"Ich war nie meisterschaftsorientiert, weil so viel passieren kann. "
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DTM: Lucas Auer "Ich verspreche, da kommt noch mehr"

(Speed-Magazin.de) Heimspiel-Desaster, verpatztes Heimspiel, Höchststrafe am Heimspielberg – lauteten nur ein paar der Überschriften in den Medien nach einem für Lucas Auer unerfreulich verlaufenen Wochenende. Der österreichische Lokalmatador wollte angreifen auf dem Red Bull Ring. Stattdessen erlitt „Luggi“ einen herben Rückschlag im Kampf um den DTM-Titel. Der Abstecher in die Steiermark warf den Mercedes-AMG-Piloten in der Gesamtwertung auf Platz sechs zurück mit 41 Punkten Rückstand auf den Tabellenführer Mattias Ekström. Theoretisch ist eine Aufholjagd möglich, der Blick auf die bisherigen Resultate in dieser Saison lässt es eher als eine „Mission impossible“ erscheinen.

„Ich war nie meisterschaftsorientiert, weil so viel passieren kann. In der DTM ist alles möglich, deshalb mache ich jetzt einfach meine Hausaufgaben. Am Sonntag nach den Rennen können wir schauen und die Punkte zählen. Dann brauchen wir nicht mehr rechnen, oder vermuten. Dann können wir es uns einfach anschauen“, mag Auer vor dem Showdown in Baden-Württemberg nicht den Rechenschieber bemühen. Im Gespräch mit DTM fällt sein Fazit des vergangenen Wochenendes schonungslos und offen aus: „Wir waren generell schwach. Wir waren einfach zu langsam. Am Samstag bin ich zwar als Achter in die Punkte gefahren. Aber am Sonntag haben wir das Qualifying versaut. Deswegen stand ich ganz hinten. Ich will da jetzt nicht ins Detail gehen und mich irgendwo reinschleudern. Auf jeden Fall waren wir dann in einer schlechten Ausgangsposition und im Rennen bin ich abgeräumt worden.“

Vor der malerischen Kulisse in Spielberg...
Vor der malerischen Kulisse in Spielberg...
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Dennoch genoss Auer das Drumherum in der Steiermark. Ein Interview hier, ein Selfie dort. „Luggi“ stand noch mehr als üblich im Mittelpunkt, was er aber keineswegs als lästige Pflichtaufgabe empfand: „Es freut mich, dass die DTM so aufblüht, dass das Interesse der Fans so groß war und dass ich dazu etwas beitragen konnte. Es war ein cooles Wochenende.“

Drei Siege und drei Pole-Positionen, deutlich mehr als in den ersten beiden DTM-Jahren, stehen in seiner diesjährigen Bilanz. Nach Platz 23 und Platz zwölf ist Auer vor den beiden letzten Läufen in Hockenheim Gesamtsechster. Die Formkurve zeigt steil nach oben. Die magere Punkteausbeute in Spielberg hat ihm nicht die Petersilie verhagelt. „Meine Laune ist trotzdem gut. Wenn man an der Meisterschaft schnuppert, dann will man sie auch holen. Aber ich muss jetzt nicht großartig eine Enttäuschung verkraften. Ich bin der jüngste Fahrer im Feld und ich habe mich von Saison zu Saison gesteigert. Ich war die meiste Zeit absolut konkurrenzfähig. Wenn man schaut, wo ich letztes Jahr war, war 2017 für mich überragend.“

...hatte Lokalmatador Auer kein Glück
...hatte Lokalmatador Auer kein Glück
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Nach dem Auftaktsieg ist Auer natürlich auch ein Abschlusserfolg in Hockenheim zuzutrauen. In beiden Rennen hatte Mercedes-AMG vier Fahrer unter den Top Ten. Das lässt für den Schlussakkord durchaus weitere positive Ergebnisse der Stern-Piloten erwarten. „Die Strecke kommt uns auf jeden Fall mehr entgegen als die in Spielberg. Das kann ich bestätigen. Die Charakteristik, der Asphalt liegt dem Mercedes dort generell besser. Es wird aber vermutlich auch kälter sein, als damals beim Saisonstart in Hockenheim. Mal schauen, wie wir damit umgehen können.“

Am Ende des Gesprächs hat „Luggi“ auch noch eine Botschaft für Freund und Gegner parat: „Das kann ich versprechen, ich bin noch nicht fertig. Da kommt noch mehr.“

DTM / RB