Der Audi R18 e-tron quattro #2 (Audi Sport Team Joest)
© Audi | Zoom

24h von Le Mans: Audi Stimmen nach dem Testtag

(Speed Magazin) Audi hat beim Testtag in Le Mans zwei Wochen vor dem 24-Stunden-Rennen seine Vorbereitungsphase mit vielen wertvollen Erkenntnissen abgeschlossen. Dabei erzielte der erste Diesel-Hybridsportwagen der Marke die Tagesbestzeit: Allan McNish war im Audi R18 e-tron quattro mit der Startnummer "2" Schnellster auf der Traditionsstrecke an der Sarthe.

Dieter Gass (Leiter Renneinsatz): "Wir haben über den ganzen Tag verteilt viele Informationen gesammelt, die einen wichtigen Baustein in unserer Vorbereitung auf das Rennen in zwei Wochen darstellen. Grundsätzlich können wir resümieren, dass wir uns nach dem heutigen Tag, dem Rennen in Spa und dem Wintertestprogramm gut vorbereitet fühlen. Die Bedingungen waren heute

Audi R18 e-tron quattro von Fässler, Lotterer und Tréluyer
Audi R18 e-tron quattro von Fässler, Lotterer und Tréluyer
© Audi
nicht immer ganz perfekt und wir hatten am Vormittag kurze Standzeiten, deren Ursachen wir bis zum Rennen beheben werden. Heute hatten wir auch endlich die Gelegenheit, unserem größten Gegner Toyota auf der Rennstrecke zu begegnen. Wie erwartet hat sich das Team sehr professionell und mit einem schnellen Auto präsentiert, sodass wir einem interessanten Rennen entgegensehen."

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): "Wir sind gut durch unser Programm gekommen. Zum Glück war es überwiegend trocken, denn Reifen kann man bei Regenschauern kaum testen. Das Reifenprogramm war eines der größten in unserer Aufgabenliste. Die Startnummer ‚2’ hatte am Anfang ein Problem im Kraftstoffsystem, das aber schnell repariert werden konnte. Der Unfall von Allan war schade. Aber das kann passieren, wenn man schnell ist – und er war schnell. Beide Fahrzeugtypen, der R18 e-tron quattro und der ultra, waren gut unterwegs. Respekt vor dem ersten öffentlichen Auftritt von Toyota. Unser Konkurrent war auf Anhieb schnell und hat viele Runden gedreht. Wir sind zufrieden und können uns auf das Rennwochenende vorbereiten."

Dindo Capello (Audi R18 e-tron quattro #2): "Das war ein sehr positiver Testtag. Alle Fahrer waren auf Anhieb schnell. Unser Auto ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich besser. Es fährt sich leichter und gibt bessere Rückmeldungen in allen Bereichen. Es hat viel Spaß gemacht, den R18 e-tron quattro zu fahren. Ich fühle mich mit dem Auto vertraut und freue mich aufs Rennen."

Tom Kristensen (Audi R18 e-tron quattro #2): "An diesem guten und wichtigen Tag haben wir viel Sonne und ein bisschen Regen erlebt. Alle vier Rennwagen von Audi haben einen produktiven Testtag erlebt, wir haben mit den beiden verschiedenen Konzepten viele Daten gesammelt und haben somit eine sinnvolle Basis für die Rennwoche. Es war spannend, den neuen Audi zum ersten Mal auf dieser Strecke zu erleben. Am Vormittag fuhr ich die zweitbeste Zeit und habe mich sehr wohl gefühlt. Allan gelang so wie mir im Vorjahr die Bestzeit. Das wollen wir in der Rennwoche fortsetzen. Zwei weitere schöne Ergebnisse: Hut ab vor der Leistung unseres neuen Gegners Toyota. Und ich habe mich sehr darüber gefreut, dass der ACO mehrere Stellen der Strecke weiter verbessert hat."

Marco Bonanomi im Audi R18 ultra #4
Marco Bonanomi im Audi R18 ultra #4
© Audi
Allan McNish (Audi R18 e-tron quattro #2): "Unser Tag war sehr produktiv, hat aber enttäuschend geendet. Schon Dindo (Capello) hat sich im Auto sehr wohl gefühlt, und Tom (Kristensen) hat die Balance weiter verbessert. So habe ich ein Auto übernommen, das gut an die neuen Asphaltstellen der Strecke angepasst war. Wie immer war die Bodenhaftung zu Beginn des Testtages auf der schmutzigen Strecke natürlich gering. Ich fuhr schnelle und konstante Rundenzeiten. Leider kam ich zum Schluss bei der Einfahrt in die Tertre-Rouge-Kurve kurz aufs Gras, drehte mich um 360 Grad und berührte die Leitplanken. Damit war der Tag leider vorbei, aber wir haben einen guten Anfangspunkt für die Rennwoche. Die Balance des R18 e-tron quattro ist sehr ausgeglichen."

