Der Porsche 908 wurde von 1968-1971 gebaut - Nachfolger war der Porsche 936
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Porsche Motorsport Trilogie Teil 1: WM WEC und Le Mans - Porsche kehrt endlich zurück!

(Speed-Magazin / Horst Bernhardt / Porsche Motorsport Trilogie - Part 1)  Am 20. April 2014 startet Porsche mit zwei 919 Hybrid LMP1 in Silverstone nach sechzehn Jahren Abstinenz (!) wieder in der Top-Klasse des Sportwagen-Motorsports. In Silverstone will Porsche in der WEC an die grossen Erfolge der Vergangenheit anknüpfen. Wir dürfen uns auf eine tolle Sportwagen-Saison 2014 freuen, mit dem Saison-Highlight in Le Mans am 14. und 15. Juni 2014! Lesen Sie hier den ersten von drei Teilen der reichhaltigen Porsche Geschichte im Langstrecken-Motorsport - Vom ersten Sieg in Le Mans 1951 bis zum Carrera GT Modell 1963...

Reiche Porsche Historie in Le Mans - 356 Gmünd, 911 GT1

Der Porsche 356 startete die Erfolgsstory von Porsche im Motorsport (Porsche Museum,Gmünd)
Der Porsche 356 startete die Erfolgsstory von Porsche im Motorsport (Porsche Museum,Gmünd)
© wikipedia
Am 7. Juni 1998 feierte der Stuttgarter Sportwagen-Bauer den bis dato 16. Gesamtsieg beim prestigeträchtigen 24 Stunden-Rennen in Le Mans: Nach 352 Rennrunden (4783,781 Kilometern) fuhren Allan McNish, Stephane Ortelli und Laurent Aiello im 911 GT1 mit einer Runde Vorsprung auf das Porsche Schwesterauto mit Bob Wollek, Uwe Alzen und Jörg Müller als Erste über die Ziellinie. Begonnen hat die Erfolgstory von Porsche in Le Mans jedoch schon viel eher: 1951 konnte Porsche direkt im ersten Rennen in Le Mans den ersten Klassensieg einfahren. Auguste Veuillet und Edmond Mouche gewannen im 356 Gmünddie Klasse 751 (1100ccm). Um die Standfestigkeit des 1,1l Motors auf die Anforderungen des 24 Stunden Rennens anzupassen wurde die Motorleistung von 49 auf 46 PS gedrosselt. Diese nicht gerade üppige Motorleistung reichte jedoch aus um nach 24 Stunden eine Distanz von 2840,650 Kilometern auf dem Tacho zu haben, was einer Durchschnitts-Geschwindigkeit von 118,360 km/h entsprach.  

1953 Le Mans: Triumph und Geburtsstunde des Porsche 550 Spyder

Porsche 550 Spyder (1953-1957) - Der 4-Zylinder ist der Vorgänger vom Porsche 718
Porsche 550 Spyder (1953-1957) - Der 4-Zylinder ist der Vorgänger vom Porsche 718
© wikimedia
Der wirtschaftliche Aufschwung nach dem zweiten Weltkrieg machte auch vor dem Motorsport nicht Halt. Immer mehr Hersteller engagierten sich im Motorsport und bei Porsche sah man sich genötigt nicht mehr mit modifizierten Strassenfahrzeugen in Le Mans anzutreten, sondern mit reinrassigen Rennwagen. Mit vier 550 Spyder, dem ersten Rennprototyp der von Porsche entwickelt wurde, traten die Stuttgarter 1953 in Le Mans an. Das Debüt des ersten nur für den Rennsport gebauten Wagens von Porsche endete mit einem triumphalen Erfolg. Richard von Frankenberg und die belgische Reporter Legende Paul Frere gewannen die Klasse bis 1500ccm vor den Porsche Teamkollegen Hans Herrmann und Helmut Glöckler. Porsche beherrschte die 1,5l Klasse bis 1957. Wolfgang Graf Berge von Trips, Olivier Gendebien, Edgar Barth oder Godin de Beaufort waren bekannte Rennsportgrössen, die schon in den frühen Jahren für Porsche unterwegs waren. Porsches Auftritt in Le Mans wurde von Jahr zu Jahr professioneller.  

Ab 1958 kam das Porsche Modell 718 zum Einsatz - Doppelsieg für Porsche! RS 60, Carrera GT bis 1963

Gegen die Aston Martin und Ferrari hatte der Porsche 718 in Le Mans erstmals keine Chance
Gegen die Aston Martin und Ferrari hatte der Porsche 718 in Le Mans erstmals keine Chance
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Der offene Sportwagen verfügte über einen 1,6l Motor mit 148 PS Leistung. Jean Behra und Hans Herrmann sowie Edgar Barth und Paul Frere sicherten Porsche den Doppelsieg beim Debut des 718 in der Klasse bis 2l Hubraum. Am 29. Mai 1959 gewann Porsche die Targa-Florio in Sizilien. Barth und Seidel holten den ersten Sieg für Porsche in einem Lauf zur Marken-Weltmeisterschaft. Für Le Mans wurden die Porsche 718 Rennwagen mit schärferen Nockenwellen ausgestattet um gegen die leistungsmässig überlegenen 3 Liter-Sportwagen von Aston-Martin und Ferrari eine Chance zu haben. Der Einsatz der 718 in Le Mans endete jedoch im Fiasko, alle Werksautos fielen mit Defekten aus. Porsche verlor 1960 Graf Trips an Ferrari. Porsche Rennleiter von Hanstein verpflichtete mit Graham Hill, Maurice Trintignant, Hans Herrmann, Jo Bonnier und Edgar Barth jedoch eine vielversprechende Mannschaft für Le Mans und die Sportwagen-WM. Mit dem RS 60 gewann Porsche in Sebring und die Targa-Florio. Am Nürburgring wurde man Zweiter. Le Mans war wie im Vorjahr kein gutes Pflaster für die Stuttgarter. Der beste Porsche kam lediglich als 10. ins Ziel. Am Ende gewann Ferrari den Titel. Mit dem Modell Carrera-GT bestritten die Zuffenhausener die Langstreckenrennen bis 1963 und konnten damit weiterhin das Geschehen in der GT-Klasse bis 2l bestimmen.
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Der 2. Teil der Porsche Motorsport Trilogie hier!
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Hier gehts zum dritten und letzten Teil der Porsche Motorsport Trilogie
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Horst Bernhardt