erstmals aufs Treppchen gefahren.

Vierter wurde Kim-Luis Schramm (20, Wümbach, US Racing) vor Julian Hanses (20, Hilden, US Racing), Juri Vips, Louis Gachot (18, Großbritannien, Van Amersfoort Racing), Artem Petrov (17, Russland, Van Amersfoort Racing), Marcus Armstrong und Charles Weerts.

Lirim Zendeli siegte in Rennen 2 vor Jonathan Aberdein und Sophia Flörsch
Lirim Zendeli siegte in Rennen 2 vor Jonathan Aberdein und Sophia Flörsch
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Im letzten Saisonrennen am Sonntag (11.30 Uhr) fällt damit die Entscheidung in der Meisterschaft. Marcus Armstrong wird als Zehnter des ersten Laufs von der Pole Position starten, Juri Vips geht als Dritter ins Rennen und Drugovich als Zehnter.

Weitere Stimmen zur ADAC Formel 4

Felipe Drugovich (Sieger des ersten Rennens und Meisterschaftszweiter, Van Amersfoort Racing): "Heute Morgen lief alles gut und nach Plan. Aber im zweiten Rennen hatten wir technische Probleme mit der Schaltung. Meine beiden Konkurrenten werden morgen vor mir starten, aber das ist mir egal. Ich werde einfach alles geben und hoffen, dass es reicht."

Marcus Armstrong (Meisterschaftsdritter, Prema Powerteam): "Im Qualifying hatten wir ein großes Problem. Aber dafür haben wir das Beste aus einer sehr schwierigen Situation gemacht. Morgen sind wir auf der Pole, also ist alles möglich. Wir sind nicht so schnell wie auf anderen Strecken, aber wir sind noch immer schnell genug, um Rennen zu gewinnen. Wer das Rennen gewinnt, gewinnt auch den Titel. Also werde ich einfach versuchen, das Rennen zu gewinnen. Ich werde nichts ändern, sondern das Rennen angehen wie die anderen auch."

Mick Wishofer (Rookiemeister, Lechner Racing): "Ich freue mich natürlich über die Rookiemeisterschaft. Das Rennen war für mich ziemlich hart. Am Anfang konnte ich noch mit Armstrong mithalten, habe dann aber ein paar kleine Fehler gemacht. Leider habe ich es heute nicht in die Top Ten geschafft, aber im Großen und Ganzen kann ich zufrieden sein."

Freude bei der Siegerehrung bei Rookie Charles Weerts, Aberdein, Zendeli und Flörsch
Freude bei der Siegerehrung bei Rookie Charles Weerts, Aberdein, Zendeli und Flörsch
© ADAC
Lirim Zendeli (Sieger des zweiten Rennens, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.): "Ich wollte den Start unbedingt perfekt machen. Es war ein richtig hartes Rennen, aber ich wollte unbedingt einen Sieg holen hier. Morgen ist auch noch etwas möglich, aber ich gehe ohne Druck ins letzte Rennen. Ich werde einfach Spaß haben und es genießen."

Jonathan Aberdein (Zweiter des zweiten Rennens, Motopark): "Das war ein umkämpftes und schwieriges Rennen. Am Anfang hatten wir einen guten Speed, aber Lirim hat sich klasse verteidigt. Sophia hat mir das Leben schwer gemacht, aber wir konnten unseren Platz gut behaupten und sind happy."

Sophia Flörsch (Dritte des zweiten Rennens, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.): "Der September ist mein Monat. Ich bin sehr happy, das Ergebnis ist toll. Damit habe ich nicht gerechnet, vielen Dank ans Team! Ich hätte Aberdein vielleicht auch noch schnappen können, aber da wollte ich nichts mehr riskieren. Morgen starte ich von ganz hinten. Ich will einfach schauen, so weit wie möglich nach vorne zu kommen."

ADAC / RB