Das Fahrerfeld für die 24 Stunden von Le Mans 2019
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24h Le Mans 2019: 186 Fahrer sind Startbereit für die 24 Stunden von Le Mans

(Speed-Magazin.de) Das 24 Stunden Rennen von Le Mans ist noch immer der Fixstern am Sportwagen-Himmel und jedes Team, bzw. jeder Fahrer möchte hier am Start sein. Für 2019 hat der Veranstalter zwei zusätzliche Boxen installiert. Somit geht in diesem Jahr mit 62 Startern das größte Feld der über 90jährigen Geschichte des wichtigsten Sportwagen-Rennes der Welt auf die Reise zweimal rund um die Uhr. Insgesamt 186 Fahrer nehmen damit an der 87. Ausgabe des Klassikers im Südwesten Frankreichs teil. 

Trotz des Rekordfeldes in diesem Jahr müssen wir feststellen das die WEC krank ist, wenn nicht sogar totkrank! Die LMP1 Klasse ist an Langeweile nicht zu überbieten. Toyota kann sich nur selbst schlagen. Alle Versuche die privaten Teams in der WEC-Top-Klasse an Toyota leistungsmäßig heranzuführen sind kläglich gescheitert. Bei jedem Rennen der abgelaufenen Saison wurden neue EoT (Equivalenz of Technology) Einstufungen vorgenommen, die kein normaler Rennfan mehr versteht. Gebracht hat es nichts. Für das WEC Super Saison Finale hier in Le Mans, dürfen die privaten LMP1-Teams nun soviel Sprit durch die Brennkammern der Zylinder jagen wie sie wollen. Toyota war beim Vortest trotzdem rund zwei Sekunden schneller als der Rest. Aufgrund des Tankvolumens können die Japaner eine Runde pro Stint mehr fahren als die Privaten. Ein Vorteil der nicht aufzuholen ist. Die GT-Pro Klasse verliert nach dem 24 Stunden Rennen BMW und Ford. Stand jetzt haben wir in der kommenden Saison nur sechs Fahrzeuge fix. Aston Martin, Ferrari und Porsche werden ihr Engagement fortsetzen. Bis jetzt weiß keiner wie es ab der Saison 2020/2021 weitergehen soll. Das mit viel Euphorie verkündete Hyper-Car Reglement ist keineswegs in trockenen Tüchern. Toyota drohte bereits mit Ausstieg, sollte das Reglement nicht zeitnah verabschiedet werden. Den interessierten Herstellern läuft die Zeit davon. In gut einem Jahr müssen die Fahrzeuge einsatzfähig sein und keiner weiß wie sie aussehen sollen. Wir hoffen am Freitag bei der ACO Pressekonferenz Neuigkeiten diesbezüglich zu erfahren.

Aus sportlicher Sicht sind noch nicht alle Entscheidungen gefallen. Toyota und Porsche haben sich die Marken-Titel in der LMP1 und GT-Pro bereits beim vorletzten Rennen in Spa gesichert. Die Entscheidung um den Fahrertitel fällt jedoch hier. In der LMP1 haben nur noch die beiden Toyota Trio´s Titelchancen. Alonso/Buemi und Nakajima haben 21 Punkte Vorsprung auf die Teamkollegen Conway/LopezKobayashi. Bei den GT-Pro liegen die Porsche Fahrer Kevin Estre und Michael Christensen mit 140 Punkten überlegen vorne. Die Teamkollegen Gianmaria Bruni und Richard Lietz liegen mit 36 Punkten Rückstand auf Rang zwei und müssen auf Probleme der Tabellenleader hoffen um den Titel noch einzufahren.

In der LMP2 fällt die Entscheidung um den Titel zwischen dem Signatech Alpine Team mit den Fahrern Nicola Lapierre/Andre Negrao/Pierre Thiriet(143 Punkte) und den beiden Jackie Chan Orecas mit Gabriel Aubry/Ho-Pin Tung/Stephane Richelmi (139 Punkte) und David Heinemeier Hansson/Jordan King /Ricky Tailor (138 Punkte)

In der GT-Am Klasse liegt der Project 1 Porsche 911 RSR mit Jörg Bergmeister/Egidio Perfetti und Patrick Lindsey in der Team und Fahrerwertung mit 113 Punkten vorn. Die WEC -Neulinge stehen damit vor dem größten Erfolg ihrer Teamgeschichte, sollten sie am Sonntag den Titel einfahren. Geschlagen geben wollen sich die Verfolger nicht. Der Spirit of Race Ferrari mit Francesco Castellaci/Giancarlo Fisichella/Thomas Flohr liegt mit 90 Punkten in Lauerstellung. Charlie Eastwood/Euan Alers-Hankey/Salih Yoluc im Aston Martin von TF Sport haben mit 87 Punkten auch noch reelle Chancen auf den GT-Am Titel.

Horst Bernhardt