Laurin-Klement BSC
© Skoda | Zoom

Techno-Classica 2019: Skoda mit 60 Jahre Octavia

(Speed-Magazin.de) Bei der Techno Classica in Essen (10. bis 14. April) rückt Skoda mit dem Motto „60 Jahre Octavia“ das Herz der Marke in den Mittelpunkt. Fünf verschiedene Octavia führen die Besucher am Skoda Messestand 210 in Halle 4 durch mehrere Modellepochen. Mit drei Varianten des Felicia zeigt der Hersteller zudem technisch eng verwandte Zeitgenossen des ersten Octavia. Zu den weiteren Messe-Highlights zählt der einzig erhaltene Laurin & Klement BSC.

Jüngstes Exponat ist mit dem Octavia WRC, ein vom modernen Octavia der 90er-Jahre abgeleitetes Rallye-Fahrzeug. Am Donnerstag (11. April) präsentiert der Hersteller zudem seine neue Unternehmenschronik. Die insgesamt 528 Seiten starke dreibändige Buchreihe erzählt die Geschichte der Marke, die auf die 1895 von Václav Laurin und Václav Klement gegründete Fahrradmanufaktur zurückgeht.

Der Octavia ist das meistverkaufte Modell der Marke. Die Anfänge dieser Erfolgsgeschichte reichen ins Jahr 1959 zurück. Damals präsentierte Skoda das achte Modell der Marke nach dem Zweiten Weltkrieg und zugleich die achte Skoda-Baureihe mit Einzelradaufhängung rundum. Daher stammt auch der klangvolle Name „Octavia“: Dieser lateinische Begriff bedeutet „der Achte“.

Skoda Octavia WRC, 1999
Skoda Octavia WRC, 1999
© Skoda
In Essen können Besucher fünf verschiedene Octavia-Klassiker betrachten. Angefangen mit einem Vertreter der ersten Octavia-Generation von 1959, der unter anderem mit seinem fließenden Karosseriedesign für Aufsehen sorgte. Unter seiner Motorhaube arbeitet ein robuster Reihenvierzylinder mit 1,1 Liter Hubraum und einer Leistung von 40 PS (29,4 kW), der über ein Vierganggetriebe die Hinterräder antreibt. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 110 km/h, der Durchschnittsverbrauch lag bei 7,7 Liter Benzin auf 100 Kilometer.

Noch 1959 folgte die ebenfalls ausgestellte, leistungsstärkere Variante Octavia Super mit 1,2-Liter-Motor und einer Spitzenleistung von 34 PS (33 kW). Ein Jahr später erweiterte der Hersteller die Octavia-Familie um den sportlichen Skoda Octavia Touring Sport (TS). Mit Klassensiegen in den Jahren 1961,1962 und 1963 gelang dem Octavia TS der Hattrick bei der Rallye Monte Carlo. Fast 2800 Exemplare hat Skoda gebaut, eines davon präsentiert sich bei der Techno Classica dem Publikum.

Motorsporterfahrung bringt der ausgestellte Octavia WRC des Baujahrs 1999 mit, ein allradgetriebenes World Rally Car auf Basis des ersten Octavia aus der Zeit nach dem Zusammenschluss des tschechischen Automobilherstellers mit Volkswagen. Zu Beginn pilotierte der Tscheche Roman Kresta den Octavia WRC, später kam der 300 PS starke Turboallradler auch nach Deutschland und sicherte sich mit Matthias Kahle am Steuer zwischen 2002 und 2004 bei 16 von 22 Läufen der Deutschen Rallye-Meisterschaft den Siegerpokal.

Skoda Felicia, 1961
Skoda Felicia, 1961
© Skoda
1959 feierte neben dem Octavia noch ein weiterer Skoda Klassiker seine Modellpremiere: der Felicia. Das wohl beliebteste tschechische Cabriolet baute auf der Basis des Skoda 440 auf, aus dem später der Octavia hervorging. In Essen gibt es den Felicia einmal als erste Version von 1959 sowie als leistungsstärkeren Felicia Super zu sehen. Dazu kommt ein sogenannter Scheunenfund, ein komplett unrestaurierter Felicia von 1961.

Ein echtes Highlight auf dem Messestand ist der letzte erhaltene Laurin & Klement BSC. 1908 hatte der böhmische Hersteller lediglich zwölf Exemplare des Sportwagens produziert. Skoda hat den L&K BSC in den vergangenen zwei Jahren aufwändig restauriert und präsentiert ihn seitdem im eigenen Museum. Bei der Techno Classica bekommen erstmals Besucher außerhalb Tschechiens die Chance, diese Rarität live zu erleben.

Zu den Ausstellungsstücken zählt auch der direkte Vorgänger des Octavia: der Skoda 440 Spartak. Das Skoda-Museum hat das zwischen 1955 und 1959 in Mladá Boleslav produzierte Fahrzeug 1995 erworben und vor Kurzem aufwändig restauriert. Neben klassischen Fahrzeugen kann das Publikum die Montage eines in seinen Einzelteilen restaurierten Chassis auf Felicia-/Octavia-Basis verfolgen, das am letzten Messetag vom Stand rollen soll. An einer Teststation prüfen Mitarbeiter alte Zündverteiler auf Funktion und Einstellung. Zudem sind Messegäste eingeladen, eigene historische Verteiler zum Check mitzubringen.

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