Zweitbester BMW im Samstagsrennen: Platz acht und vier Punkte
© Marcin Rybak, Orlen Team ART | Zoom

DTM: star/Orlen-Pilot Kubica erneut in den Punkterängen beim DTM Finale in Hockenheim

Vier Punkte addierte Robert Kubica beim Finale der DTM in Hockenheim seinem Konto hinzu. Der 35-jährige Pole erkämpfte mit dem weiß-roten star/Orlen-BMW M4 DTM im Samstagsrennen den achten Platz. Damit war er zweitbester BMW im Feld und unterstrich, wie sehr er sich im Laufe der Saison verbessert hat. All diese Erfahrungen, und trotzdem: Sich auf eine zweite Saison freuen, das kann der DTM-Rookie nicht. Denn Hockenheim war die letzte Ausfahrt der Class-1-Tourenwagen. So erlebte der 97-malige Formel-1-Pilot einen emotionalen Sonntag.
 

DTM Saisonfinale Hockenheimring 2020

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DAS WOCHENENDE

  Am Samstag wäre mehr als P8 drin gewesen   
Für Robert Kubica war es einmal mehr ein hartes Wochenende. Die Plätze 13 und 14 in den beiden Trainingssessions am Freitag hatten bereits darauf hingedeutet. Im Qualifying am Samstag war Robert Kubica mit dem #8 BMW M4 DTM besser unterwegs. „Das erste Outing war ganz okay. Im zweiten Outing gab es jedoch eine unglückliche Situation mit Robin Frijns, und ich habe beim Ausweichen einen Curb unglücklich hart erwischt, was der Aufhängung vorne links nicht gutgetan hat. Trotzdem reichte es zur elftbesten Zeit. Es wäre aber eine bessere Zeit möglich gewesen“, berichtete der star/Orlen-Pilot.
 
Unglücklich begann auch das Samstag-Rennen für Kubica. Marco Wittmann löste einen Startunfall aus, Kubica fiel ans Ende des Feldes zurück, blieb aber immerhin im Rennen. „Der erste Stint war insgesamt nicht so gut. Der zweite Stint war interessant, denn nach dem Reifenwechsel war ich zwar Letzter, konnte aber mehr und mehr den Rückstand verkürzen. Als dann erneut das Safety-Car auf die Strecke kam, haben wir noch einmal Reifen gewechselt. Auch mit diesem Satz ging es gut vorwärts. Ich konnte einige Plätze gut machen und kam sogar noch bis auf den achten Platz vor“, so Kubica positiv überrascht. „Mit einem reibungslosen Rennen wäre vom achten Startplatz einiges mehr drin gewesen.“
 
Für Sonntag musste aus Sicherheitsgründen der Motor getauscht werden, auch an der Fahrzeugabstimmung gab es Änderungen. „Das Qualifying am Sonntagmorgen war dann nicht so schön wie am Samstag. Der Start zum Rennen verlief unglücklich, es gab einen Kontakt, bei dem meine Frontpartie beschädigt wurde. Dadurch verlor ich viel Abtrieb und hatte starkes Untersteuern. Für den Rest des Rennens kämpfte ich demzufolge mit stumpfen Waffen, leider. So hatte ich mir das letzte Rennen sicher nicht vorgestellt“, erläuterte ein enttäuschter Kubica.

Kubicas Fazit: wertvolle Erfahrungen auf und neben der Rennstrecke
© Marcin Rybak, Orlen Team ART
 

DIE STORY - Der emotionale Sonntag   

Ein nachdenklicher Robert Kubica: „Vielleicht liegt es daran, dass man älter wird, dass man eher emotional wird als in jüngeren Jahren. Gerade vor dem Start zum Rennen, wenn man normalerweise total fokussiert ist, hatte ich einen sehr emotionalen Moment. Dieses Auto, das vor mir stand, dieser leistungsstarke Tourenwagen, erzeugte in mir eine ganz besondere Stimmung. Es war anders als sonst, denn ich wusste: Ich würde jetzt zum letzten Mal in dieses schöne Cockpit hineinsteigen, und dann würde ich die letzten Runden mit diesem BMW fahren. Das Ende einer Ära! Für mich ist es das Ende einer Zeit, die nicht so früh enden sollte. Das Projekt war eigentlich auf zwei Jahre angelegt."
 
Kubica blickt zurück: „Wir haben einen hohen Preis gezahlt. Es war zeitweise sehr schmerzhaft, als Rookie in der DTM zu bestehen. Das haben wir gewusst, aber wir hatten es uns nicht ganz so schwierig vorgestellt. Das Warum und Wieso spielt heute keine Rolle mehr. Wichtig ist, dass wir uns verbessert haben, dass wir nie aufgegeben haben, dass wir am Ende mitkämpfen konnten.“ Und weiter: „Ich habe sehr gemischte Gefühle. Einerseits war es ein enttäuschendes Jahr, andererseits hatten wir am Ende ein gutes Paket. Nürburgring, Zolder und Hockenheim waren gute Rennen, leider mit zwei technisch bedingten Ausfällen, weshalb das letztlich gute Bild etwas verschwommen wirkt."
 
Kubica erinnert sich: „Am Sonntag war es ähnlich wie vor einem Jahr beim Formel-1-Finale. Da erging es mir ähnlich, weil ich wusste, dass es wohl mein letztes Formel-1-Rennen sein würde. Und jetzt war es mein letztes Rennen mit einem Class-1-Tourenwagen. Das löst eine gewisse Wehmut aus. Diese DTM-Tourenwagen sind absolut tolle Rennwagen, die jeden Fahrer begeistern. Es ist extrem schade, dass diese DTM-Autos nun in die Garage oder ins Museum geschoben werden."

Am Samstag wäre mehr als P8 drin gewesen   
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KUBICA ÜBER …

  … seine Formel-1-Termine   
Meine Saison ist noch nicht ganz vorbei. Ich werde bei allen vier noch ausstehenden Grand Prix in Istanbul, beim Double-Header in Bahrain sowie in Abu Dhabi als Reservefahrer von Alfa Romeo Racing Orlen dabei sein. Um nach Istanbul reisen zu können, musste ich am Montag und Dienstag extra eine kleine Reise auf mich nehmen, um den erforderlichen Covid-19-Test zu bekommen.
 
  … seine Pläne   
In der Woche nach Istanbul habe ich eine Woche frei. Diese Zeit werde ich nutzen, um die Dinge zu reflektieren, aber auch, um Gespräche mit Partnern zu führen. Die Saison als Fahrer in der DTM ist vorbei, jetzt fokussiere ich mich auf das nächste Jahr. Mal schauen, was möglich und machbar ist.
 
  …Erfahrungen und Dankbarkeit  
Es war eine gute, wertvolle Erfahrung auf und neben der Rennstrecke. Gerade aus schwierigen Situationen lernt man mehr, als Fahrer und in der Zusammenarbeit mit dem Team. Dafür bin ich sehr dankbar. Und auch an dieser Stelle möchte ich allen danken, die involviert waren und die mich unterstützt haben – meine Partner, BMW und das Team ART sowie alle Medien-Vertreter, die mein DTM-Engagement begleitet haben, und natürlich meine treuen Fans.

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