Fit für den Winter: Zehn Tipps, um Ihr Auto sicher in die kalte Jahreszeit zu bringen
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Fit für den Winter: Zehn Tipps, um Ihr Auto sicher in die kalte Jahreszeit zu bringen

Die Temperaturen fallen, es wird kälter und in Höhenlagen kommt es bereits zu ersten Schneefäl­len – wer im Winter sicher und komfortabel unterwegs sein will, setzt auf Winterreifen. Denn die Spezialisten meistern Kälte, Schnee und Eis einfach besser und spielen ihre Vorteile bereits bei Temperaturen um sieben Grad Celsius aus. Das Ergebnis: Kürzere Bremswege, bessere Traktion und stabilere Kurvenfahrt – in vielen EU-Ländern sind deshalb Winterreifen in der kalten Jahreszeit vorgeschrieben. Für den saisonalen Einsatz gilt da­her die Faustregel von O bis O: Heißt, wer von Oktober bis Os­tern sein Fahrzeug mit Winterreifen bestückt, fährt grundsätz­lich auf der sicheren Seite. Was es darüber hinaus zu beachten gilt, hat der von der Auto Bild gekürte „Hersteller des Jahres“[0] für den Winter 2020 in zehn Tipps für die kalte Jahreszeit zu­sammengefasst.

Tipp 1: Reifentests als Orientierung

Neue Winterreifen sollen auf Schnee, Eis und Nässe gleichermaßen guten Grip und damit Sicherheit bieten. Zuverlässige Orientierungs­hilfe sind aktuelle Reifentests von Fachzeitschriften und Automo­bilclubs. Wichtigste Kriterien sollten kurze Bremswege auf Schnee und Eis sowie Kraftstoffverbrauch und Verschleiß sein. Überwiegend Premiumreifen gelingt es, diese wichtigen Merkmale ohne Kompro­misse bei einzelnen Eigenschaften zu vereinen. Erst die kürzlichen Testsiege für den MICHELIN Pilot Alpin 5 bei den Winterreifentests vom ADAC[1], und der Auto Bild[2], wie auch die gute ADAC-Platzierung für den MICHELIN Alpin 6[3] zeigen, dass MICHELIN Reifen ausge­zeichnete Voraussetzungen für die Temperaturen unter null Grad bietet. So wurde der Reifenhersteller zudem von der Auto Bild als „Hersteller des Jahres“ für den Winter 2020 gekürt.[4]


Tipp 2: Keine Sommerreifen im Winter

Sommerreifen sind mit ihrer Gummimischung optimal für die warme Jahreszeit und einen geringen Rollwiderstand ausgelegt. Allerdings verfügen Sommerreifen über weniger Lamellen als Winterreifen, die Folge sind deutlich längere Bremswege auf Eis und Schnee sowie weniger Grip. Winterreifen bieten hingegen mehr Grip beim Brem­sen, Beschleunigen und Kurvenfahren. Die Gummimischung enthält zudem einen höheren Silica-Anteil, wodurch der Reifen auch bei Käl­te weich bleibt. Den Standard für qualifizierte Winterreifen markiert das Schneeflockensymbol, eine von einem Berg mit drei Gipfeln ein­gerahmte Schneeflocke, genannt „Three Peak Mountain Snow Flake“. Ein Winterreifen mit dieser Kennzeichnung muss zuvor eine genormte Prüfung mit definierten Kriterien bestehen. Das M+S-Symbol (Matsch und Schnee) reicht seit dem 1. Januar 2018 nicht mehr aus.[5]

Tipp 3: Labelwerte beachten

Das EU-Reifenlabel informiert über drei wichtige Merkmale bei Neu­reifen.
 
  1. die Kraftstoffeffizienz, eingeteilt in Klassen zwischen A (am ef­fizientesten) und G (geringste Effizienz).[6]
  2. die Nasshaftung, eingeteilt in Klassen zwischen A (kürzester Bremsweg) bis G (längster Bremsweg). [7]
  3. Das externe Rollgeräusch, dargestellt durch Schallwellen und einer Angabe der Lautstärke in Dezibel (dB(A)). [8],[9]
Was sagen diese Klassen aus? Die Kraftstoffeffizienz wird ent­scheidend durch den Rollwiderstand beeinflusst. Der Unterschied beim Kraftstoffbedarf kann zwischen den Effizienzklassen A und G bis zu 7,5 Prozent betragen.
 
