ADAC und DTM buhlen um die Gunst der GT 3 Teams
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DTM vs GT-Masters

Nach den unglücklichen Äußerungen von Gerhard Berger über das GT-Masters in der Vergangenheit, dürfte das Tischtuch zwischen dem ITR Chef und ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk wohl endgültig zerschnitten sein. Eine Zusammenarbeit in irgendeiner Weise ist mit dem Wechsel der DTM zum AvD als sportlichen Ausrichter wohl ausgeschlossen. Nun ist der GT3-Kampf zwischen dem ADAC GT-Masters und der DTM voll entbrannt.

„Die DTM war in der Vergangenheit die Leuchtturrmserie in Deutschland“, sagte Tomcyk während des Finales in Oschersleben und wählte bewusst die Vergangenheitsform. „Sie war in ihrer Form mit der Hersteller orientierten Ausrichtung einzigartig. Deswegen war sie auch in der Alleinstellung etwas ganz anderes – und hat es uns ermöglicht, uns dem GT- Sport zu verschreiben und das entsprechen weiterzuentwickeln.“ Dieses Merkmal wird es in der DTM mit GT3 Fahrzeugen nun nicht mehr geben. Das von Gerhard Berger angedachte GT3-plus Reglement ist vom Tisch. Die Anhebung der Motorleistung auf ca. 600 PS und der Verzicht von Traktionskontrolle und ABS, sowie stehende Starts wird es nicht geben und sind dem Veto der Hersteller zum Opfer gefallen gefallen, weil der Umbau der Fahrzeuge zu teuer ist. Der einzige Unterschied zum GT-Masters ist, das es keine Fahrerwechsel geben wird. Während der ADAC bereits am 19. September seinen Kalender für 2021 veröffentlichte und das Prädikat „Internationale Deutsche GT-Meisterschaft“ vom DMSB erhalten hat, präsentierte die DTM ihren Kalender beim Finale in Hockenheim und scheut Terminkollisionen mit dem GT-Masters und diversen SRO-Meisterschaften nicht, was es für die Teams die in mehreren Meisterschaften an den Start gehen wollen, nicht einfacher macht. Während das GT-Masters 221 keine Überschneidungen mit den SRO-Terminen hat, kollidiert die DTM bis zu sechs mal mit den von Stephane Ratel organisierten Serien. Beim GT-Masters kommt die DTM auf vier Überschneidungen. In der Übersicht die DTM und GT- Masters Termine 2021.

 
Wie fällt der Vergleich zwischen beiden Serien aus? Gerhard Berger verweist auf die TV- Präsenz bei Sat.1 mit dem bestehenden Vertrag bis 2021. Wie die TV-Berichterstattung beim GT-Masters im kommenden Jahr aussehen soll wird derzeit mit dem Spartensender Sport1 und den RTL-Spartensendern ntv und Nitro verhandelt.
 
Hermann Tomcyk haben sich nichts  mehr zu sagen
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Mitentscheidend für den Start in einer Meisterschaft sind die Kosten. Und da sind die Rahmenbedingungen im GT-Masters erheblich günstiger. Bis zum 16. Dezember zahlt man pro Fahrzeug eine Gebühr von 29.000Euro, danach 39.000Euro. Bei der DTM muss man für die Frühbucher Einschreibung bis Ende November 59.000 Euro hinblättern, danach sind 99.000 Euro fällig. Im GT-Masters geht man von Einsatzkosten von rund 600.000 Euro pro Fahrzeug und Saison aus. Für die DTM bewegen sich die Schätzungen im Bereich von 800.000Euro. Da im GT-Masters zwei Fahrer zum Einsatz kommen, liegt das Budget bei 300.000 Euro pro Fahrer, in der DTM sind die Kosten zwei bis dreimal so hoch. Berger will in der DTM keine Pay-Driver am Start haben, sondern nur Profis mit FIA A oder B Lizenz. Bleibt abzuwarten ob die Teams das umsetzen können.

Horst Bernhardt / DW