BMW Sports Trophy Team Marc VDS triumphiert beim Heimspiel
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BMW feiert 22. Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Spa 2015

(Speed-Magazin) BMW hat seine Erfolgsgeschichte in Spa-Francorchamps fortgeschrieben: 50 Jahre nach dem ersten Sieg beim 24-Stunden-Klassiker sorgten Nick Catsburg, Lucas Luhr und Markus Palttala vom BMW Sports Trophy Team Marc VDS für den 22. Gesamterfolg der Marke bei diesem Rennen. Nach 536 Runden auf dem „Circuit de Spa-Francorchamps“ sah der BMW Z4 GT3 mit der Startnummer 46 bei der 67. Auflage des Marathons in den Ardennen trotz einer Durchfahrtsstrafe auf dem ersten Platz die Ziellinie. Damit hat das Fahrzeug bei seinem letzten großen Auftritt eines der bedeutendsten Langstreckenrennen der Welt für sich entschieden.

Den ersten Erfolg in Spa-Francorchamps hatte BMW 1965 gefeiert, als die Lokalmatadoren Pascal Ickx und Gérard Langlois mit einem BMW 1800 TI/SA vor genau 50 Jahren gesiegt hatten. Zuletzt gewannen Alain Cudini, Marc Duez und Eric van de Poele mit dem BMW 320i im Jahr 1998. In den vergangenen Jahren hatte der BMW Z4 GT3 die BMW Piloten mehrere Male auf das Podium gebracht: 2011 belegten Claudia Hürtgen, Edward Sandström und BMW Werksfahrer Dirk Werner für Schubert Motorsport den zweiten Rang. 2012 folgte Platz drei für Frank Kechele, Greg Franchi und Mathias Lauda vom Vita4One Racing Team. Im vergangenen Jahr fehlten dem BMW Sports Trophy Team Marc VDS in einer der engsten Entscheidungen in der Geschichte des Klassikers lediglich 7,077 auf den Sieg: Luhr, Palttala und Werner im BMW Z4 GT3 mit der Startnummer 77 kamen als Zweite in Ziel. Es war der erste Podesterfolg für das BMW Sports Trophy Team Marc VDS beim Heimspiel in den Ardennen. Die Strecke liegt nur etwa 140 Kilometer vom Teamsitz in Gosselies entfernt. In diesem Jahr gelang dem BMW Sports Trophy Team Marc VDS der lang ersehnte erste Sieg.

Drei BMW Z4 GT3 in den Top-10
Drei BMW Z4 GT3 in den Top-10
© BMW
Großes Pech hatte in diesem Jahr das zweite Fahrzeug der belgischen Mannschaft. Über weite Teile des Rennens lag der BMW Z4 GT3 mit der Startnummer 45 souverän in Führung. Es schien, als sei ihm der Gesamtsieg kaum zu nehmen, bevor in Runde 399 ein technisches Problem, das zu einem Motorschaden führte, alle Hoffnungen auf den Triumph beim Heimspiel zunichte machte. Vom Start weg hatten Werner, Maxime Martin und Augusto Farfus eine erstklassige Leistung gezeigt. Aufgrund starker Regenschauer, die am Samstag immer wieder über Spa-Francorchamps niedergingen, gestalteten sich die Bedingungen auf der 7,004 Kilometer langen Strecke äußerst schwierig. Dennoch konnte Startfahrer Martin von Startplatz zehn schnell Boden gut machen und Kontakt zur Spitze herstellen. Danach verlor er aufgrund der Safety-Car-Phasen unverschuldet wertvolle Zeit. In Runde 37 übernahm das BMW Sports Trophy Team Marc VDS sogar die Doppelführung, bevor beide Fahrzeuge zeitgleich zum Boxenstopp kamen. In der Nacht beruhigte sich das Rennen schließlich. Bei Tagesanbruch lagen Martin, Farfus und Werner mit über 50 Sekunden Vorsprung an der Spitze des Feldes, bis sie der Defekt ereilte.