Bei der Nasshaftung (Bremsweg auf nasser Fahrbahn) beläuft sich für ein Fahrzeug, das mit vier Reifen des getesteten Modells ausge­rüstet ist, der Unterschied im Bremsweg um bis zu 30 Prozent zwi­schen der Effizienzklasse A und F. Bei einer angenommenen Ge­schwindigkeit von 80 km/h kann so der Unterschied beim Bremsweg zwischen Reifen mit dem Label A zu Reifen mit dem Label F 18 Meter betragen.
 
Beim externen Rollgeräusch kennzeichnen:
 
Drei Wellen die schlechteste Leistung. Der Reifen erzeugt Rollgeräu­sche, die oberhalb des Grenzwertes liegen4.
 
Zwei Wellen einen Geräuschpegel des Reifens entsprechend dem Grenzwert5 bzw. unterhalb desselbigen.
 
Eine Welle einen Geräuschpegel des Reifens unterhalb des Grenz­werts5 um mindestens drei Dezibel.

Tipp 4: Beratung in Werkstätten nutzen

Zwar erscheint der Online-Kauf vermeintlich einfach, dennoch müs­sen Reifenkäufer zwecks Montage in jedem Fall ihre Werkstatt auf­suchen. Fachbetriebe bieten nicht nur ein breites Angebot an neu produzierten und korrekt eingelagerten Reifen, sondern stehen auch mit sorgfältig geschultem Personal bei der Kaufberatung zur Verfü­gung. Darüber hinaus können sich Käufer auf korrekt ausgewuchtete Reifen verlassen und die fachgerechte Einlagerung der Sommerrei­fen in professionelle Hände geben.

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Tipp 5: Batterie, Beleuchtung und Kühlerfrostschutz

Autobatterien verlieren bei Kälte an Kraft. Bringt die Batterie bei kal­ten Temperaturen den Anlasser kaum noch zum Laufen, sollte sie dringend geprüft und ggf. ersetzt werden. Auch den Frostschutz soll­ten Autofahrer im Blick haben und entweder selbst oder vom Exper­ten kontrollieren und nachfüllen lassen. Eine zu geringe Konzentrati­on kann unter Umständen dazu führen, dass die Kühlflüssigkeit ein­friert und das Kühlsystem zerstört. Da der Winter aber nicht nur kalt, sondern auch dunkel ist, sollten für eine sichere Fahrt alle Leuchtmit­tel ebenfalls geprüft und korrekt eingestellt sein. Idealer Weise bietet sich hier ein Wintercheck in der Werkstatt an, wo auch der routine­mäßige Ölwechsel gleich durchgeführt werden kann.

Tipp 6: Doch einer fürs ganze Jahr?

Macht unter Umständen ein Ganzjahresreifen für Sie Sinn? Moderne All-Season-Reifen bieten ausgezeichneten Fahrkomfort und Sicher­heit im Winter. Die Gummimischung des Reifens ist für ein beson­ders breites Temperatur­spektrum ausgelegt, versteift nicht bei Kälte und widersteht dennoch hohen Temperaturen. So bieten sich Ganz­jahresreifen besonders für Autofahrer an, die in mittel­europäischen Klimazonen, in Ballungsgebieten oder städtischem Umfeld leben, und selten bis nie mit verschneiten Straßen zu rechnen haben. Egal ob sich der Kunde für Winterreifen oder Ganzjahresreifen entschei­det, mit dem Kauf eines Premiumreifens kann er sicher sein, einen wertvollen Beitrag zur Sicherheit und Nachhaltigkeit bei seiner Mobili­tät zu leisten.

Tipp 7: Schneeketten für extremste Bedingungen

Bei extremen Wetterumschwüngen geht es manchmal selbst mit den besten Winterreifen nicht weiter. Besonders anspruchsvoll ist bei­spielsweise Neuschnee im Anschluss an Tauwetter oder Regen. Bei solchen Bedingungen helfen meist nur noch Schneeketten. Vor Rei­seantritt ist es in jedem Fall sinnvoll, die Ketten einmal anzulegen und den Ernstfall zu proben.

