Mercedes-Benz hat als weltweit erster Automobilhersteller die Zulassung für hochautomatisiertes Fahren nach SAE-Level 3 für den US-amerikanischen Strassenverkehr im Bundesstaat Nevada erhalten.
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Weltpremiere nicht für Tesla sondern Mercedes: SAE‑Level 3 in den USA zertifiziert - Aktie zieht an!

Nein - es ist nicht TESLA.... Es ist eine gelungene Weltpremiere für Mercedes-Benz! Als weltweit erster Automobilhersteller haben die Zuffenhausener die Zertifizierung für hochautomatisiertes Fahren nach SAE Level 3 für den US-amerikanischen Strassenverkehr im Bundesstaat Nevada erhalten. Der so genannte DRIVE PILOT ermöglicht dem Fahrer unter bestimmten Bedingungen die dynamische Fahraufgabe an das Fahrzeug zu übergeben. Auslieferungen der ersten Kundenfahrzeuge beginnen in der zweiten Jahreshälfte 2023 – DRIVE PILOT in den USA für die S‑Klasse und den EQS verfügbar. Die Aktie von Mercedes-Benz konnte im Zuge der guten Entwicklung von DAX und Co überproportional zulegen. Nach einer kurzen Konsolidierungsphase zieht die Aktie heute über das bisherige Jahreshoch hinaus und könnte nun das Hoch aus dem Februar 2022 bei 72 Euro ansteuern.
 
Redundante Systemarchitektur DRIVE PILOT: Bremse, Lenkung, Bordnetz
Redundante Systemarchitektur DRIVE PILOT: Bremse, Lenkung, Bordnetz   © Daimler
 

„Zeit ist in der modernen Welt eines der kostbarsten Güter. Unseren Kunden Zeit zurückzugeben, ist daher ein Kernelement unserer Strategie, die begehrtesten Autos der Welt zu bauen. DRIVE PILOT bringt uns diesem Ziel einen großen Schritt näher und beweist einmal mehr, dass Innovationen und Pioniergeist Teil unserer DNA sind. Die Zertifizierung in Nevada markiert den Beginn der internationalen Markteinführung und damit den Beginn einer neuen Ära beim automatisierten Fahren.”
Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Mercedes‑Benz Group AG, Chief Technology Officer, Entwicklung & Einkauf
 
DRIVE PILOT ist aktuell bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h in Deutschland, respektive 40 mph in den USA aktivierbar. Die dafür notwendigen Bedienelemente befinden sich im Lenkradkranz, links und rechts oberhalb der Daumenmulden. Sobald die Voraussetzungen für das hochautomatisierte Fahren gegeben sind, zeigt das System die Verfügbarkeit auf diesen beiden DRIVE PILOT-Tasten im Lenkradkranz an. Nach Aktivierung regelt DRIVE PILOT Geschwindigkeit sowie Abstand und führt das Fahrzeug innerhalb der Spur. Streckenverlauf, Ereignisse auf der Strecke und Verkehrszeichen werden ausgewertet und berücksichtigt. Das System reagiert auch auf unerwartet auftretende Verkehrssituationen und bewältigt diese eigenständig etwa durch Ausweichmanöver innerhalb der Spur oder durch Bremsmanöver.
 
„Das unerschütterliche Streben nach Innovation hat Mercedes‑Benz von Anfang an geleitet. Für uns alle ist es ein sehr stolzer Moment, als erster Automobilhersteller eine Zertifizierung für hochautomatisiertes Fahren nach SAE‑Level 3 auf dem US-Markt zu erhalten.”
Dimitris Psillakis, Präsident und CEO von MBUSA
 
DRIVE PILOT ermöglicht hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen, bei Stau oder hohem Verkehrsaufkommen und bis 60km/h (40mph in den USA).
DRIVE PILOT ermöglicht hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen, bei Stau oder hohem Verkehrsaufkommen und bis 60km/h (40mph in den USA).  © Daimler

LiDAR-Sensor und redundante Systemarchitektur


Sicherheit hat für Mercedes‑Benz oberste Priorität. Das gilt auch bei der Einführung eines Level 3‑Systems. Es schliesst hohe Anforderungen an die Betriebssicherheit ein. DRIVE PILOT baut auf der Umfeldsensorik des Fahrassistenz-Pakets auf und umfasst zusätzliche Sensoren, die Mercedes‑Benz für einen sicheren Betrieb für unverzichtbar hält. Dazu gehören neben LiDAR auch Mikrofone und eine Kamera in der Heckscheibe zur Erkennung von Einsatzfahrzeugen, sowie ein Nässesensor im Radkasten. Ein mit DRIVE PILOT ausgestattetes Fahrzeug verfügt zudem über redundante Lenk- und Bremssysteme sowie ein redundantes Bordnetz, so dass es auch im unwahrscheinlichen Fall einer Störung manövrierfähig bleibt und DRIVE PILOT eine sichere Übergabe an die Fahrerin oder den Fahrer gewährleisten kann.
 
