Porsche GT Team (91), Gianmaria Bruni (I), Richard Lietz (A) (l-r)
© Porsche | Zoom

FIA WEC: Sieg in Sebring - Porsche GT Team baut WM-Führung weiter aus

(Speed-Magazin.de) Mit einem Sieg beim 1.000-Meilen-Rennen in Sebring (USA) hat Porsche seine Führung in der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC weiter ausgebaut. Gianmaria Bruni (Italien) und Richard Lietz (Österreich) erreichten im sechsten Saisonlauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC in Florida im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 91 den ersten Platz. Die Werksfahrerkollegen Kévin Estre (Frankreich) und Michael Christensen (Dänemark) fuhren in ihrem rund 510 PS starken Sportwagen aus Weissach auf Rang fünf. Das Duo im Fahrzeug mit der Startnummer 92 führt die Meisterschaft nach dem sechsten von acht Saisonrennen deutlich an. In der Herstellerwertung konnte Porsche seine Spitzenposition weiter ausbauen. In der GTE-Am-Klasse feierte das Team Dempsey Proton Racing den zweiten Sieg in Folge.

Das auf acht Stunden limitierte Rennen auf der 6,02 Kilometer langen Rennstrecke in Sebring verlief für Bruni und Lietz über weite Strecken ohne jegliche Zwischenfälle. Dank fehlerfreier Fahrt, guter Taktik und perfekter Arbeit des Teams konnte der Porsche 911 RSR mit der Startnummer 91 auf dem zweiten Platz fahren. Einsetzender Regen rund 25 Minuten vor dem Ende machte einen zusätzlichen Boxenstopp notwendig, bei dem die Werksmannschaft von Manthey-Racing optimal arbeitete und das Fahrzeug von Bruni und Lietz an die Spitze brachte. Die siegreiche Fahrercrew verbesserte sich in der Meisterschaft auf den zweiten Platz. Ereignisreicher verlief das Rennen für die in der WM führenden Teamkollegen. Estre konnte die Spitze nach dem Start von der Pole-Position nicht verteidigen, kollidierte bei der anschließenden Aufholjagd mit einem Konkurrenten und wurde durch eine Stop-and-Go-Strafe erheblich zurückgeworfen. Die nur wenigen Überholmöglichkeiten auf der als „Buckelpiste“ bezeichneten Traditionsstrecke verhinderten eine Rückkehr an die Spitze des Feldes. Der Regen in der Schlussphase veränderte an dieser Situation nichts.

Porsche 911 RSR, Porsche GT Team (92), Michael Christensen (DK), Kevin Estre (F)
Porsche 911 RSR, Porsche GT Team (92), Michael Christensen (DK), Kevin Estre (F)
© Porsche
In der Kategorie GTE-Am feierte das Team Dempsey Proton Racing einen weiteren Erfolg. Porsche Young Professional Matt Campbell (Australien), Porsche Junior Julien Andlauer (Frankreich) und Christian Ried aus Schöneburg wurden im 911 RSR mit der Startnummer 77 für eine konstante und fehlerfreie Fahrt mit Platz eins belohnt. Das Porsche-Kundenteam Project 1 mit Werksfahrer Jörg Bergmeister (Langenfeld), dem US-Amerikaner Patrick Lindsey und Egidio Perfetti (Norwegen) verteidigte die Spitze in der Gesamtwertung mit Rang drei im Sebring-Rennen. Das Team Gulf Racing mit Porsche-Junior Thomas Preining (Österreich) und den beiden Briten Ben Barker und Michael Wainwright erreichte Rang vier. Das Auto mit der Startnummer 88 von Dempsey Proton Racing fuhren Porsche Young Professional Matteo Cairoli (Italien) und dessen Landsleute Giorgio Roda und Gianluca Roda auf den siebten Platz.

Stimmen zum Rennen
Fritz Enzinger (Leiter Motorsport): „Ich bin rundum begeistert. Nach dem Gewinn der Pole-Positions in WEC und IMSA nun der Sieg im ersten von zwei Rennen in Sebring – und das bei diesen schwierigen Bedingungen in der Schlussphase. Besser geht es gar nicht. Ich bin auch sehr stolz auf unsere Kundenmannschaften, die in der GTE-Am-Klasse großartige Leistungen gezeigt haben. Nun folgt noch das Zwölfstundenrennen der IMSA, das wir ebenfalls von Platz eins in Angriff nehmen werden. Da darf es gern so weiterlaufen wie bisher.“

Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter GT-Werksmotorsport): „Was für ein perfekter Tag. Zuerst die Pole-Positions in beiden Serien, nun der Sieg im 1.000-Meilen-Rennen – besser geht es nicht. Beim letzten Boxenstopp im Regen hat unsere Mannschaft mit einem perfekten Reifenwechsel und der besseren Strategie mehr als fünf Sekunden auf den bis dato führenden BMW gut gemacht. Große Gratulation an die Mechaniker, die den Sieg dadurch erst möglich gemacht haben. Es wäre heute sogar ein Doppelsieg möglich gewesen. Leider ist das Auto mit der Nummer 92 aufgrund einer Strafe zurückgefallen. Wir haben die WM-Führung dennoch ausgebaut und freuen uns unheimlich.“