Tipp 8: Winterreifenpflicht beachten

2018 sind in Deutschland neue Regelungen für Winterreifen in Kraft getreten. Wie bislang auch, sind Winterreifen bei Glatteis, Schnee­glätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte Pflicht. Neu ist allerdings, dass die Reifen obligatorisch das Schneeflockensymbol „Three Peak Mountain Snow Flake“ (3PMS) aufweisen müssen.1 Wer bei winterli­chen Fahrbahnverhältnissen mit Sommerreifen unterwegs ist, muss mit 60 Euro Bußgeld und einem Punkt in Flensburg rechnen. Behin­dert er den Straßenverkehr durch die falsche Bereifung, werden ne­ben dem Punkt 80 Euro fällig. Wer den Verkehr gefährdet, riskiert nicht nur Punkte, sondern zahlt 100 Euro, bei einem Unfall sogar 120 Euro. Ist zudem die Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern unterschrit­ten, drohen drei weitere Punkte und 50 Euro zusätzliches Bußgeld. Neu ist außerdem, dass auch Halter, die eine Inbetriebnahme ohne Bereifung mit dem Schneeflockensymbol zulassen oder anordnen, mit einer Geldbuße von 75 Euro sowie einem Punkt im Fahreig­nungsregister rechnen müssen.
 
Wer im Winter mit seinem Auto ins Ausland reist, sollte sich zuvor über die dort geltenden gesetzlichen Regelungen zur Winterreifen­pflicht informieren. So gilt beispielsweise in Frankreich, der Schweiz und in Belgien keine generelle Winterreifenpflicht, in Frankreich kann aber eine entsprechende Bereifung auf Gebirgsstraßen durch Schil­der angeordnet werden. In der Schweiz wiederum kann bei einem Unfall, der nachweislich auf die falsche Bereifung zurück­zuführen ist, die Schweizer Vollkasko­versicherung die Haftung verweigern. In Ös­terreich gilt bereits seit dem 1. Januar 2008 eine absolute Winterreifen­pflicht, auch für Transitreisende. Sie besteht vom 1. November bis zum 15. April, wenn „winterliche Fahrbahnverhältnisse“ herrschen, also bei Schnee, Matsch oder Eis. Ob Winterreifen notwendig sind, beurteilt in der Praxis die österreichische Polizei.

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Tipp 9: Checkliste für den Winter

Generell ist es empfehlenswert, das Fahrzeug auch über den Rei­fenwechsel und den Besuch in der Werkstatt hinaus auf den Winter vorzubereiten. Hilfreich ist dabei die Wintercheckliste für die kalte Jahreszeit oder die Reise in den Wintersport:
 
  • Fülldruck an allen Reifen überprüfen und bei Bedarf Luft nach­füllen
  • Auch das Ersatzrad prüfen bzw. Reifenpannen-Set checken
  • Frostschutz für die Scheibenwaschanlage prüfen und nachfül­len
  • Scheibenwischerblätter säubern oder austauschen
  • Türschloss-Enteiser, Eiskratzer, Handfeger und Antibeschlag­tuch besorgen
  • Türdichtungen pflegen
  • bei langen Fahrten Wolldecke und Thermoskanne als Stau-Vorsorge einpacken
  • Warnweste kontrollieren (in Österreich je eine pro Mitfahrer)
  • Schneeketten bereithalten – vor allem in Bergregionen
  • das Aufziehen der Ketten vorher in Ruhe üben
  • Starthilfekabel und Taschenlampe einpacken

Tipp 10: Und die Umwelt?

Mit dem Kauf hochwertiger Winterreifen sorgt der Käufer nicht nur für seine Sicherheit, sondern verringert auch den ökologischen Fußab­druck seiner Mobilität. Schon beim Kauf lohnt es sich darauf zu ach­ten, ob der Reifenhersteller in den Schutz der Umwelt investiert. Da­runter fallen Maßnahmen wie der sozial und ökologisch nachhaltige Anbau von Naturkautschuk, das Reifen-Recycling und die Verwen­dung von recycelten Materialien bei der Produktion von Neureifen.

Michelin / DW