Entwicklung des LMDh-Prototypen von Porsche für die Saison 2023
Der neue LMDh-Prototyp von Porsche Penske Motorsport hat seine Feuertaufe auf internationalem Parkett bestanden. Auf dem Circuit de Catalunya nahe der spanischen Metropole Barcelona absolvierte das Fahrzeug in den vergangenen Tagen mehr als 2.000 Kilometer. Im Zentrum der Probefahrten standen die Abstimmung der Systeme, die Entwicklung von Reifen sowie die Optimierung des Zusammenspiels von V8-Turbomotor und den vom Reglement vorgeschriebenen Hybridelementen. Beim mehrtägigen Test saßen unter anderem die neuen Porsche-Werksfahrer Felipe Nasr (Brasilien) und Dane Cameron (USA) hinter dem Steuer des rund 500 kW (680 PS) starken Boliden.
„Die erfolgreichen Testfahrten in Barcelona waren ein enorm wichtiger Schritt“, fasst Thomas Laudenbach zusammen. Der Leiter Porsche Motorsport ergänzt: „Bei unseren ersten Runden auf dem Testgelände in Weissach galt es, die grundsätzliche Funktionalität des LMDh-Prototypen sicherzustellen. In Spanien zeigte sich die gesamte Bandbreite der Entwicklung: Dauerläufe, Setup-Arbeit und – ganz besonders wichtig – die Optimierung des Zusammenspiels aller Partner in diesem Projekt. Wie schnell sich die Mitarbeiter von Porsche, Penske, Michelin, Multimatic und anderen bei der Arbeit an der Teststrecke zusammengefunden haben, ist für mich höchst beeindruckend. Vielen Dank an alle, die ihren Teil dazu beigetragen haben.“
„Wir haben den ersten Test auf einer ,echten‘ Rennstrecke absolviert und konnten die bisherige Laufleistung des neuen Porsche LMDh mit über 2.000 Kilometern mehr als verdoppeln“, sagt Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Dies zeigt, dass wir die Zeit nach den zuvor geplanten, aber abgesagten Tests sehr gut für eine intensive Vorbereitung genutzt haben. Inklusive unserer Partner waren wir mit mehr als 70 Menschen vor Ort. Das war auch organisatorisch eine Herausforderung. Wir haben mit dem Auto, aber auch in der operativen Zusammenarbeit und bei den Abläufen innerhalb von Porsche Penske Motorsport riesengroße Fortschritte erzielt. Bis wir dort sind, wo wir hinmüssen, ist es aber noch ein weiter Weg.“
„Wir haben während des Tests von Tag zu Tag große Fortschritte erzielt. Die Rückmeldung der Fahrer gegenüber den Ingenieuren und des gesamten Teams war durchweg positiv“, bilanziert Jonathan Diuguid, Leiter Porsche Penske Motorsport. „Wir sind die Ersten, die mit einem LMDh-Fahrzeug im Testbetrieb sind. Dies gibt uns die Möglichkeit, alle Themen in den kommenden Wochen und Monaten konsequent auszusortieren und 2023 möglichst optimal vorbereitet in den Wettbewerb zu starten.“
Porsche setzt das Entwicklungsprogramm mit dem neuen LMDh-Prototypen in den kommenden Monaten auf verschiedenen Rennstrecken in Europa und Nordamerika fort. Im Herbst wird das Fahrzeug homologiert, der erste Renneinsatz erfolgt im Januar 2023 bei den 24 Stunden von Daytona.
Fahrerstimmen zu den Testfahrten
Felipe Nasr: „Für mich waren es die ersten Runden im LMDh-Fahrzeug – eine grandiose Erfahrung. Das Auto ist brandneu. Dennoch ist es uns gelungen, schon sehr viele Kilometer abzuspulen. Das war sehr gut und alles andere als selbstverständlich. Wir konnten sogar bereits mit Setup-Arbeiten und Reifentests beginnen. Mein Eindruck vom Fahrzeug ist positiv, ich verlasse Barcelona mit einem Lächeln. Ich hatte den ersten Fahrten dermaßen entgegengefiebert. Nun durfte ich endlich mit dem Team Porsche Penske Motorsport arbeiten, ins Lenkrad greifen und auf das Gaspedal treten. Es war ein ganz besonderes Erlebnis für mich und lässt mich mit großer Freude auf all das blicken, was in Zukunft noch kommt.“
Dane Cameron: „Ich habe bereits vor gut zwei Wochen in Weissach erstmals im LMDh gesessen. Dort ging es zunächst nur um Funktionstests. Es ist beeindruckend, welche Fortschritte bis zu unseren ersten Runden in Barcelona gelungen sind. Während der Testtage ging es konsequent immer weiter voran. Jeden Tag konnten wir eine höhere Laufleistung zurücklegen und die Performance wurde spürbar besser. In dieser frühen Phase der Entwicklung geht es natürlich nicht darum, alles bis an die ultimativen Grenzen auszureizen. Im Gegenteil: Unsere Herangehensweise ist sehr konservativ. Auf Grundlage dessen ist mein Eindruck äußerst positiv, denn es steckt noch unglaublich viel Potenzial für weitere Verbesserungen in unserem neuen Auto.“