WEC: Porsche will in Monza die Führung in der Weltmeisterschaft zurückerobern
Das Werksteam von Porsche reist gut vorbereitet zum dritten Saisonrennen der FIA World Endurance Championship (WEC) in Monza. Die Langstrecken-Weltmeisterschaft gastiert erstmals auf dem Hochgeschwindigkeits-Kurs in Italien. Beim Lauf über sechs Stunden am 18. Juli hat die Mannschaft des Sportwagen-Herstellers aus Stuttgart ein klares Ziel: Nach dem letzten Rennen in Portugal ist die zunächst verloren gegangene WM-Führung das klare Ziel des Porsche GT Teams. In der GTE-Pro-Klasse für reine Werksteams setzt Porsche zwei rund 515 PS starke 911 RSR ein. In der GTE-Am-Kategorie bringen die Kundenmannschaften Project 1, Dempsey-Proton Racing und GR Racing insgesamt fünf Neunelfer an den Start.
„Beim zurückliegenden Rennen in Portimão hatten wir mit der richtigen Reifennutzung zu kämpfen. Das Team hat die Ursachen dafür erforscht und entsprechende Maßnahmen ergriffen, um so etwas in Zukunft zu vermeiden“, erklärt Pascal Zurlinden, Leiter Werksmotorsport. „Wir gehen fest davon aus, dass wir in Monza zu alter Konkurrenzfähigkeit zurückfinden und uns beim Heimspiel unseres Hauptkonkurrenten Ferrari in Italien die Meisterschaftsführung zurückholen werden.“ In der Herstellerwertung belegt Porsche nach zwei von sechs Saisonläufen mit nur 18 Zählern Rückstand den zweiten Rang.
„Wir alle freuen uns auf das Event auf der Traditionsstrecke mit ihrem ganz besonderen Flair. Es wird ohne Zweifel ein Highlight“, blickt Alexander Stehlig, Einsatzleiter FIA WEC, auf den dritten Saisonlauf voraus. „Nichtsdestotrotz stehen wir vor einer großen Herausforderung. Unser Porsche 911 RSR hat seine besonderen Stärken in mittelschnellen und schnellen Kurven. Leider gibt es in Monza nur wenige solcher Passagen. Nicht der Abtrieb oder die aerodynamische Effizienz stehen im Vordergrund, sondern der schiere Topspeed und die Bremsleistung der Autos. Wir müssen mit einem speziellen Setup darauf reagieren. Ich bin guter Dinge, dass wir konkurrenzfähig sein werden und in Monza viele Punkte für die Weltmeisterschaft einfahren.“
Das Rennen
Das Autodromo Nazionale di Monza hat eine lange und ereignisreiche Geschichte. Bereits 1922 fanden im Königlichen Park erste Rennen statt, damals noch auf einem Ovalkurs, dessen Reste noch heute oft bestaunt werden. Die aktuelle 5,793 Kilometer lange Streckenvariante mit ihren langen Geraden steht ganz im Zeichen von Höchstgeschwindigkeiten. Seit 1950 wurden bereits 70 Formel-1-Grands-Prix auf dem Kurs nahe der norditalienischen Metropole Mailand ausgetragen. Die FIA WEC absolvierte 2017 ihren offiziellen Test vor dem Saisonstart, den sogenannten Prolog in Monza. In diesem Jahr wird erstmals ein 6-Stunden-Rennen absolviert. Das Porsche GT Team kann im Rahmen der Vorbereitungen auf die Daten und Erkenntnisse der Kundenteams aus der European Le Mans Series (ELMS) zurückgreifen. Die europäische Langstreckenserie gastiert seit 2017 regelmäßig auf dem spektakulären Rundkurs.
Die Fahrer des Porsche GT Teams
Am Steuer des Porsche 911 RSR mit der Startnummer 91 wechselt sich der Österreicher Richard Lietz mit seinem Werksfahrer-Kollegen Gianmaria Bruni ab. Der Italiener feiert erstmals mit der FIA WEC ein Heimspiel. Das Duo belegt in der Fahrermeisterschaft derzeit den vierten Rang. Auf Position zwei der Weltmeisterschaft liegen die Markenkollegen Kévin Estre aus Frankreich und Neel Jani aus der Schweiz. Die beiden Piloten der Startnummer 92 hatten den Saisonauftakt in Belgien gewonnen und in allen bisherigen Qualifyings 2021 die Pole-Position in der GTE-Pro-Klasse errungen.
Die Kundenteams
Dempsey-Proton Racing setzt beim dritten Saisonrennen der WEC zwei Porsche 911 RSR ein. In der Startnummer 77 geht Werksfahrer Matt Campbell aus Australien mit Teameigner Christian Ried (Schöneburg) und dem ehemaligen Porsche Junior Jaxon Evans aus Neuseeland ins Rennen. Im Schwesterauto mit der Nummer 88 wechseln sich Alessio Picariello aus Belgien und Andrew Haryanto aus Indonesien mit dem Deutschen Marco Seefried ab. In der Startnummer 46 von Project 1 fahren die Norweger Anders Burchardt und Dennis Olsen sowie der Brite Axcil Jefferies. Im zweiten Auto (Nummer 56) des Kundeteams aus dem niedersächsischen Lohne agieren die beiden Italiener Matteo Cairoli und Riccardo Pera gemeinsam mit Egidio Perfetti aus Norwegen. Die Startnummer 86 von GR Racing teilt sich das britische Fahrertrio Michael Wainwright, Ben Barker und Tom Gamble.
Der Zeitplan (alle Zeiten MESZ)
Freitag, 16. Juli
15:30 Uhr bis 17:00 Uhr – Freies Training 1
Samstag, 17. Juli
09:30 Uhr bis 11:00 Uhr – Freies Training 2
14:00 Uhr bis 15:00 Uhr – Freies Training 3
18:00 Uhr bis 18:10 Uhr – Qualifying GTE-Pro und GTE-Am