Auch die anderen BMW Teams beeindruckten mit starken Leistungen bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps. Insgesamt drei BMW Z4 GT3 schafften den Sprung in die Top-10. Die Ecurie Ecosse mit Alexander Sims, Alasdair McCaig, Devon Modell und Oliver Bryant legte eine bemerkenswerte Aufholjagd hin. Den Start im Fahrzeug mit der Nummer 79 fuhr Sims von Position 20. Nach zehn Minuten im Rennen hatte er sich bereits bis auf Rang zwölf vorgearbeitet. Das Team kam ohne Zwischenfälle durch die Nacht, arbeitete sich unter die ersten Zehn vor und konnte im letzten Renndrittel die Position verteidigen. Die Ecurie Ecosse beendete das Rennen auf dem siebten Gesamtrang, der gleichbedeutend mit Position drei in der hart umkämpften Pro-Am-Klasse war. Einen Platz dahinter kam das Team Russia by Barwell ins Ziel, das ebenfalls eine fantastische Aufholjagd zeigte. Leonid Machitski, Jon Minshaw, Jonathan Cocker und Phil Keen waren von Rang 30 in den Marathon gestartet. Sie leisteten sich keine Fehler, konnten 22 Plätze gutmachen und sahen als Achte die Zielflagge.

#46 BMW Z4 GT3 mit Lucas Luhr, Markus Palttala und Nick Catsburg
#46 BMW Z4 GT3 mit Lucas Luhr, Markus Palttala und Nick Catsburg
© BMW
Eine starke Vorstellung bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt bei einem 24-Stunden-Rennen boten Alessandro Zanardi, Timo Glock und Bruno Spengler. Bereits im Warm-up vor dem Rennen hatte Spengler bei starkem Regen im #9 BMW Z4 GT3 von ROAL Motorsport die Bestzeit erreicht. In der Nacht fuhr das Fahrzeug zeitweise auf Rang fünf. Zanardi, Glock und Spengler standen in Spa-Francorchamps im Mittelpunkt eines ganz besonderen Motorsport-Projekts: Erstmals teilte sich der beinamputierte Zanardi das Cockpit mit anderen Piloten. Für diese außergewöhnliche Premiere hatten die Ingenieure von BMW Motorsport den BMW Z4 GT3 mit innovativen technischen Lösungen modifiziert. Eine Stunde vor Schluss des Rennens fuhr das Trio in den Top-10, bevor Glock das Auto in der 500. Runde aufgrund eines technischen Problems neben der Strecke abstellen musste.

Das hervorragende Gesamtergebnis für BMW in Spa-Francorchamps machte das BMW Sports Trophy Team Brasil perfekt. Das Fahrzeug mit der Nummer 77, dessen Cockpit sich Sergio Jimenez, Felipe Fraga und Cacá Bueno teilten, kam auf Rang 13 ins Ziel.

Neben dem #45 BMW Z4 GT3 vom BMW Sports Trophy Team Marc VDS und dem Fahrzeug von ROAL Motorsport war der 24-Stunden-Marathon für vier weitere BMW Teams bereits frühzeitig beendet. Der BMW Z4 GT3 von Boutsen/Ginion schied in der turbulenten Anfangsphase aus. Am späten Abend hatte Triple Eight Racing Pilot Ryan Ratcliffe einen Unfall, bei dem das Fahrzeug mit der Startnummer 888 so schwer beschädigt wurde, dass er und seine Teamkollegen Joe Osborne, Lee Mowle und Dirk Müller das Rennen nicht mehr fortsetzen konnten. Müller hatte die Mannschaft von Triple Eight Racing bei diesem Langstreckenklassiker verstärkt. Am frühen Morgen schied der BMW Z4 GT3 von Classic & Modern Racing ebenfalls nach einem Unfall aus. Auch das Team TDS Racing, das über viele Stunden Kontakt zu den Top-10 hielt, musste sein Fahrzeug frühzeitig abstellen.

Ein weiterer BMW Z4 GT3 war bei den 24 Stunden von Spa an den Start gegangen. Das Auto von „Marc VDS & Friends Racing Against Cancer“ trat zu Gunsten der belgischen Krebshilfe-Stiftung an. Jean-Michel Martin, Pascal Witmeur, Eric van de Poele und Marc Duez bestritten allerdings ihre ganz eigene Version des Rennens, mit vier Stints á 24 Minuten. Der #240 BMW Z4 GT3 spulte insgesamt 42 Runden für den guten Zweck ab.

Francoise McKee / BMW