IAA 2019: Continental arbeitet an einer sicheren Zukunft
Der Name Continental stand noch vor einigen Jahren vor allem für ein Produkt: Reifen – und sonst nichts. Das hat sich, von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, gründlich geändert. Auf der IAA in Frankfurt (–22.9.2019) zeigt der Konzern, der sich inzwischen vom Reifenhersteller zu einem Technologiekonzern verändert hat, eine Vielzahl von neuen und serienreifen Innovationen für die Mobilität der Zukunft.Noch in diesem Jahr wird Continental mit der Serienfertigung seines elektrischen Achsantriebs in Europa und China beginnen. Mit diesem System, so Andreas Wolf, Leiter des Continental-Antriebsgeschäfts, „ermöglichen wir sowohl etablierten Volumenherstellern wie auch neuen Anbietern die schnelle Herstellung von effizienten, rein elektrisch angetriebenen Fahrzeugen“.
© Continental
Um Unfälle mit Radfahrern und Fußgängern beim Abbiegen zu vermeiden, hat Continental einen Nahbereichsradarsensor entwickelt, der die anderen Verkehrsteilnehmer und Hindernisse mit großer Genauigkeit erfassen kann. Der Abbiegeassistent erkennt die drohende Gefahr deutlich früher, warnt den Fahrer und leitet bei Bedarf eine Notbremsung ein.
Einen Einblick in die Zukunft der autonomen Mobilität gewährt der Konzern aus Hannover mit einem Robo-Taxi, das während der IAA Besucher zwischen den verschiedenen Hallen transportiert. In Zukunft sollen bei diesen Gefährten die Reifen, auf die auch autonome Fahrzeuge nun mal nicht verzichten können, ebenfalls autonom ihre Kontrolle übernehmen. Spezielle, in die Lauffläche integrierte Sensoren übermitteln Daten zur Profiltiefe, Beschädigungen, Temperatur der Reifen und den Fülldruck. Über in den Felgen montierte Luftpumpen kann der Reifenfülldruck während der Fahrt angepasst werden. Die Überwachung ist per Internet mit dem Flottenmanagement verbunden und liefert die Daten in Echtzeit an die Zentrale und warnt vor Unregelmäßigkeiten, so dass deutlich schneller als bisher eingegriffen werden kann.
© Continental
Die Daten werden an die Continental Cloud geschickt, wo die Daten weiterer Fahrzeuge sowie Wetterdaten gesammelt und ausgewertet werden. Die Cloud erstellt mittels künstlicher Intelligenz Modelle, mit denen Gefahrensituationen vorhergesagt werden können. Diese Informationen werden an die Fahrzeuge gesendet, die in dem betroffenen Streckenabschnitt unterwegs sind. Die Daten aus dem e-Horizon, der heute bereits für Nutzfahrzeuge verfügbar ist, sind wesentlicher Bestandteil des Preview ESC. Es erkennt, ob das Fahrzeug zum Beispiel zu schnell unterwegs ist, um die nächste Kurve problemlos zu durchfahren. In diesem Fall warnt das System abhängig von der Konfiguration des Herstellers den Fahrer und passt die Geschwindigkeit entsprechend an. „Die Technik unterstützt in Situationen, in denen der Fahrer zu schnell in die Kurve fährt. Sei es, weil sie schlecht einsehbar ist, der Fahrer abgelenkt ist oder den Reibwert falsch eingeschätzt hat“, erklärt Jakov Sprljan, Technischer Projektleiter Preview ESC.
© Continental
AMPNET