Die Zukunft ist bereits da - der virtuelle Autoschlüssel ist bei mehreren Herstellern schon erhältlich, aber ob die Technologie sicher ist?
© BMW | Zoom

Der Schlüssel zum Auto kann auch eine App sein - aber ist das ohne Risiko?

Für viele Autofahrer ist es bequem geworden das Auto nicht mehr mit dem üblichen Schlüssel aufzusperren, sondern es mittels App am Smartphone zu entsperren. Diesen Service gibt es seit ca. 6 Jahren von immer mehr Autoherstellern, bald wird man jedes neue Auto per virtuellen Schlüssel starten können. Der digitale Schlüssel zum Auto ist aber nicht nur schnell, sondern birgt auch einige Risiken. Wie reagieren die Autoversicherungen beispielsweise wenn man das Auto zur Werkstatt bringt und dort einen virtuellen Zweitschlüssel - also digitalen Zweitschlüssel - übergibt? 

Die Einführung von virtuellen Autoschlüsseln, auch als digitale oder mobile Schlüssel bezeichnet, hat sich in den letzten Jahren in der Automobilindustrie verbreitet. Verschiedene Autohersteller bieten diese Technologie als Option an. Einige der Hersteller, die virtuelle Autoschlüssel implementiert haben oder angekündigt haben, dies zu tun, sind:
 
BMW: BMW bietet eine Digital Key-Funktion für ausgewählte Modelle an, die es ermöglicht, das Fahrzeug mit einem kompatiblen Smartphone zu öffnen und zu starten. Der Digital Key Plus ist auch für Smartphones mit Android-Betriebssystem verfügbar. Kunden mit kompatiblen Geräten von Samsung oder Google können damit ihren BMW ent- und verriegeln sowie den Motor starten, ohne das Telefon aus der Tasche holen zu müssen.
 
Audi: Audi hat ebenfalls eine Digital Key-Option für bestimmte Modelle. Damit können Besitzer ihre Fahrzeuge über ein Smartphone mit der Audi Connect App verwalten. Mit dem Audi connect Schlüssel hat man über das Smartphone digitalen Zugang zum Fahrzeug. Man öffnet und schliesst den Audi und startet den Motor, ohne dass man den physischen Schlüssel bei sich tragen muss.
 
Tesla: Tesla ermöglicht es seinen Fahrzeugbesitzern, ihre Autos über die Tesla Mobile App zu öffnen und zu starten. Die App fungiert dabei als virtueller Schlüssel.
 
Mercedes-Benz: Mercedes bietet die "Digital Vehicle Key"-Funktion für ausgewählte Modelle an, die es den Fahrern ermöglicht, das Fahrzeug über ein Smartphone zu ver- und entriegeln. Mit der Digitalen Schlüsselübergabe kann man den Mercedes-Benz jederzeit und von überall aus an Freunde und Familie verleihen. Ohne großes Organisieren. Und so funktioniert es: Man hinterlegt einen deaktivierten Schlüssel im Fahrzeug, um diesen zum Beispiel für Freunde oder Familie freizugeben.
 
Hyundai: Hyundai hat die "Digital Key" -Technologie eingeführt, die es den Besitzern ermöglicht, das Fahrzeug über ein Smartphone zu steuern.
 
Die Verfügbarkeit von virtuellen Autoschlüsseln hängt oft von spezifischen Modellen und Ausstattungsvarianten ab. Zusätzlich müssen sowohl das Fahrzeug als auch das Smartphone bestimmte technische Voraussetzungen erfüllen, damit die virtuellen Schlüssel reibungslos funktionieren. 

Wo sind die Risiken bei Verwendung des virtuellen Autoschlüssel?


Nun, einen Zweitschlüssel zu regenerieren dürfte das kleinste Problem sein, wenn man das Auto für kurze Zeit aus der Hand geben muss. Doch wenn man sein Fahrzeug dann wieder aus der Werkstatt holt, was ist dann mit diesem "Zweitschlüssel"?  Immer noch ist diese Technologie nicht einheitlich geregelt - beispielsweise ist bei manchen  Autoherstellern solch ein Schlüssel zeitlich beschränkt gültig, allerdings muss man bei gewissen Herstellern selbst aktiv sein und den digitalen Autoschlüssel löschen. Bei anderen Herstellern ist auch noch nicht wirklich das ganze Procedere bekannt, wie man diese Löschung vornimmt.

Ein Autobesitzer sollte jederzeit über alle vorhandenen Schlüssel zu seinem Kfz Bescheid wissen, und vor allen Dingen muss er in der Lage sein sämtliche Zweitschlüssel auf Wunsch selbständig unwiderruflich zu löschen.

Was sagen die Autoversicherer bei Diebstahl zum digitalen Autoschlüssel?


Die Reaktion der Kfz-Versicherer auf einen Autodiebstahl, bei dem ein digitales Schlüsselsystem betroffen ist, kann je nach den Bedingungen der Versicherungspolice und den Umständen des Diebstahls variieren. Es ist wichtig, die spezifischen Klauseln und Bedingungen der Versicherung zu überprüfen, da diese den Umfang der Abdeckung bestimmen.
 
In der Regel deckt eine Kfz-Versicherung zwar einen Diebstahl, aber die Art des Diebstahls, einschließlich des Einsatzes digitaler Schlüssel, kann eine Rolle spielen. Einige Versicherungen können spezifische Anforderungen oder Sicherheitsvorkehrungen für die Deckung von Diebstählen mit digitalem Schlüssel verlangen. 

Bisher war es jedenfalls so, dass man bei Diebstahl der Versicherung alle vorhandenen Schlüssel übergeben musste. Wie das mit virtuellen Fahrzeugschlüssel abgeht, ist noch nicht einheitlich geregelt. Immerhin dürfte klar sein, dass man wohl kaum der Versicherung sein Smartphone schicken will. Als Kunde muss man bei der Versicherung jedenfalls nachweisen, ob man eventuell weitere virtuelle Schlüssel vergeben hatte und wenn ja, muss man nachweisen dass man diese gelöscht hat.

Wie kann man einen virtuellen Autoschlüssel sicher machen?

 
Zunächst ist klar, dass ein virtueller Schlüssel nicht zu kopieren sein sollte.  Wenn man einen zweiten virtuellen Schlüssel braucht, muss sichergestellt sein, dass es nicht eine Kopie, sondern ein neuer digitaler Schlüssel ist, den man generiert. 
 
Es muss zudem für den Autobesitzer erkennbar sein wieviele virtuelle Fahrzeugschlüssel für das Auto auf welchen Smartphones im Umlauf sind, und bei einem Diebstahl muss der Eigentümer auch sofort die Mögichkeit besitzen alle Schlüssel zu deaktivieren. 

Die App für den virtuellen Schlüssel muss natürlich auch strikt von den anderen Programmen auf dem Smartphone getrennt sein. 

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Beatrice Soares