Falls der Fahrer der Übernahme-Aufforderung beispielsweise wegen eines medizinischen Notfalls nicht nachkommen kann, leitet DRIVE PILOT nach zehn Sekunden zeitnah einen Nothalt ein und schaltet die Warnblinkanlage ein. Sobald das Fahrzeug zum Stillstand gekommen ist, wird das Mercedes‑Benz Notrufsystem aktiviert. Ausserdem entriegelt das Fahrzeug Türen, um Ersthelferinnen und Ersthelfern den Zugang zum Innenraum zu erleichtern.

DRIVE PILOT mit hochpräzisem Positionierungssystem - besser als GPS


Der exakte Standort eines mit DRIVE PILOT ausgestatteten Mercedes‑Benz wird über ein hochpräzises Positionierungssystem ermittelt, das wesentlich leistungsfähiger ist als herkömmliche GPS-Systeme. Ergänzend zu den von LiDAR-, Kamera-, Radar- und Ultraschallsensoren erfassten Daten liefert eine digitale HD-Karte ein dreidimensionales Strassen- und Umgebungsbild mit Informationen zu Strassengeometrie, Streckeneigenschaften, Verkehrszeichen und besonderen Verkehrsereignissen (z. B. Unfälle oder Baustellen).
 
Diese hochpräzise Karte unterscheidet sich von Karten für reguläre Navigationsgeräte unter anderem durch ihre höhere Genauigkeit im Zentimeter- statt im Meterbereich und ihr detailliertes Kreuzungs- und Streckenmodell. Die Kartendaten werden in Backend-Rechenzentren gespeichert und ständig aktualisiert. Jedes Fahrzeug sichert zudem ein Abbild der Karteninformationen an Bord, vergleicht diese ständig mit den Backend-Daten und aktualisiert gegebenenfalls den lokalen Datensatz. Das alles ermöglicht eine stabile und exakte Positionierung durch eine von Faktoren wie Schatten oder verschmutztem Sensor unabhängige Darstellung der Umgebung.

DRIVE PILOT Bordnetz: Zusätzliches Bordnetz für DRIVE PILOT inkl. separater Batterie
DRIVE PILOT Bordnetz: Zusätzliches Bordnetz für DRIVE PILOT inkl. separater Batterie   © Daimler
 
Ein leistungsfähiger Chipsatz in einem zentralen Steuergerät stellt die notwendigen Softwarefunktionen für das hochautomatisierte Fahren bereit, während wichtige Algorithmen im Rahmen einer modernen Sicherheitsarchitektur redundant berechnet werden.

Mit DRIVE PILOT auf geeigneten Autobahn-Abschnitten bei hoher Verkehrsdichte fahren


DRIVE PILOT ermöglicht es, bei hohem Verkehrsaufkommen oder Stausituationen auf geeigneten Autobahn-Abschnitten in Deutschland (bis 60 km/h) oder Freeway-Abschnitten in den USA (bis 40 mph) die Fahraufgabe unter bestimmten Bedingungen an das System zu übergeben. Der Fahrer kann sich bei aktiviertem DRIVE PILOT von der Fahraufgabe abwenden und sich auf bestimmte Nebenaktivitäten konzentrieren.
 
Mercedes‑Benz ist das weltweit erste Automobilunternehmen, das die anspruchsvollen gesetzlichen Anforderungen nach UN‑R157 für ein Level‑3-System erfüllt. Das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hatte Ende 2021 dafür die Systemgenehmigung auf Basis der technischen Zulassungsvorschrift UN‑R157 erteilt und somit den Weg bereitet, grundsätzlich ein solches System international[4] anzubieten, sofern es die jeweiligen nationalen Gesetzgebungen erlauben. Das war der Startschuss für DRIVE PILOT, der in Deutschland seit Mai 2022 in S‑Klasse und EQS erhältlich ist.

Typisch Mercedes: Rechtssicher auf der Strasse


Mercedes‑Benz sorgt dafür, dass die neue Technologie rechtssicher auf die Strasse kommt. Im Entwicklungsprozess haben Ingenieure, Juristen, Compliance-Manager, Datenschützer und Experten für Ethik fachübergreifend als Team zusammengearbeitet.

Tipp für den Aktionär:
Name Wert Veränderung
Mercedes-Benz 69,21 € +1,18

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