Barbara Frings, Porsche GT Team (#92), Kevin Estre (F), Michael Christensen (DK)
© Porsche | Zoom

FIA WEC: Porsche fährt beim WEC-Saisonfinale mit dem 911 RSR zum Doppelsieg

Das Porsche GT Team hat die Saison 2019/2020 der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC mit einem Doppelsieg in der GTE-Pro-Kategorie beendet. Der Franzose Kévin Estre und Michael Christensen aus Dänemark fuhren beim Achtstundenrennen auf dem Bahrain International Circuit von der Pole-Position aus auf Rang eins. Ihre Teamkollegen Richard Lietz (Österreich) und Gianmaria Bruni (Italien) kämpften sich vom vierten Startplatz bis auf die zweite Position nach vorne. Für den Sportwagenhersteller ist es der dritte Erfolg im achten WEC-Rennen mit dem neu entwickelten, gut 515 PS starken 911 RSR. Porsche hatte vor über 14 Monaten bereits den Saisonauftakt im britischen Silverstone gewonnen – damals überquerten Lietz/Bruni die Ziellinie vor Estre/Christensen. Das französisch-dänische Duo hatte sich schon im August mit dem Sieg beim Sechsstundenlauf in Spa-Francorchamps revanchiert.

WEC-Finale in Bahrain

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„Wir konnten die erste Saison unseres aktuellen 911 RSR so beenden, wie wir sie vor einer gefühlten Ewigkeit in Silverstone begonnen haben: mit einem Doppelsieg in der FIA Langstrecken-WM“, betont Fritz Enzinger, Leiter Porsche Motorsport. „Mit insgesamt drei Siegen in der Debütsaison haben wir das Potenzial dieses Rennwagens klar aufgezeigt. Hierfür gilt mein großer Dank allen Beteiligten an der Strecke in Bahrain ebenso wie in unserem Workshop daheim in Weissach.“
 
Beim heutigen Saisonfinale konnte Porsche beide GT-Klassen gewinnen: Porsche-Markenbotschafter Jörg Bergmeister (Deutschland), Porsche Mobil 1 Supercup-Gewinner Larry ten Vorde (Niederlande) und Egidio Perfetti (Norwegen) siegten für das Kundenteam Project 1 in der GTE-Am-Kategorie.
 
Ebenso wie die beiden konkurrierenden Werksteams in der GTE Pro-Klasse hatte Porsche die Strategie für die beiden 911 RSR vor dem Saisonfinale gesplittet, da der 5,412 Kilometer lange Grand-Prix-Kurs von Sakhir für seinen aggressiven Asphaltbelag bekannt ist. Estre und Christensen durften im Qualifying ihre Zeitrunden jeweils auf neuen Pneus von Michelin in Angriff nehmen und sicherten sich damit die Pole-Position. Lietz und Bruni hingegen teilten sich einen Satz Reifen. Mit Startplatz vier waren sie die schnellsten unter den drei Fahrzeugen, die auf die selbe Taktik gesetzt hatten. Ihr Vorteil: Im Rennen konnten sie hierdurch auf einen Satz frischer Pneu mehr zurückgreifen.

Porsche 911 RSR, Porsche GT Team (#92), Michael Christensen (DK), Kevin Estre (F)
Porsche 911 RSR, Porsche GT Team (#92), Michael Christensen (DK), Kevin Estre (F)
© Porsche
 
 
Das Achtstundenrennen war dementsprechend von der Reifenstrategie geprägt. Es begann bei hohen Luft- und Asphalttemperaturen am Tag und führte in die kühlere Nacht. Startfahrer Estre übernahm sofort die Führung. Die Spitzenposition musste der Nummer-92-Porsche nur einmal kurz abgeben: Beim ersten Tankstopp hatte das Schwesterauto nur zwei Reifen gewechselt und stand hierdurch entsprechend kürzer. Der dritte, wegen einer „Full Course Yellow-Situation“ vorgezogene Boxenhalt verlief für die Nummer 91 weniger wunschgemäß: Die Neutralisationsphase wurde schneller als erwartet wieder aufgehoben, der erhoffte Vorteil stellte sich nicht ein. Als zur Halbzeit des an Zwischenfällen armen Saisonfinales das Safety-Car zu seinem einzigen Einsatz auf die Strecke ging, konnte der 911 RSR von Lietz und Bruni wieder zur Spitze aufschließen. Auf abkühlendem Asphalt übernahm das Duo gut drei Stunden vor Rennende die zweite Position hinter Estre und Christensen und brachte den Doppelerfolg sicher ins Ziel.
 
In der GT-Herstellerwertung der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft hat Porsche mit diesem Ergebnis seinen zweiten Platz manifestiert.
 
Auch in der GTE-Am-Wertung, in der fünf 911 RSR des Baujahrs 2017 an den Start gingen, standen zwei Porsche-Teams auf dem Podium. Jörg Bergmeister, Larry ten Vorde und Egidio Perfetti siegten. Porsche-Junior Jaxon Evans (Neuseeland), der Deutsche Marco Holzer und Khaled Al Qubaisi (Vereinigte Arabische Emirate) fuhren im 911 RSR von Dempsey Proton Racing auf Klassenrang drei. Außerdem gingen die Plätze fünf, sechs und sieben in der Kategorie GTE-Am an Porsche-Kundenteams.

Ergebnis Rennen

Klasse GTE-Pro
1. Christensen/Estre (DK/F), Porsche 911 RSR #92, 235 Runden
2. Lietz/Bruni (A/I), Porsche 911 RSR #91, 235 Runden
3. Rigon/Molina (I/E), Ferrari 488 GTE #71, 235 Runden
4. Westbrook/Martin (GB/B), Aston Martin Vantage #97, + 1 Runde
5. Sörensen/Thiim (DK/DK), Aston Martin Vantage #95, + 2 Runden
6. Calado/Serra (GB/BRA), Ferrari 488 GTE #51, + 4 Runden
 
Klasse GTE-Am
1. Bergmeister/Perfetti/ten Voorde (D/N/NL), Porsche 911 RSR #56, 232 Runden
2. Perrodo/Collard/Nielsen (F/F/DK), Ferrari 488 GTE Evo #83, 232 Runden
3. Evans/Holzer/Al Qubaisi (NZ/D/UAE), Porsche 911 RSR #88, 232 Runden
5. Wainwright/Barker/Picariello (GB/GB/B), Porsche 911 RSR #86, 232 Runden
6. Keating/Pereira/Bleekemolen (USA/L/NL), Porsche 911 RSR #57, + 1 Runde
7. Ried/Pera/Olsen (D/I/N), Porsche 911 RSR #77, + 1 Runde

Porsche / DW

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