Porsche 919 Hybrid, Porsche LMP Team: Earl Bamber, Timo Bernhard, Brendon Hartley
© Porsche | Zoom

FIA WEC: Porsche 919 Hybrid erobern erste Startreihe in Fuji

(Speed-Magazin.de) Die beiden Porsche 919 Hybrid starten aus der ersten Reihe zum Sechsstundenrennen auf dem Fuji International Speedway. Die Tabellenführer Earl Bamber (NZ), Timo Bernhard (NZ) und Brendon Hartley (NZ) sicherten sich die Poleposition vor dem Schwesterauto mit dem noch amtierenden Weltmeister Neel Jani (CH), André Lotterer (DE) und Nick Tandy (GB). Es ist die 19. Poleposition für den 919 Hybrid seit seinem Debüt im Jahr 2014 und die vierte in dieser Saison. 

Das Wetter bleibt das beherrschende Thema vor dem siebten von neun Läufen zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC in Japan. Auf unterschiedlich nasser Strecke gestaltete sich die Abstimmungsarbeit schwierig. Um einem Wolkenbruch zu entgehen, wurde das Qualifying eine halbe Stunde vorverlegt, es regnete dennoch. Für das Rennen am Sonntag (11:00 bis 17:00 Uhr Ortszeit, 04:00 bis 10:00 Uhr MESZ) sind noch stärkere Niederschläge prognostiziert.

Das Qualifying im Porsche mit der Startnummer 2 fuhren Bamber und Hartley, sie erzielten eine Durchschnittszeit von 1.35,160 Minuten. Lotterer und Tandy qualifizierten den 919 mit der Startnummer 1 mit einer Durchschnittszeit von 1.35,231 Minuten. Die insgesamt schnellste Runde des Qualifyings auf dem 4,56 Kilometer langen Speedway am Fuße des Mount Fuji fuhr Nick Tandy in 1.35,068 Minuten. Im dritten freien Training am Samstagmorgen hatten die beiden 919 Hybrid die Plätze zwei und drei belegt. Timo Bernhard kam heute nicht zum Einsatz.

Porsche LMP Team: Earl Bamber, Timo Bernhard, Brendon Hartley (l-r)
Porsche LMP Team: Earl Bamber, Timo Bernhard, Brendon Hartley (l-r)
© Porsche
Vor dem WM-Lauf in Japan führt Porsche mit 243 Punkten vor Toyota (168,5) in der Hersteller-Weltmeisterschaft. In der Fahrer-WM liegen Bamber/Bernhard/Hartley nach Siegen in Le Mans, auf dem Nürburgring, in Mexiko-City und Austin mit 160 Zählern an der Spitze. Sollten sie vor den Toyota-Piloten Sébastien Buemi (CH) und Kazuki Nakajima (JP) – beide haben 108 Punkte – ins Ziel kommen, wären sie die neuen Fahrerweltmeister.

Das Porsche LMP Team nach dem Qualifying

Fritz Enzinger, Leiter LMP1: „Wegen der schlechten Wettervorhersage für morgen ist es umso wichtiger, dass unsere beiden Porsche aus der ersten Reihe starten – das sollte ein Vorteil sein. Und wir haben dank der Poleposition wieder einen zusätzlichen Punkt für unsere Verteidigung der zwei WM-Titel bekommen. Wie erwartet war Toyota sehr schnell. Ein dickes Lob an unser gesamtes Team für eine großartige Konzentrationsleistung. Wir freuen uns auf das Langstreckenrennen morgen, das unser drittletztes mit dem 919 Hybrid ist.“

Andreas Seidl, Teamchef: „Glückwunsch ans ganze Team zu einer weiteren kompletten ersten Startreihe. Aufgrund der

Porsche LMP Team: Earl Bamber, Brendon Hartley, Timo Bernhard (l-r)
Porsche LMP Team: Earl Bamber, Brendon Hartley, Timo Bernhard (l-r)
© Porsche
Witterungsverhältnisse war es heute ein richtig schwieriger Tag. Wir haben uns im dritten freien Training noch schwergetan. Für das Qualifying hat das Team mit den Veränderungen, die es an den beiden 919 Hybrid vorgenommen hat, aber einen super Job gemacht. Wir konnten das Potenzial der Autos abrufen und die Fahrer haben es anschließend auf der Strecke optimal umgesetzt – damit gehört die erste Startreihe zum dritten Mal in Folge uns. Aber das ist nur ein kleiner Schritt. Für morgen sagen die Prognosen noch schlechteres Wetter vorher. Das Rennen wird eine große Herausforderung.“

Fahrer Porsche 919 Hybrid Startnummer 1
Neel Jani (33, Schweiz): „Ich bin heute nur ein paar Runden im dritten freien Training gefahren. Es stand wesentlich weniger Wasser auf der Strecke als gestern, aber irgendwie war es sehr schmierig. Wir müssen analysieren, warum es so rutschig war. Den Rest sehen wir dann. Morgen wird es wetterbedingt vermutlich eine Art Überlebenskampf.“

André Lotterer (35, Deutschland): „Es war sehr rutschig auf der nassen Strecke. Wir haben die Poleposition leider ganz knapp verpasst. Ich hatte es noch ein zweites Mal versucht, bin aber in Überrundungsverkehr geraten. Es ging halt leider nicht. Aber Platz eins und zwei für Porsche ist natürlich gut.“

Porsche 919 Hybrid, Porsche LMP Team: Neel Jani, Andre Lotterer, Nick Tandy
Porsche 919 Hybrid, Porsche LMP Team: Neel Jani, Andre Lotterer, Nick Tandy
© Porsche
Nick Tandy (32, Großbritannien): „Unter diesen Bedingungen auf nasser Strecke war das Qualifying wirklich schwierig. Es war wichtig, keinen Fehler zu machen und schnell eine vernünftige Rundenzeit zu erzielen, gleichzeitig musste ich es aber fliegen lassen. Klasse, dass wir wieder mit beiden Autos ganz vorne stehen. Und ich freue mich besonders für Earl, der heute seine erste Poleposition in der WEC eingefahren hat. Gut ist auch, dass unser Schwesterauto den WM-Punkt geholt hat.“

Fahrer Porsche 919 Hybrid Startnummer 2
Earl Bamber (27, Neuseeland): „Es ist fantastisch, dass Porsche wieder mit beiden Autos vorn steht, und ich freue mich besonders über meine erste Poleposition in der WEC. Das gemeinsam mit Brendon – ,Kiwi‘ genau wie ich – zu erreichen, ist für mich etwas ganz Besonderes. Wir mussten auch gegen unser Schwesterauto hart kämpfen. Die haben wirklich alles in die Waagschale geworfen, dabei wurden wir beide im Überrundungsverkehr aufgehalten. Das war eine tolle Teamleistung und ein starker Auftritt von Porsche.“

Brendon Hartley (27, Neuseeland): „Für das Rennen morgen kann wegen des Wetters alles passieren, vielleicht erwarten uns monsunartige Regenfälle. Dieser eine Punkt, den wir heute für die Poleposition geholt haben, kann im Kampf um den Fahrertitel noch eine entscheidende Rolle spielen. Die Rundenzeiten im Qualifying lagen sehr dicht beieinander. Wir sind natürlich sehr zufrieden mit dem Ergebnis.“

Porsche / JM