Volkswagen testet eine e-Golf-Flotte für vollautomatisiertes Fahren in Hamburg
© Volkswagen | Zoom

In Hamburg kann der e-Golf alles allein

Volkswagen hat fünf vollautomisiert fahrende e-Golf in Hamburg losgelassen. Alle Fahrzeuge sind laut dem Automobilhersteller auch im dichten Großstadtverkehr regelkonform unterwegs. Die speziell ausgerüsteten e-Golf sind in der Lage, das potenzielle Verkehrsgeschehen rund zehn Sekunden vorauszuberechnen. Dafür wurden während der neunmonatigen Testphase auf der von der Hansestadt Hamburg eingerichteten Strecke für automatisiertes und vernetztes Fahren (TAVF) umfangreiche Daten gewonnen.

Das System kann mögliche Szenarien vorwegnehmen und verringert die Reaktionszeit deutlich. So können autonom fahrende Fahrzeuge auf etwaige Gefahren schon reagieren, bevor sie überhaupt entstehen. In dem Projekt wurde mit unterschiedlichen Ansätzen für künstliche Intelligenz wie Deep Learning, neuronalen Netzwerken und Mustererkennungsverfahren gearbeitet. Das Verkehrsgeschehen wird anhand der Daten mehrere Male pro Sekunde neu evaluiert.
 
Die dafür nötige Software wurde vom Team der Group Innovation des Volkswagen Konzerns selbst geschrieben. Das Team wird ab Anfang des kommenden Jahres die Keimzelle der neu gegründeten Volkswagen Autonomy (VWAT) bilden. Als Kompetenzzentrum für Autonomes Fahren ab Level 4 soll die VWAT ein eigenes selbstfahrendes System zur Marktreife bringen. So wurden besonders wertvolle Erkenntnisse zu typischen Herausforderungen im dichten Stadtverkehr gewonnen.
 
Volkswagen nutzt die Teststrecke seit März 2019 mit fünf umgerüsteten e-Golf Modellen. In den jeweils circa eine Woche dauernden Testphasen, die alle zwei bis drei Wochen durchgeführt werden, wird die drei Kilometer lange Teilstrecke mehrmals täglich befahren. Verschiedene Sensoren auf dem Dach, in den Kotflügeln, im Front- und Heckbereich analysieren die Umgebung mit jeweils elf Lasern, sieben Radaren, 14 Kameras und mittels Ultraschall. In jedem Kofferraum steckt die Rechenleistung von 15 Laptops, die bis zu fünf Gigabyte Daten pro Minute austauschen.

AMPNET