Audi museum mobile: Neue Sonderausstellung zur Geschichte der Aerodynamik
Rumpler, Jary und Freiherr Reinhard von Koenig-Fachsenfeld waren die Pioniere der Aerodynamik
Edmund Rumpler, Paul Jaray und Freiherr Reinhard von Koenig-Fachsenfeld – wer sich mit der Geschichte der Aerodynamik beschäftigt, kommt an ihnen nicht vorbei. Diese drei Pioniere der Aerodynamik beginnen bereits kurz nach 1900 damit Karosserieformen von Motorwagen dem Luftstrom anzupassen. Es kommt zu erstaunlichen Ideen, gefördert durch die damals generell wachsende Begeisterung für die Luftfahrt und nicht selten inspiriert von Mustern aus der Natur: Flügel- und Tropfenformen sind wesentliche Ideengeber für Erfinder. Allerdings ist es für die Ingenieure zunächst alles andere als einfach, mit ihren Denkansätzen Akzeptanz zu erreichen, zu sehr weichen ihre nach wissenschaftlichen Erkenntnissen aerodynamisch gestalteten Karosserien davon ab wie nach den Vorstellungen der Kunden und Hersteller ein Automobil aussehen solle. Doch das Umdenken beginnt – und neue Forschungs- und Konstruktionsmethoden, wie etwa die Windkanalforschung, tragen zu dieser Entwicklung bei.
Ein aerodynamisches Konzept, im Rennsport erprobt: „die Stromlinie“
Die Stromlinie – das ist ein Begriff aus der Strömungslehre. Vor allem zwischen den beiden Weltkriegen zieht diese spezielle Form die Aerodynamikforscher in ihren Bann. Ziel der Techniker ist es, den Luftwiderstand der Fahrzeugkarosserien zu verringern, den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren und die Autos insgesamt langstreckentauglicher zu machen. Das ideale Testfeld für die Hersteller ist der Motorsport.
Die Rennabteilung der Auto Union AG etwa beginnt Anfang 1937 mit der Entwicklung eines Vollstromlinienwagens auf Basis des Auto Union Typ C. Motor und Chassis bleiben nahezu unverändert. Die Gestaltung der Stromlinienkarosserie basiert größtenteils auf der Arbeit von Josef Mickl, dem Aerodynamiker im Konstruktionsbüro Porsche. Seinen ersten Einsatz hat der Stromlinienwagen beim AVUS-Rennen 1937 und bei zahlreichen Rekordfahrten gelingen Rekordgeschwindigkeiten von über 400 km/h.
Die neue Sonderausstellung „Windschnittig“ im Audi museum mobile präsentiert neben der Forschung und Entwicklung die treibenden Persönlichkeiten sowie die grundlegenden aerodynamischen Konzepte der Zeit bis 1945. Ebenso sind seltene und einzigartige Fahrzeuge zu sehen – insgesamt mehr als ein Dutzend Großexponate. Sie dokumentieren die besondere Verbindung von Effizienz, Nachhaltigkeit und Design beim Thema Aerodynamik.

Wer wissen will wie die Entwicklung in der Aerodynamik nach 1945 weitergeht, kann ab 1. Dezember 2023 im August Horch Museum Zwickau in die Nachkriegsgeschichte der Aerodynamik eintauchen. Die Museumsgäste erwarten in der dortigen Nachfolgeausstellung „Form vollendet“ fast zwei Dutzend Großexponate und weitere Modelle. Thomas Stebich, sowohl für das Audi museum mobile als auch für das August Horch Museum verantwortlich, betont: „In unserer zweiteiligen Ausstellungsreihe zeigen wir in den beiden Museen das Thema Aerodynamik erstmals in einer Komplettübersicht von den Anfängen bis in die Gegenwart.“ Ab Juli 2024 ist der zweite Ausstellungsteil „Form vollendet“ dann im Audi museum mobile Ingolstadt zu sehen.
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