FIA WEC: Ford Chip Ganassi Racing erkämpft Podestplatz für den Ford GT beim Langstrecken-WM-Lauf in Silverstone
(Speed-Magazin.de) Sowohl der US-amerikanische als auch der europäische Teil des Teams Ford Chip Ganassi Racing erlebte ein herausforderndes Rennwochenende. In der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) eroberte das Werksteam mit dem Ford GT beim Sechsstundenrennen in Silverstone einen weiteren Podestplatz. Es ist der erste für die britische Fahrerpaarung Andy Priaulx/Harry Tincknell im Ford GT mit der Startnummer 67 in dieser Saison. Im Schwesterauto mit der Startnummer 66 litten der Berliner Stefan Mücke und sein französischer Teamkollege Olivier Pla während der sechsstündigen Renndauer unter extrem hohen Cockpit-Temperaturen. Zusammen mit einem nicht nach Plan verlaufenen Boxenstopp blieb für das Duo Rang sechs das maximal machbare Ergebnis.Pla startete in Silverstone von der Pole Position, Priaulx lag als Vierter knapp dahinter, als sich in der Startrunde an der Spitze zwei LMP1-Prototypen drehten. Das Feld wurde durcheinander gewirbelt, Priaulx entkam dem Chaos als Sechstplatzierter, Pla rutschte ohne eigenes Verschulden bis auf Position zehn zurück. Für beide Ford GT hieß das Motto nun erst recht "Volle Attacke!". In einer beeindruckenden Aufholjagd pflügten sie durchs GTE-Feld und eroberten nach anderthalb Rennstunden die Positionen eins und zwei.
© Ford
Für das WEC-Schwesterauto von Mücke/Pla hielt das Schicksal weitere Unbill bereit: Beim Fahrerwechsel gegen Rennhalbzeit klemmte die Tür, was die Besatzung der Startnummer 66 wertvolle Zeit kostete. Somit waren beide Ford GT zu einer zweiten Aufholjagd gezwungen - der daraus resultierende GT-Rennsport mit harten Tür-an-Tür-Kämpfen riss die Fans in Silverstone mehrfach von den Sitzen.
"Wir sind sehr enttäuscht", bilanziert George Howard-Chappell, Teamchef der WEC-Mannschaft von Ford Chip Ganassi Racing. "Beide Autos besaßen genügend Speed für eine bessere Ausbeute. Beim Boxenstopp unseres Nummer-67-Autos hatten wir viel Pech. Dem Full Course Yellow folgte direkt eine Safety Car-Phase. Eigentlich riefen wir das Auto zum perfekten Zeitpunkt hinein, aber wegen anderer Ereignisse auf der Strecke ging die Strategie nicht auf. Immerhin konnten wir Rang zwei retten. Die Startnummer 66 hatte ein technisches Problem, das Stefan Mücke und Olivier Pla mit Blick auf den WM-Titelkampf besonders schmerzt."
© Ford
Der gemeinsam mit Olivier Pla um den WEC-Titel kämpfende Stefan Mücke bekannte: "Wenn du von der Pole Position startest, kannst du von diesem Resultat nur enttäuscht sein. Olivier musste am Start der Kettenreaktion der kreiselnden Autos ausweichen. Danach lagen wir auf dem letzten Platz in unserer Klasse. Dann fuhr er ein sensationelles Rennen und überholte eine Menge Autos. Nach dem Fahrerwechsel konnte ich weitermachen, wo er aufgehört hatte und kämpfte mich bis auf Rang zwei vor. Weil wir Pech mit einem Full Course Yellow hatten, ging der spätere Sieger vorbei. Wir konnten die Lücke aber wieder schließen. Bis dahin sah alles gut aus. Leider gab es dann die Schwierigkeit mit der Tür. Wir verloren eine ganze Runde - das kannst du nicht mehr aufholen. Sehr schade, denn unser Ford GT fühlte sich das ganze Rennwochenende über sehr gut an. Trotzdem haben wir wichtige WM-Punkte verschenkt. Doch es ist nach wie vor alles drin: Es stehen noch fünf Rennen aus. Wir kämpfen weiter um den Titel!"
Mücke/Pla reisen als zweitplatzierte Paarung der GTE Pro-Fahrerwertung zum nächsten WEC-Lauf im japanischen Fuji am 14. Oktober. Ford liegt in der Herstellerwertung ebenfalls auf Zwischenrang zwei.
© Ford
Die vorletzte Runde der IMSA WeatherTech SportsCar Championship findet am 9. September auf dem Laguna Seca Raceway statt.
Ford / ND