Team Project 1 (56), Patrick Lindsey (USA), Egidio Perfetti (N), Joerg Bergmeister (D) (l-r)
Team Project 1 (56), Patrick Lindsey (USA), Egidio Perfetti (N), Joerg Bergmeister (D) (l-r)
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Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Es ist ein fantastisches Ergebnis für uns Fahrer und für Porsche insgesamt. Wie die Mannschaft uns beim letzten Stopp an die Spitze gebracht hat, war einfach sensationell. Das zeigt, wie einzigartig stark unsere Truppe ist. Dass wir bei der Rückkehr der WEC nach Sebring im 1.000-Meilen-Rennen gewinnen konnten, ist schon ein Hammer. Für mich persönlich geht es aber noch weiter: Es war mein erster Rennsieg für Porsche. Das bedeutet mir unheimlich viel.“

Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): „Am Ende hat der Regen den Segen gebracht. Gimmi hat das Auto bei nasser Strecke sicher auf der Bahn gehalten, das Team beim letzten Reifenwechsel unglaublich schnell gearbeitet. Das hat das Rennen entschieden. Für uns ist alles perfekt verlaufen. Ich freue mich sehr über unseren ersten Sieg in der laufenden Saison.“

Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Es war ein mega Rennen. Unser Auto war richtig stark, aber leider sind wir nicht ganz vorn angekommen, weil ich einen Zwischenfall hatte. Ich war im Zweikampf mit einem Aston Martin, kam besser aus einer Kurve heraus und wollte angreifen. Ich habe ihn dabei leicht berührt, er hat sich gedreht – mein Fehler. Die fällige Strafe hat uns den möglichen Sieg und viele Punkte gekostet. Nicht das Ende der Welt, aber trotzdem schade.“

Michael Christensen (Porsche 911 RSR #92): „Glückwunsch an Gimmi und Richie zum Sieg. Natürlich hätte ich selbst gerne ganz oben auf dem Treppchen gestanden, aber man kann nicht immer gewinnen. In der Meisterschaft sieht es immer noch sehr gut für uns aus. Wir reisen als Führende in der Weltmeisterschaft nach Spa.“

Jörg Bergmeister (Porsche 911 RSR #56): „Wir haben Schadensbegrenzung betrieben – und das sehr erfolgreich. Durch Platz drei haben wir die Führung in der Meisterschaft verteidigt. Das war das große Ziel. Wir hatten im Rennen ein starkes Auto, das allerdings nach einer unverschuldeten Kollision etwas aus der Balance war. Unter diesen Voraussetzungen haben wir das Beste daraus gemacht.“

Matt Campbell (Porsche 911 RSR #77): „Die Bedingungen waren am Ende wirklich schwierig, aber wir haben den Sieg dennoch nach Hause gebracht. Ich bin wirklich erleichtert, denn im Regen kann schnell mal etwas schiefgehen. Unter dem Strich steht ein perfektes Resultat an einem großartigen Tag für Porsche. Bathurst und Sebring innerhalb von nur sechs Wochen zu gewinnen, ist wirklich traumhaft.“

Dempsey Proton Racing (77), Matt Campbell (AUS), Julien Andlauer (F), Christian Ried (D) (l-r)
Dempsey Proton Racing (77), Matt Campbell (AUS), Julien Andlauer (F), Christian Ried (D) (l-r)
© Porsche
Thomas Preining (Porsche 911 RSR #86): „Es war ein turbulentes Rennen. Unser Auto war fantastisch und schnell. Ich bin ein wenig hin- und hergerissen, denn auf der einen Seite war ich im letzten Stint richtig schnell und habe noch zwei Konkurrenten überholt. Auf der anderen Seite habe ich mich leider zu spät für einen Boxenstopp entschieden. Das hat uns noch einmal etwas gekostet. Sonst wäre das Podium definitiv drin gewesen.“

Matteo Cairoli (Porsche 911 RSR #88): „Ich hatte viel Spaß beim Fahren, unser Porsche 911 RSR lag richtig gut auf der Strecke. Allerdings haben wir unsere Möglichkeiten im Rennen nicht ganz ausgenutzt. Das ist sehr schade. Es wäre viel mehr drin gewesen. Ich hoffe, dass es im nächsten Rennen besser laufen wird.“

Ergebnis Rennen
Klasse GTE-Pro
1. Lietz/Bruni (A/I), Porsche 911 RSR, 226 Runden
2. Tomczyk/Catsburg/Sims (D/NL/GB), BMW M8 GTE, 226 Runden
3. Priaulx/Tincknell/Bomarito (GB/GB/USA), Ford GT, 225 Runden
5. Christensen/Estre (DK/F), Porsche 911 RSR, 225 Runden

Klasse GTE-Am
1. Ried/Andlauer/Campbell (D/F/AUS), Porsche 911 RSR, 221 Runden
2. Flohr/Castellacci/Fisichella (CH/I/I), Ferrari 488 GTE, 221 Runden
3. Bergmeister/Lindsey/Perfetti (D/USA/N), Porsche 911 RSR, 221 Runden
4. Wainwright/Barker/Preining (GB/GB/A), Porsche 911 RSR, 221 Runden
7. Roda/Roda/Cairoli (I/I/I), Porsche 911 RSR, 219 Runden

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