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VIDEO DTM auf dem Hungaroring: Babyglück beflügelt Paul Di Resta

(Speed-Magazin.de) Magischer Moment für Mercedes-AMG, Abfuhr für Audi, Besserung bei BMW. Der Samstag am Hungaroring förderte nach einem zuvor einseitig verlaufenen Qualifying ein überraschendes Ergebnis zutage. Bei der Jagd nach der schnellsten Runde waren die Ingolstädter in Ungarn am Vormittag noch das Maß der Dinge gewesen - nach dem ersten Rennen blieb ihnen aber nur die Rolle der Claqeure. Von Platz 13, 14 beziehungsweise 17 rasten Paul Di Resta (Mercedes-AMG) sowie die beiden BMW-Piloten Timo Glock und Bruno Spengler aufs Podium. Begünstigt wurde diese spektakuläre Wendung durch eine frühe Safety-Car-Phase in Runde neun, nachdem BMW-Pilot Maxime Martin sein beschädigtes Fahrzeug auf der Strecke geparkt hatte.

Für Audi kam das Safety Car zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Die Plätze eins bis fünf aus dem Qualifying durch Rene Rast, Jamie Green, Nico Müller, Mattias Ekström und Mike Rockenfeller brachten dadurch nicht den allseits erwarteten Punktesegen. In der Abfolge Rockenfeller, Ekström, Rast und Green fuhren die Favoriten am Ende auf den Plätzen vier bis sieben über den Zielstrich. „Ich bin von fünf gestartet und Vierter geworden, das war das Maximum. Ich bin trotzdem sehr frustriert. Aber so sind die Regeln in diesem Jahr. Man weiß, wenn man früh stoppt, dass man das Safety-Car in der Tasche hat. Wir haben das nicht gemacht, und wurden dafür bestraft“, grämte sich der beste Audi-Pilot Mike Rockenfeller.


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Spengler hatte bereits in Runde eins die Reifen gewechselt, und tauschte die Pneus in Runde acht rechtzeitig ein weiteres Mal. Ein kluger Schachzug. Glock und Di Resta waren nach sieben Umläufen die beiden anderen Fahrer im Feld, die vor dem Re-Start den Weg zur Box einschlugen. Und das erwies sich als der entscheidende Vorteil. „Damit haben wir wohl alle nicht gerechnet. Ich habe mir gesagt, was haben wir zu verlieren, ich fahre jetzt in die Box. Ich hatte mir eh noch einen kleinen Bremsplatten reingefahren. Zwei Runden später kam das Safety-Car. Als mir mein Ingenieur sagte, dass nur drei gestoppt hatten, da wusste, ich das wir eine gute Chance haben, auf das Podium zu fahren. Am Ende haben wir sehr viel Glück gehabt, weil die Audis hier extrem stark sind. Ich fühle mich hier immer, als würde ich ein Heimrennen haben. Immer wenn ich hierherkomme, läuft es. Das wirkt so, als würde ich mich für einen ungarischen Pass bewerben“, scherzte BMW-Pilot Timo Glock, der unter anderem im Jahre 2008 beim Formel-1-Rennen am Hungaroring ebenfalls Zweiter geworden war.

Eine filmreife Geschichte hatte der Sieger zu erzählen. Paul Di Resta gewann sein letztes DTM-Rennen in Hockenheim 2016 zum Auftakt der DTM. Kurz zuvor war Sohn Leo auf die Welt gekommen. Am letzten Montag erblickte Tochter Perla das Licht der Welt. Und der Schotte triumphierte wiederum im Anschluss.


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„Wir hatten in Hockenheim Pech, heute hatten wir Glück mit einer aggressiven Strategie. Als mein Sohn zur Welt kam habe ich das nächste Rennen gewonnen. Und nun auch hier am Hungaroring. Gratulation an meine Frau, sie hatte die Arbeit und ich den Spaß“, sagte Di Resta nach seinem insgesamt achten DTM-Erfolg.

Bruno Spengler hingegen stand in Moskau 2016 das letzte Mal auf dem Podium. „Das war eine tolle Strategie vom Team. In Runde eins zu stoppen, war ein hohes Risiko. Das Safety-Car kam im richtigen Moment. Davor haben wir nochmal gestoppt. Das war auch ein Muss, weil ansonsten hätte ich Schwierigkeiten gehabt, das ganze Rennen mit einem Satz zu Ende zu fahren“, sagte der Kanadier, der sich in den letzten zwei Runden heftiger Attacken des heranstürmenden Rockenfeller erwehren musste. Die Tür für den Verfolger blieb aber zu.

Lucas Auer fiel von Platz acht aus gestartet, als 13. letztlich aus den Punkten. Ursächlich dafür war unter anderem eine Kollision mit BMW-Pilot Augusto Farfus in Runde elf. „Bei mir hat man heute gesehen, dass Rennsport mal so und so gehen kann. An dem Unfall war ich, glaube ich, unschuldig, das muss ich mal analysieren. So läuft es halt, morgen geht es weiter“, so der Österreicher, der mit 69 Punkten vor Green (61), Rockenfeller (53) und Paffett (50) weiter das Gesamtklassement anführt.

DTM / RB