Porsche GT Team: Richard Lietz, Frederic Makowiecki (l-r)
© Porsche | Zoom

FIA WEC: GT Rennen - Porsche mit Podium und Platz zwei in der Fahrer-Weltmeisterschaft

(Speed-Magazin.de) Erfolgreicher Start von Porsche in die zweite Saisonhälfte der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC: Beim Sechsstundenrennen in Mexiko-Stadt holte das Porsche GT Team am Sonntag mit dem neuen 510 PS starken 911 RSR seine vierte Podiumsplatzierung in dieser Saison, als Richard Lietz (Österreich) und Frédéric Makowiecki (Frankreich) nach 208 Runden im Autódromo Hermanos Rodríguez als Dritte der Klasse GTE-Pro ins Ziel kamen. Sie verbesserten sich damit in der Fahrer-WM-Wertung auf den zweiten Platz. In der Klasse GTE-Am, in der Porsche-Kundenteams den 911 RSR des Modelljahres 2015 einsetzen, sicherte sich Dempsey Proton Racing mit Porsche Young Professional Matteo Cairoli (Italien) seinen zweiten Saisonsieg.

Als sich über dem Autódromo Hermanos Rodríguez eine schwarze Wolkenwand schob und vereinzelte Regentropfen fielen, stand das Rennen auf der Kippe. Auf der 4,304 Kilometer langen Traditionsrennstrecke in Mexiko-Stadt waren nur noch 40 Minuten zu fahren, und ein Regenschauer so kurz vor dem Ziel hätte dem Zufall Tür und Tor geöffnet. Doch zum Glück blieb es auch in den letzten Runden dieses vor allem in den GTE-Klassen erneut interessanten und spannenden Rennens weitgehend trocken.

Walliser:
Walliser: "Wir haben wichtige Meisterschaftspunkte geholt und sind jetzt 2. in der WM."
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Zum dritten Mal in dieser Saison standen Richard Lietz und Frédéric Makowiecki auf dem Siegerpodium. Dritter beim Saisonauftakt in Silverstone, Zweiter beim Heimrennen auf dem Nürburgring und jetzt wieder Dritter – das ist für die Fahrer der Startnummer 91 eine gute Ausgangsposition für die zweite Saisonhälfte, die in zwei Wochen im texanischen Austin ihre Fortsetzung findet. Mit diesem Erfolg sind sie in der GT-Fahrer-Weltmeisterschaft auf den zweiten Platz vorgerückt und haben sich damit als Titelkandidaten zurückgemeldet. Auch in der Teamwertung ist das Porsche GT Team jetzt Zweiter.

Nicht ganz so positiv fiel die Mexiko-Bilanz für ihre Teamkollegen Michael Christensen (Dänemark) und Kévin Estre (Frankreich) aus. Im zweiten vom Porsche GT Team eingesetzten 911 RSR mit der Startnummer 92 landeten sie nach einem alles andere als optimal verlaufenen Rennen auf dem fünften Platz. Die unverschuldete Kollision mit einem Ferrari der Amateurklasse, den Michael Christensen in der ersten Rennstunde überholen wollte und der ihm dabei in die Seite fuhr, war bezeichnend für das Rennen der Drittplatzierten vom Nürburgring. Als ihnen gegen Ende des Rennens auch noch eine Gelbphase einen Strich durch die Strategie-Rechnung machte, war an eine erfolgreiche Aufholjagd nicht mehr zu denken.

Die starke Porsche-Vorstellung in Mexiko, wo die WEC erst zum zweiten Mal zu Gast war, rundeten die Kundenteams in der Klasse GTE-Am ab. Dempsey Proton Racing mit Porsche Young Professional Matteo Cairoli und seinen Teamkollegen Christian Ried (Schönebürg) und Marvin Dienst (Lampertheim) feierte im 911 RSR seinen nach dem Nürburgring-Erfolg zweiten Sieg in dieser Saison. Teilhaber Patrick

Gulf Racing: Michael Wainwright, Nick Foster, Ben Barker (l-r)
Gulf Racing: Michael Wainwright, Nick Foster, Ben Barker (l-r)
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Dempsey gratulierte via Twitter sofort nach der Zieldurchfahrt. Erstmals auf dem Podium standen die Briten Ben Barker und Michael Wainwright sowie der Australier Nick Foster, die für Gulf Racing mit ihrer besten Saisonleistung den dritten Platz holten.

Der sechste Lauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC wird am 16. September in Austin/USA ausgetragen.

