Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist zwingend vorgeschrieben - doch ein Versicherungsvergleich ist immer gut
© SM / Symbolfoto | Zoom

Wie ist das mit der Kfz Haftpflichtversicherung? Warum muss ich überhaupt mein Auto versichern?

In Deutschland gibt es mehrere gesetzliche Grundlagen für eine Kfz-Haftpflichtversicherung. U.a. besteht lt. Paragraph 7 des Strassenverkehrsgesetz eine Versicherungspflicht für eine Kfz-Haftpflicht für den Halter, sobald man mit seinem Auto am Strassenverkehr teilnimmt. Doch warum muss ich überhaupt mein Auto versichern? Und warum ist eine Kfz-Haftpflicht verpflichtend?  Dass diese gesetzliche Regelung für alle Beteiligten am Strassenverkehr sinnvoll ist, kann man nachvollziehen sobald man sich klarmacht, was bei einem Unfall mit dem Auto alles zu bezahlen ist. Denn eine Kraftfahrzeug Haftpflichtversicherung schützt bei Unfällen vor hohen Schadensersatzansprüchen gegen den Unfallverursacher. Doch worauf ist bei dieser Versicherungsvariante zu achten und warum sind die Deckungssummen so hoch angesetzt? Wir geben die richtigen Antworten....

Warum ist es Gesetz dass jedes Auto versichert sein muss?

Nun, zunächst einmal das Wesentliche: Ohne eine Kfz-Haftpflichtversicherung wird in Deutschland kein Auto eine Zulassung bekommen. Aber eine Kfz-Haftpflicht ist schon aufgrund dessen, dass täglich hunderte von Unfällen im Strassenverkehr passieren, wichtig. Einige Unfälle sind teurer als andere – doch eines ist gewiss: Jeder Unfall verursacht in der Regel Kosten. Manchmal sogar enorme Kosten, die es zu bezahlen gilt. Autofahrer, die mit einem Auto ohne Kfz-Haftpflichtversicherung einen Unfall verursachen, machen sich auf jeden Fall strafbar und müssen mit einer Geld- oder sogar Freiheitsstrafe rechnen. Zu all dem müssen sie aber die Schäden selbst regulieren. Ein Unfall kann mehrere 10.000 Euro und darüberhinaus kosten. Um sich vor diesen riesigen Schuldenbergen zu schützen gibt es eben die desetzliche Pflicht der Kfz-Haftpflichtversicherungen. 

Haftpflichtversicherungen können bei verschiedenen Versicherungen und zu unterschiedlichen Vertragskonditionen abgeschlossen werden. Entscheidend für die Kosten ist dabei immer die Deckungssumme, die sich häufig zwischen 50 bis 100 Millionen Euro bewegt.

Warum sind die Deckungssummen so hoch angesetzt?

Eine hohe Deckungssumme ist bei Kfz-Haftpflichtversicherungen äusserst sinnvoll, da bei Unfällen im Strassenverkehr nicht nur die Reparaturen von Fahrzeugen teure Ausmaße annehmen können. Oftmals entstehen auch Personenschäden, die sehr hoch ausfallen können. Um nicht das Privatvermögen zu schröpfen und sich verschulden zu müssen steht die Kfz-Haftpflicht zur Verfügung. In diesem Zusammenhang gibt es gesetzlich vorgeschriebene Mindestdeckungssummen, die sich wie folgt darstellen:

7,5 Millionen Euro für Personenschäden

1,22 Millionen Euro für Sachschäden

50.000 Euro für Vermögensschäden.

Hinweis: Die Kfz Haftpflicht deckt bei einem Unfall jedoch nur die Schäden des Unfallgegners ab. Um sich selbst und das eigene Auto abzusichern, sind zusätzliche Kaskoversicherungen empfehlenswert. Diese sind in Teilkasko und Vollkasko unterteilt, für die es bisher keine gesetzlichen Vorgaben gibt. Mehr Informationen zu Deckungssummen und Tarife bieten die unterschiedlichen Versicherungsgesellschaften an.

In welchem Rahmen kommt die Kfz-Haftpflicht für Schäden auf?

Bei einem Verkehrsunfall kann es zu verschiedenen Schäden kommen. Diese sind in Sach-, Personen- und Vermögensschäden unterteilt.
Bei Sachschäden unterscheiden Experten zwischen

  • Reparaturkosten des Gegner-Autos
  • Aufwendungen für Abschleppdienste
  • Anwaltshonorare
  • Gutachtenerstellung
  • Regulierung von Verkehrsschildern, Gebäuden und dergleichen.

Personenschäden betreffen zum Beispiel nicht nur direkte Verletzungen, sondern auch Verdienstausfälle, Krankenhaus- oder Reha-Aufenthalte. In diesem Rahmen sind auch Schmerzensgeldforderungen, Heil- sowie Krankenkosten und im Bedarfsfall sogar Rente oder Hinterbliebenenunterhalt involviert.
Unter Vermögensschäden sind jene Kosten zu verstehen, die nach der Reparatur bestehen bleiben und zur Wertminderung des Autos führen. 

Allein damit wird einem sicherlich klar: Eine Kfz-Haftpflichtversicherung ist sehr wichtig und sollte daher mit Bedacht ausgewählt werden.

Und was ist die richtige Deckungssumme?

Es gibt viele Versicherungsangebote, die bereits festgelegte Deckungssummen bieten. In diesem Zusammenhang müssen sich Versicherte keine besonderen Gedanken machen. Wer jedoch selbst die Deckungssumme festlegen möchte, sollte auf ein paar wichtige Punkte achten, um im Fall eines Falles ideal abgesichert zu sein.

Die Mindestdeckung von ungefähr 9 Millionen Euro ist zwar gesetzlich vorgeschrieben, kann aber im Notfall nicht ausreichend ein. Bei einem Unfall, bei dem zum Beispiel mehrere Verkehrsteilnehmer in Mitleidenschaft gezogen werden, kann die gesamte Schadenssumme deutlich mehr als 7,5 Millionen betragen. Daher ist es sinnvoll, eine Deckungssumme von 100 Millionen Euro für Sach- sowie Vermögensschäden und ein Deckungssumme in Höhe von 10 Millionen für Personenschäden zu wählen.

Tipp: Viele Versicherungen bieten Standardversicherungen mit den gesetzlich vorgesehenen Deckungssummen an. Sie lassen den Versicherungsnehmer jedoch auch die Option frei, gegen Aufpreis die Summe zu erhöhen. In diesem Rahmen ist dann genau auf Prämien- und Versicherungsbeiträge zu achten, um einen guten Abschluss zu erzielen.

Zudem ist es auch immer wichtig das Kleingedruckte zu lesen. Manche Angebote sind mit Einschränkungen verbunden. Es kann also passieren, dass eine Versicherung nur Schäden unter bestimmten Voraussetzungen übernimmt. Auf diese Verträge sollten Versicherungsnehmer nicht eingehen, da solche Policen meist nur Nachteile mit sich bringen.

Auch interessant:
Alles im Blick: Intelligentes UX im Aiways U6 SUV-Coupe verbessert Ergonomie
Skoda Auto liefert 2022 weltweit 731.300 Fahrzeuge aus und kooperiert in Vietnam mit TC Motor
Audi liefert 2022 mehr als 100.000 E-Modelle aus – trotz herausforderndem Umfeld

an / zs