Bruno Spengler ist neuer DTM-Champion
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DTM 2012 Hockenheim Finale: BMW, BMW und nochmals BMW - Spengler holt den Titel im Herzschlagfinale

(Speed-Magazin) Der BMW-Pilot Bruno Spengler sicherte sich im Saisonfinale der DTM in Hockenheim seinen ersten Titel in der Deutschen Tourenwagen Masters. Mit einem Sieg im Herzschlagfinale machte der Franko-Kanadier den Titel-Triumpf perfekt. Zweiter wurde Gary Paffett der vor Augusto Farfus ein souveränes Rennen fuhr.

Bei passenden Wetterbedingungen startete das letzte DTM-Saisonrennen auf dem Hockenheimring. Gary Paffett erwischt den schlechten Start, während Bruno Spengler optimal aus den Startlöchern kam. Augusto Farfus konnte seine Pole-Position in die Führung ummünzen, ließ allerdings seinen Markenkollegen eingangs der Haarnadelkurve passieren.

Spannender Auftakt in Hockenheim Spengler und Paffett auf Augenhöhe

Mattias Ekström erwies Gary Paffett dann einen Dienst indem er den US-Amerikaner Joey Hand, der am Start vorgekommen war überholte. Im gleichen Atemzug konnte auch Paffett am BMW-Piloten vorbeiziehen. Neben Farfus und Spengler erwischte auch Jamie Green einen optimalen Start. Der Brite schob sich von Startplatz zehn auf Platz sechs nach vorn.

Der Start zum DTM Saisonfinale 2012
Der Start zum DTM Saisonfinale 2012
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Weiter hinten im Feld kam es zu Rangeleien wodurch Adrien Tambay nach einer Kollision seinen Audi abstellen musste. Neben Adrien Tambay musste auch Mike Rockenfeller nach einer Kollision das Rennen beenden. Ganz hart erwischte es auch David Coulthard, der nach einer Kollision mit Timo Scheider sein letztes DTM-Rennen beenden musste. "Ich bin echt enttäuscht. Ich wollte durchfahren, hatte keinen Kontakt am Start und dann hat eine Berührung gereicht um das Rennen zu beenden", sagte Coulthard bei der ´ARD´. Timo Scheider kassierte für die rüde Aktion eine Durchfahrtstrafe.

Damit noch nicht genug, die Ausfallliste komplettierten letztendlich Mattias Ekström, dem nach einem verpatztem Boxenstopp ein Vorderreifen abfiel. Zudem gesellte sich Miguel Molina nach einem Ausritt ins Kiesbett in der Sachs-Kurve zu den Piloten, die das Rennen in Hockenheim nicht beenden konnten. Zum Schluss war es dann noch Robert Wickens der seinen Mercedes vorwärts in die Garage fuhr.

Bei den Führenden spitze sich die Situation langsam zu. Nachdem Gary Paffett zurück auf dem dritten Rang war, setzte er das BMW Duo Spengler und Farfus zunehmend unter Druck. Farfus und Paffett lenkten als erste Piloten der Führungsgruppe in die Boxengasse zum ersten Stopp ein. Dabei hatte der Mercedes-Pilot am Ende die besseren Karten und schob sich am Brasilianer vorbei. Allerdings wurde die Aktion von der Rennleitung untersucht, da man eine unsicheres Herauslassen des Briten vermutete. Allerdings blieb die Aktion ohne Folgen für Paffett.

Bei Bruno Spengler verlief der erste Stopp voll nach Plan. Allerdings spürte der Franko-Kanadier langsam den Hauch des Briten im Nacken, der sich auf den zweiten Platz vorgefahren hatte. Runde für Runde machte Paffett Boden auf seinen Kontrahenten gut. Während Augusto Farfus die zweite Boxenstopp-Phase einläutete, schlidderte Paffett, der den Mercedes am Limit bewegte immer wieder zu weit in der ersten Kurve nach außen.

Tomczyk (l.) erlebte ein Rennen zum vergessen - Schumacher holt 2 Punkte
Tomczyk (l.) erlebte ein Rennen zum vergessen - Schumacher holt 2 Punkte
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Auch dies sah sich die Rennleitung einige Male an, bevor der Mercedes-Pilot dafür eine gelbe Karte bekam. Nach den zweiten Stopps, die bei beiden Titelanwärtern gut absolviert wurden legte Paffett nochmals zu, weshalb Spengler gezwungen war das Tempo anzuheben. Spannend wurde es nochmal, als drei Runden vor dem Ende das Spitzen-Duo auf die zu überrundenden DTM-Piloten Merhi und Tomczyk aufliefen. Beide machten jedoch Platz, um nicht das Zünglein an der Waage zu sein. Bruno Spengler fuhr dem Sieg entgegen und tütete damit seinen ersten DTM-Titel seiner Karriere ein. "Es war ein sensationeller Tag, wir haben alles gegeben", sagte Spengler bei der ´ARD´. "Ich hatte einen Super-Start und es war absolute Teamarbeit. Mit vier Siegen in diesem Jahr, war es echt sensationell", sprühte der BMW-Pilot vor Freude.

"Am Anfang war ich schneller wie Gary, doch dann kam er schneller heran und ich musste pushen", fügte der frischgebackene DTM-Champion hinzu. "Es war das ganze Jahr über so großartig", sagte ein sichtlich enttäuschter Gary Paffett bei der ´ARD´. "Am Ende jedoch die Meisterschaft um vier Punkte zu verlieren ist schon enttäuschend. Ich habe einen Fehler gemacht, der einzige in diesem Jahr und das war es dann."

Spengler ist mit BMW verdient Meister geworden!
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Alles in allem siegte Bruno Spengler beim Saisonfinale vor Gary Paffett und Augusto Farfus. Jamie Green wurde Vierter vor Dirk Werner, Edoardo Mortara, Andy Priaulx und Joey Hand. Ralf Schumacher und Christian Vietoris komplettierten die Top Ten des DTM-Finales in Hockenheim. Mit diesem Ergebnis sicherte sich nicht nur Spengler den Titel in der Fahrerwertung, sondern auch das Team Schnitzer in der Team-Wertung. Dazu kommt noch das BMW mit der Führung in der Herstellerwertung das Maximum erreichen konnte. Drei Titel im Comeback-Jahr, was will man mehr!

Stephan Carls