Abarth 695 Rivale
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Abarth 695 Rivale: Yacht-Beiboot für den Landausflug

(Speed-Magazin.de) Was für Mercedes AMG, für Audi die Sport GmbH oder BMW die M GmbH ist für Fiat die Marke Abarth: sportlich getunte Serienfahrzeuge mit mehr Power und veredelter Ausstattung zum exklusiven Preis. Zehn Jahre nach dem Comeback unter dem Dach der Fiat Chrysler AG hat sich das Portfolio der italienischen Traditionsmarke mit dem Skorpion-Logo inzwischen breit aufgefächert. Grundlage dafür sind die Fiat-500-Modelle und nun auch der aktuelle Spider. Vor allem die Sonderserien bestechen durch Exklusivität und Eleganz. Jüngste Kreation: der formschöne Abarth 695 Rivale, eine Kooperation mit dem berühmten italienischen Yachtbauer Riva als vierrädriges Beiboot für den Landausflug.

Zu erkennen ist die Sonderserie, sowohl als Coupé wie Cabrio zu haben, an der auffälligen Zweifarb-Lackierung. Angelehnt an die typische Riva-Bootsoptik wird der obere Bereich in Dunkelblau und der untere in Grau durch eine auf Hüfthöhe rundum laufende feine Doppellinie in Aquamarin unterteilt. Die Türgriffe und eine Heckleiste in satiniertem Chrom, ein „695-Rivale“-Schriftzug auf Heckklappe und Kotflügeln sowie 17-Zoll-Leichtmetallfelgen samt Hochglanzlackierung sorgen für das entsprechende Finish.

Abarth 695 Rivale
Abarth 695 Rivale
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Auch der Innenraum präsentiert sich im maritimen Look. Integralsitze und Seitenverkleidungen sind ebenfalls mit blauem Leder bezogen, die Armaturentafel ab Werk in Carbonoptik ist gegen Aufpreis (790 Euro) auch in Echtholz zu haben. Dann schmeicheln Armaturenabdeckung, Einstiegsleisten sowie der Golfball-Schaltknauf Augen und Hände mit Mahagoni und Ahorn-Intarsien. Wer zufällig im Besitz einer Riva-Yacht ist, kann deren Namen auf einer handgefertigten Plakette mit Produktionsnummer im Mittetunnel eintragen lassen. Notfalls tut’s natürlich auch der eigene Name. Kontaktfreudig zeigte sich das Infotainmentsystem Uconnect, serienmäßig mit Sieben-Zoll-HD-Touchscreen, das via Apple Carplay und Android Auto die gängigen Smartphones integriert. Ein integriertes Navi-System kostet 490 Euro extra, ein 480 Watt starkes Beats-Soundsystem 690 Euro.

Angetrieben wir der 695 Rivale von einem 1,4-Liter-Turbobenziner mit 180 PS. Damit ist der kultige Kleinwagen durchaus flott zu bewegen. Wenn’s sein muss, erreicht er in 6,7 Sekunden Tempo 100 und wird bis maximal 225 km/h schnell. Doch am Lenkrad des 1045 Kilogramm schweren Gefährts fühlt sich das trotz 250 Newtonmetern Drehmoment zunächst noch eher verhalten an. Erst wenn man den Sport-Button drückt, scheint das Riva-Beiboot einen zusätzlichen Außenborder zu aktivieren. Lenkung und Gasannahme werden spürbar direkter und auch die Akrapovic-Abgasanlage mit Endrohren aus Kohlefaser sprotzt nun unüberhörbar im Takt des manuellen Fünf-Gang-Getriebes. Mehr Gänge gibt’s leider nicht, für 1300 Euro Aufpreis aber immerhin auch automatisiert und mit Schaltwippen am Lenkrad. Serienmäßig eingebaut sind dagegen Brembo-Hochleistungsbremsen mit schwarz lackierten Sätteln, die ordentlich zupacken können, sowie Koni-Stoßdämpfer mit FSD (Frequency-Selective Damping), die ein präzises Feedback zum Untergrund geben, zugleich aber auch die gröbsten Verwerfungen und Querfugen im Asphalt filtern.

Abarth 695 Rivale
Abarth 695 Rivale
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Ebenso exklusiv wie der Auftritt der Fiat 500 mit dem Skorpion-Logo auf Front und Heck sind allerdings auch die Preise. Der Abarth 695 Rivale ist als Coupé nicht unter 28 000 Euro zu haben, die Cabrio-Version kostet noch einmal 2000 Euro mehr. Mit den Aufpreisen für das Mahagoni-Paket, Automatik, Navi- und Soundsystem sowie für Bi-Xenon-Scheinwerfer (990 Euro) oder einem elektrischen Glasschiebedach für das Coupé (990 Euro) erreichen die Kleinwagen das Niveau eines anständig ausgestatten Mittelklasseautos. Im Vergleich zum schwimmenden Gegenstück aber, dass der namensgebende Kooperationspartner in seiner Werft in Sarnico vom Stapel laufen ließ, auch wiederum ein Schnäppchen. Die entsprechende Yacht 56 Rivale kostet knapp zwei Millionen Euro.

AMPNET / RB