Das war 1938: Die ersten Käfer in Berln vor dem Brandenburger Tor aus der Vorserie "VW 38"
© Volkswagen AG | Zoom

Volkswagen und Toyota: So wird man größter Autokonzern der Welt

Was muss passieren, dass man als der größte Autokonzern der Welt gilt? Volkswagen war bis 2022 der eindeutig größte Autohersteller in punkto verkaufter Autos weltweit. 2023 hat Toyota diese Stellung mit über 11 Millionen verkaufter Autos eingenommen. Hier ein kleiner Überblick über den Werdegang von VW, der (natürlich nicht) vollständig ist...

Volkswagen ID.7

Zur Galerie >

Ein Brite startete das legendäre VW Unternehmen 

 
VW wurde 1937 gegründet. Das Ziel war es, wie der Name "VOLKS-WAGEN" bereits sagt, ein „Auto für das Volk“ zu bauen. Es sollte ein günstiges Gefährt für die breite Masse entwickelt werden, und es war lange Zeit die Red von Ferdinand Porsche als der Modellbauer.  Genau genommen war es allerdings Bela Barenyi, der den Käfer mehr als zehn Jahre früher bereits am Papier konziperte. Zu diesem Zeitpunkt ahnte mit Sicherheit niemand welche legendäre zeitlose Ikone entstand.

Der Käfer war klein, günstig und robust, also perfekt für die Bedürfnisse der damaligen Zeit. Die erste Produktion des Käfers wurde in Wolfsburg gebaut, wo sich auch heute noch die Zentrale des Konzerns befindet. Bis vor zwei Jahren galt der VW Käfer mit über 21,5 Millionen Stück als das am meisten verkaufte Auto der Welt. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1938 unterbrach jedoch die Massenproduktion des Käfers. Stattdessen wurde das VW-Werk für militärische Zwecke genutzt. Nach dem Krieg, der 1945 zu Ende war, wurde die Produktion des Käfers wieder aufgenommen. Der Brite Ivan Hirst leitete das Werk. Er legte quasi den Grundstein für den heutigen Erfolg des Unternehmens.

Wiederaufbau nach dem Krieg

In den 50er Jahren spielte der VW-Käfer eine entscheidende Rolle im Wirtschaftsboom und wurde regelrecht zum Symbol für den wirtschaftlichen Erfolg des Landes. In den 1960er Jahren begann Volkswagen international zu expandieren. Der Käfer wurde immer beliebter und der absolute Bestseller. Doch der Konzern ruhte sich nicht auf seinen Lorbeeren aus und erweiterte das Angebot mit neuen Modellen. Der Golf und der Passat kamen auf den Markt und trafen erneut den Zeitgeist. 

Ein wichtiger Schritt war die Übernahme anderer großer Konkurrenten


1965 wurde Audi ein Teil der VW Familie. Die Marke wurde schnell zum Premium Aushängeschild des Unternehmens. Weitere Firmen-Übernahmen wie SEAT, Škoda, Bentley, Bugatti, Lamborghini und Porsche folgten. Diese Strategie half verschiedene Marktsegmente abzudecken. Damit hat VW den Jackpot wie bei den Slots geknackt und lancierte zum größten Autokonzern der Welt. 

Volkswagen ist vermutlich die bekannteste Automarke in der gesamten Welt. Der globale Konzern mit zahlreichen Marken und einer breiten Produktpalette produziert aber nicht nur Personenkraftwagen.  Die Bereiche Nutzfahrzeuge, Motorräder und Finanzdienstleistungen sind mittlerweile ein großer Bestandteil. Volkswagen ist überall present, hat Werke in mehr als 100 Ländern und verkauft seine Fahrzeuge auf allen sieben Kontinenten. 

Volkswagen hat Herausforderungen und Skandale überlebt

Die Firma hat nicht nur gute, sondern auch schwierige Zeiten erlebt. Der Dieselgate Skandal im Jahr 2015 hat Volkswagen wie auch andere Autohersteller sehr viele Einbußen gekostet. Um die Abgaswerte zu manipulieren wurde eine Software in die Dieselfahrzeuge eingebaut, um bei Tests die gesetzlich erlaubten Grenzwerte nicht zu überschreiten. Das Image aller Autofirmen litt natürlich extrem darunter. Darüberhinaus mußten sehr hohe Strafen gezahlt werden. 

Der ID.7 ist das neueste Luxus Modell von Volkswagen
©VW - Der ID.7 ist das neueste Elektro Luxus Modell von Volkswagen

Der Weg zur Elektromobilität - Innovation und Nachhaltigkeit


Volkswagen investiert Milliarden in die Entwicklung von Elektrofahrzeugen. Ob die Verkaufszahlen der neuen Modelle wie der ID.3, ID.4 und der jüngste der Gruppe - der ID.7 - zukünftig an die Verkaufszahlen der herkömmlichen Versionen heranreichen werden?  Bis 2030 ist es jedenfalls das erklärte Ziel eine führende Rolle im Bereich der Elektromobilität einzunehmen. Bis 2050 möchte das gesamte Unternehmen klimaneutral werden, Produktionsprozesse und Produkte umweltfreundlicher werden.

Der Konzern setzt auf Innovation und Nachhaltigkeit. So soll im globalen Wettbewerb herausgestochen werden. Neben den Elektromotoren wird deshalb auch in andere neue Antriebstechnologien investiert. Und nicht nur das: Autonomes Fahren und digitale Dienstleistungen spielen mittlerweile eine große Rolle. 

Mehr als eine halbe Million Mitarbeiter arbeiten für VW weltweit


Wichtiger Faktor für den Erfolg sind die zahlreichen Angestellten. Der Konzern beschäftigt weltweit über 600.000 Menschen. Ohne ihre Arbeit und Engagement wäre VW nicht da, wo sie heute sind. Volkswagen ist das bewußt und es wird großer Wert auf Aus- und Weiterbildung gelegt. 

Das Baukastensystem von Volkswagen

Einer der größten Meilensteine zum jüngsten Erfolg ist die Einführung eines sogenannten Baukastensystems. Es ist auch unter dem Namen „Modularer Querbaukasten“ (MQB) bekannt. Verschiedene Automodelle unterschiedlicher Preisklassen werden auf derselben Grundbasis erbaut. Dadurch werden Grundkosten enorm gesenkt und Entwicklungszeiten verkürzt. Das System sorgt für eine nie dagewesene Agilität: Ganze Produktionsstätten können so auf den Bau anderer Modelle wechseln, was innerhalb weniger Tage klappt.  

VW hat bewiesen, dass sie sich immer wieder neu erfinden können. Mit einem klaren Fokus auf Innovation und Nachhaltigkeit ist Volkswagen gut gerüstet, um auch in Zukunft eine führende Rolle in der Automobilindustrie zu spielen.

Auch interessant:
Skoda Auto eröffnet hochmodernes Simulationszentrum für anspruchsvolle Fahrzeugtests
Porsche Heritage und Museum erstmals auf dem MYLE Festival
Porsche: Neuer 911 Carrera GTS und 911 Carrera

ri / wa

| Bildergalerie