SMP verabschiedet sich aus der WEC
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SMP beendet WEC Engagement

(Speed-Magazin.de) Die Hiobsbotschaften in der Sportwagen-Weltmeisterschaft reißen nicht ab. Heute hat das russische SMP Team das Aus in der WEC bekannt gegeben. Man wird nicht mit den beiden LMP1-Dallara in der WEC-Supersaison 2019/2020 vertreten sein. 

„Unser Ziel war es um Siege kämpfen zu können. Das jetzige Reglement erlaubt es uns nicht diese Ziele erreichen zu können. Im Rahmen unserer Möglichkeiten haben wir das Maximum erreicht, jedoch sind wir nicht in der Lage die übermächtigen Toyota auch nur annähernd erreichen zu können. Unterdiesen Umständen haben wir uns nach den 24 Stunden von Le Mans dazu entschlossen, aus der WEC auszusteigen,“ begründet SMP Finanzier Boris Rotenberg den Rückzug.

Damit kritisiert Rotenberg indirekt die die FIA und den Le Mans Veranstalter ACO, die es nicht geschafft haben die privaten LMP1-Teams per EoT (Equivalenz of Technology) den Toyotas anzugleichen. Mehr als dritte Plätze wie zuletzt in Sebring, Spa und Le Mans waren für das erfolgreichste Non-Hybrid-Team nicht möglich gewesen. SMP entwickelte sich in der abgelaufenen WEC-Saison als zweite Kraft in der LMP1-Klasse. Nachdem bereits Dragonspeed seinen Abschied aus der LMP1-Klasse in Le Mans bekannt gab, Kolles sich auf die Entwicklung eines Hypercars konzentrieren will, stehen damit nur sechs LMP1 in der Starterliste. Neben den beiden Toyota ist Rebellion mit zwei Autos in der Liste vertreten und die beiden Ginetta vom Team LNT. Ob diese vier privaten LMP1 beim Saisonstart in Silverstone jedoch alle vertreten sein werden, ist keineswegs gesichert.

Die WEC läuft Gefahr in die Bedeutungslosigkeit ab zu rutschen. Neben dem Teilnehmerschwund in der LMP1-Klasse muss die WEC auch den Verlust von BMW und Ford in der GT-Pro Klasse verkraften. In der einstigen Vorzeige-Klasse sind mit zwei Aston Martin, zwei Ferrari und zwei Porsche auch nur noch sechs Fahrzeuge vertreten. 

Horst Bernhardt