Stimmen zum Rennen
Dr. Frank-Steffen Walliser, Leiter Motorsport und GT-Fahrzeuge: „Dieses Podium in einem über die gesamte Distanz hart umkämpften Rennen haben wir mit der Zuverlässigkeit unseres 911 RSR sowie einer perfekten Team- und Fahrerleistung erreicht. Damit haben wir wichtige Meisterschaftspunkte geholt und sind jetzt Zweiter in der Weltmeisterschaft. Der Kampf um den Titel bleibt weiter offen und spannend. In der Klasse GTE-Am hat unser Young Professional Matteo Cairoli erneut seine Klasse gezeigt und unserem Kundenteam Dempsey Proton Racing zum zweiten Sieg in Folge verholfen. Ganz besonders freue ich mich auch über das erste WEC-Podium für Gulf-Racing in dieser Saison.“

Richard Lietz (911 RSR #91): „Das war ein starkes Rennen des ganzen Teams. Ich möchte dieses Podium meinem Opa widmen, der letzte Woche friedlich eingeschlafen ist. Er ist selbst mit Porsche Rennen gefahren und war der größte Porsche-Fan, den ich kenne. Der zweite Platz in der Weltmeisterschaft ist, so sehr wir uns natürlich darüber freuen, nicht mehr als eine Momentaufnahme. Abgerechnet wird zum Schluss.“

Frédéric Makowiecki (911 RSR #91): „Das war ein hartes Rennen mit einem guten Ende für uns. Das Team hat uns wie immer super unterstützt, und was Richard heute gezeigt hat, war sensationell. Ich bin stolz, sein Teamkollege zu sein.“

Dempsey Proton Racing : Christian Ried, Marvin Dienst, Matteo Cairoli (l-r)
Dempsey Proton Racing : Christian Ried, Marvin Dienst, Matteo Cairoli (l-r)
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Michael Christensen (911 RSR #92): „Dieses Rennen war weitaus ereignisreicher als wir uns das gewünscht hatten. Als Team haben wir getan, was wir konnten, doch es hat nicht für ein Podium gereicht. Jetzt werden wir uns konzentriert auf Austin vorbereiten und es dort dann hoffentlich besser machen.“

Kévin Estre (911 RSR #92): „Ein hartes Rennen. Im ersten Stint gab es den Kontakt beim Überrunden eines Amateurfahrers, dadurch wurden wir zurückgeworfen. Wir haben gekämpft und eine etwas riskantere Doppelstint-Strategie gewählt, doch die ist leider nicht aufgegangen.“

Matteo Cairoli (911 RSR #77, Dempsey Proton Racing): „Das war ein perfektes Wochenende für uns. Erst die Pole und dann den Sieg – besser geht’s nicht. Dieses Rennen war nicht ganz so einfach, wie es vielleicht ausgesehen hat, ist aber wirklich toll für uns gelaufen. Ein Dankeschön an das ganze Team, das diesen Erfolg möglich gemacht hat.“

Ben Barker (911 RSR #86, Gulf Racing): „Was für ein Rennen – endlich ist der Knoten geplatzt. Dieses Podium hat das ganze Team verdient. Wir haben so lange hart dafür gearbeitet. Diesen Erfolg werden wir gebührend feiern.“

Rennergebnis
Klasse GTE-Pro
1. Rigon/Bird (I/GB), Ferrari 488 GTE, 209 Runden
2. Thiim/Soerensen (DK/DK), Aston Martin, 209
3. Lietz/Makowiecki (A/F), Porsche 911 RSR, 208
4. Priaulx/Tincknell (GB/GB), Ford GT, 207
5. Christensen/Estre (DK/F), Porsche 911 RSR, 207
6. Calado/Pier Guidi (I/I), Ferrari 488 GTE, 206
7. Mücke/Pla (D/F), Ford GT, 205
8. Turner/Adam/Serra (GB/GB/BRA), Aston Martin, 83

Klasse GTE-Am

1. Ried/Cairoli/Dienst (D/I/D), Porsche 911 RSR, 204 Runden
2. Dalla Lana/Lamy/Lauda (CAN/P/A), Aston Martin, 203
3. Wainwright/Barker/Foster (GB/GB/GB), Porsche 911 RSR, 203
4. Flohr/Castellacci/Molina (CH/I/E), Ferrari 488 GTE, 201
5. Mok/Sawa/Griffin (MYS/J/IRL), Ferrari 488 GTE, 199


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