Niklas: "Ganz oben auf dem Podest zu stehen, daran könnte ich mich gewöhnen."
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ADAC Formel 4: Debütsieg in Pink - Niklas Krütten gewinnt erstes Rennen

(Speed-Magazin.de) Es war nur eine Frage der Zeit: Niklas Krütten hat nach zahlreichen Top-Ergebnissen nun seinen ersten Sieg in der ADAC Formel 4 eingefahren. Bei hochsommerlichem Wetter in der Eifel trumpfte der BWT Mücke Motorsport-Pilot aus Trier bei seinem großen Heimrennen auf. Der Nürburgring zählt ohnehin zu Krüttens absoluten Lieblingsstrecken. Zudem reisten Krüttens Familie, Freunde und viele Fans an die Strecke und unterstützten den BWT Mücke Motorsport-Piloten tatkräftig. Entsprechend viel hat sich der 15-Jährige für die drei Rennen vorgenommen. Neben dem Laufsieg im dritten Rennen wurde Krütten außerdem bester Rookie. Damit liegt er bei drei verbleibenden Rennen und noch 75 möglichen Punkten 20 Zähler hinter David Schumacher, Sohn des ehemaligen Formel-1-Piloten Ralf Schumacher. Mit zwei weiteren Platzierungen unter den Top-10 rundete der Trierer das rundum gelungene Wochenende ab. 

Von Startplatz zwei aus witterte Krütten seine Chance für den Sieg im dritten Lauf. Entschlossen und routiniert ging er den Start an und überholte seinen Teamkollegen Köhler, der von der Pole aus gestartet war. Danach ging es darum, den Abstand zu den Verfolgern groß genug zu halten, um die Führung bis zum Schwenken der Zielflagge zu behalten. Das gelang Krütten auf beeindruckende Art und Weise. Den Abstand zu seinem ärgsten Verfolger ließ der BWT Mücke Motorsport-Pilot niemals unter eine halbe Sekunde schrumpfen. Kontrolliert und fehlerlos sicherte sich Krütten nach knapp 30 Rennminuten seinen ersten Sieg.

Den Grundstein für seinen ersten Erfolg legte Krütten bereits am Samstag. Zweimal sicherte er sich im Zeittraining den elften Startplatz. Die Qualifying-Form des 15-Jährigen hat sich im Verlauf der Saison ohnehin immer weiter verbessert. Die Aufholjagden in den Rennen eins und zwei zeigten: Krütten ist der Nürburgring wie auf den Leib geschneidert. Im ersten Lauf verbesserte sich Krütten um zwei Positionen, im zweiten gar um vier Plätze auf Rang sieben. Dank der "reverse grid"-Regel bedeutete dies Startplatz zwei für den letzten Lauf, die ideale Ausgangslage für den späteren Rennsieg.

Das Saisonfinale in der ADAC Formel 4 auf dem Hockenheimring lässt noch ein wenig auf sich warten. Zwischenzeitig geht es für Krütten zum vorletzten Rennwochenende der Formula 4 Italian Championship nach Vallelunga in Italien (14. bis 16. September).

Vier Fragen an Niklas Krütten

Niklas, herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten Sieg im Formelsport überhaupt!
Vielen Dank! Auch wenn ich es noch nicht richtig realisiert habe, das dritte Rennen auf meiner Lieblingsstrecke gewonnen zu haben, so kann ich jetzt schon sagen, dass es ein unglaubliches Gefühl ist. Dass mir mein bislang größter Erfolg im Formelsport bei meinem Heimrennen gelungen ist, macht den Sieg zu etwas ganz Besonderem. Ich stand schon einige Male auf dem Podium, aber auf dem obersten Treppchen zu stehen, ist einfach unbeschreiblich. Das gesamte Team und ich haben hart gearbeitet. Daher freue ich mich umso mehr, meinen Ingenieuren, Mechanikern und allen Beteiligten mit meinem Sieg einen Teil zurückgeben zu können. Ganz oben auf dem Podest zu stehen, daran könnte ich mich gewöhnen.

Wie lief das Rennen denn ab? Du hast die Führung sehr routiniert verteidigt...
Mein Ziel war, möglichst schnell Platz eins zu erobern. Glücklicherweise ist mir erneut ein richtig starker Start gelungen. Dadurch zog ich bereits vor der ersten Kurve an meinem Teamkollegen vorbei, der das Rennen von der Pole Position aus angegangen ist. Im weiteren Verlauf wurde es hin und wieder etwas enger mit meinen Verfolgern. Die Führung habe ich dennoch kontrolliert und habe den Vorsprung nie unter eine halbe Sekunde schrumpfen lassen.

Was ging dir in der letzten Runde durch den Kopf?
Vom Kommandostand erhielt ich über Funk die Info, dass die letzte Runde angebrochen sei. Da ich den Vorsprung über das gesamte Rennen kontrolliert habe, wusste ich, wo ich nicht mehr so stark pushen musste, um den Sieg nicht unnötig aufs Spiel zu setzen und ihn in trockene Tücher zu bringen. Ich habe die Kurven etwas früher angebremst, lief aber gleichzeitig nie Gefahr, meinem Verfolger eine Überholmöglichkeit zu bieten. Das hat sich ausgezahlt. Als ich über die Ziellinie gefahren bin, musste ich einen Schlenker in Richtung Kommandostand meines Teams machen. Das war meine Geste des Dankes für die bislang fantastische Zusammenarbeit mit BWT Mücke Motorsport.

Mit Vallelunga steht in etwas mehr als einem Monat das vorletzte Rennwochenende der italienischen Formel 4 auf dem Programm. Was erhoffst du dir dort?
Vallelunga kenne ich schon von letztem Jahr. Außerdem werden wir dort für zwei Tage testen. Ich freue mich schon sehr darauf, denn das Streckenlayout hat einiges zu bieten. Es geht viel rauf und runter und es gibt viele schnelle und enge Kurven. Zudem ist die Strecke technisch anspruchsvoll, aber für mich gilt sowieso: je anspruchsvoller, desto reizvoller. Auch wenn die Pause bis dahin etwas länger ist, so bin ich mir sicher, dass ich den Aufwind von meinem ersten Rennsieg mit nach Vallelunga nehmen werde.

Niklas Kruetten Promotions / JM