Marcel Fässler (Audi R18 e-tron quattro #1): "Der Testtag lief sehr gut. Wir haben verschiedene Dinge ausprobiert wie Reifendrücke, Abstimmung und Aerodynamik. So haben wir Informationen für das Rennen in zwei Wochen gesammelt und kommen gut gerüstet nach Le Mans."

André Lotterer (Audi R18 e-tron quattro #1): "So weit, so gut. Wir hatten viele Prioritäten beim Testen, vom Fahrwerk bis zum Verhalten der Reifen über die Distanz. Auch den Verbrauch haben wir gründlich analysiert. Das sind unsere wichtigsten Fragestellungen an solchen Testtagen. Natürlich will man am Ende auch ein bisschen genauer wissen, was geht. Da es aber geregnet hat, stand nicht nur die ultimative Rundenzeit im Vordergrund."

Benoît Tréluyer (Audi R18 e-tron quattro #1): "Wir haben verschiedene Abstimmungen ausprobiert. Dabei haben wir auch einige Dinge erprobt, die per Simulation schon bestätigt waren, die man aber trotzdem auf der Strecke noch einmal verifizieren muss. Das Auto fühlt sich sehr gut an und wir haben im Vergleich zum Vorjahr noch einmal ein besseres Fahrverhalten erreicht. Das Hybridsystem funktioniert sehr gut und die Balance passt. Ich bin zufrieden."

Romain Dumas (Audi R18 ultra #3): "Im Vergleich zum Rennen im Vorjahr haben wir ein Auto, das sowohl schneller als auch besser ausbalanciert ist. Das spürt man vor allem in schnellen Sektionen wie den Porsche-Kurven. Persönlich habe ich das Limit des Fahrzeugs noch nicht ausgelotet. Am Vormittag haben wir Abstimmungen ausprobiert, nachmittags Reifen."

Leena Gade und Marcel Fässler
Leena Gade und Marcel Fässler
© Audi
Loïc Duval (Audi R18 ultra #3): "Grundsätzlich ist es gut gelaufen, auch wenn uns das Wetter heute ebenso etwas Zeit gekostet hat wie alle anderen. So konnten wir nicht exakt unseren Plan einhalten, aber doch fast alles abarbeiten. Alle sind zufrieden mit dem Auto. Bei der Abstimmung leisten wir bereits sehr detaillierte Arbeit."

Marc Gené (Audi R18 ultra #3): "Für mich war es gut, mich auf dieser Strecke an das neue Auto zu gewöhnen. Der Vormittag lief sehr gut und ich habe zwei längere Distanzen abgespult. Das Auto fühlte sich gut an und ich war auch mit meinem Rhythmus zufrieden. Meine Teamkollegen haben nachmittags die Abstimmung weiter verbessert. Unser Auto ist schnell, und das ist schön."

Marco Bonanomi (Audi R18 ultra #4): "Das war eine großartige Erfahrung. Es war schön, dass ich in Le Mans zum ersten Mal in meinem Leben so viele Runden drehen konnte. Wir haben viel gelernt und die Abstimmung variiert. Unsere Entwicklungsrichtung stimmt. Am Vormittag habe ich mich besonders wohl gefühlt und die Rundenzeiten waren leicht zu erreichen. Natürlich muss ich die Strecke erst noch kennenlernen. Wir sind bereit fürs Rennen. Audi ist sehr gut und Toyota nicht weit weg. Schön für die Fans, nicht einfach für uns."

Oliver Jarvis (Audi R18 ultra #4): "Es ist toll, wieder in Le Mans zu sein. Es ist so lange her, dass ich hier war. Schon zwei Wochen vor dem Rennen herrscht eine tolle Atmosphäre. Das ist eine aufregende Phase. Ich freue mich schon sehr auf die Rennwoche, die am nächsten Sonntag beginnt. Marco und ich haben uns heute gut ans Auto und an die Strecke gewöhnt."

Audi / J Patric