DTM / Super GT Series: Grosses Kino in Japan
(Speed-Magazin.de) Eigentlich war der Auftritt der drei DTM-Autos am Samstag im Rahmen des Finales der japanischen SUPER GT-Serie bereits ein Gänsehautmoment für alle Beteiligten. Doch das Programm am Sonntag auf dem Twin Ring Motegi hat alles übertroffen. Nachdem Loic Duval (Audi), Augusto Farfus (BMW) und Maro Engel (Mercedes-AMG) wie am Vortag Demonstrationsrunden gemeinsam mit den Werksautos von Honda, Lexus und Nissan gefahren sind wurden die sechs Autos auf der Start-Ziel-Gerade zum offiziellen Foto aufgestellt. Zahlreiche Fotografen und Kamerateams drängelten sich wie am roten Teppich einer Oscar-Verleihung, während im Hintergrund auf der Haupttribüne eine japanische Fangruppe "SUPER GT / DTM"-Schlachtrufe intonierte.Wenig später erlebten mehr als 50.000 Zuschauer an der Rennstrecke einen historischen Moment. Nicht nur, dass die offizielle Fahrervorstellung vor dem Rennen mit der Präsentation von Farfus, Duval und Engel begann. Die drei DTM-Autos befanden sich auch an der Spitze des Starterfeldes und nahmen hinter dem Safety Car an der offizielle Einführungsrunde teil. Nach der ersten Runde bogen die drei Gastautos aus der DTM an einer Kurzanbindung von der Strecke ab, während das Feld der SUPER GT dem fliegenden Start entgegen rollte. "Ein bewegender Moment", schwärmte DTM-Chef Gerhard Berger, "eine größere Wertschätzung hätte man der DTM nicht erweisen können. Die Tribünen waren voll und das Rennen wurde live im japanischen TV übertragen."
Auch der Brasilianer August Farfus war schwer beeindruckt: "Es ist schon eine Ehre in einen so wichtigen Moment der Veranstaltung integriert zu sein. Wir sind hinter den Safety-Cars und den Polizeimotorrädern hergefahren, während hinter uns das gesamte SUPER GT-Starterfeld fuhr. Das war unglaublich!"
Damit fand ein wegweisender Besuch der DTM auf der 200 Kilometer nördlich von Tokio gelegenen Rennstrecke einen krönenden Abschluss. Auch abseits der Rennstrecke stand das Wochenende im Zeichen von Geschlossenheit. Vertreter der DTM-Dachorganisation nutzen den Besuch für einen intensiven Austausch mit SUPER GT-Serienorganisator GTA sowie den Motorsportverantwortlichen von Honda, Lexus und Nissan NISMO. Es wurde weiter an dem gemeinsamen Ziel gearbeitet - einem einheitlichen Technischen Reglement für beide Serien ab 2019. Das wäre die Voraussetzung dafür, dass ein Hersteller mit einem Rennfahrzeug in beiden Serien teilnehmen kann.
Das Rennen gewann der Italiener Ronnie Quintarelli, der den deutschen Fans vom Gastauftritt der SUPER GT beim DTM-Finale in Hockenheim bekannt ist. Mit seinem japanischen Teamkollegen Tsugio Matsuda setzte er sich im Nissan NISMO GT-R knapp vor Ryo Hirakawa/Nick Cassidy im Lexus LC500 des Spitzenteams TOM´S durch. Hirakawa/Cassidy gewannen damit den Fahrertitel mit nur zwei Punkten Vorsprung vor Matsuda/Quintarelli.
DTM / ND