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WTCR Rennen 3: Shedden schlägt Vervisch und feiert dramatischen ersten Sieg

(Speed-Magazin.de) Gordon Shedden gewann in Lauf 3 der WTCR-Rennen von China-Wuhan einen packenden Kampf gegen seinen Audi-Markenkollegen Frédéric Vervisch und feierte seinen ersten Sieg im von OSCARO präsentieren FIA Tourenwagen-Weltcup WTCR.

Der Schotte wandelte seine DHL Pole-Position in eine Führung um, die er nicht mehr verlieren sollte. Allerdings musste er zwei Zwischenfälle mit Rivalen und zwei Safety-Car-Phasen überstehen. Er hielt dann einen entschlossenen Vervisch in Schach, der in der Schlussphase ebenfalls die Chance auf seinen ersten Sieg im WTCR OSCARO witterte.

„Verrücktes Rennen“, sagt ein ausgelassener Shedden, der in einer unfassbar ausgeglichenen WTCR OSCARO Saison bereits der 13. verschiedene Rennsieger ist. „Denis hat mich zweimal angegriffen. Einmal in der ersten Kurve, und einmal in der Schikane, als er mich mit dem Reifenstapel getroffen hat.“

Shedden lobte auch sein Team, das nach einem Schaden an der Lenkung in Rennen 2 umfangreiche Reparaturarbeiten durchführen musste. „Das Team hat einen großartigen Job gemacht und die Lenkung zwischen den beiden Rennen ausgetauscht. Einfach unglaublich. Ich möchte auch allen danken, die mich daheim in UK unterstützt haben. Wir haben an diesem Wochenende etwas gefunden. Was für eine Auferstehung innerhalb von sieben Tagen [seit Ningbo].“

Sheddens Audi Sport Leopard Lukoil Team Auto wurde am Start in Kurve 1 von den beiden Comtoyou Audi RS 3 LMSs von Vervisch und Dupont angegriffen. Letztgenannter rammte den dreimaligen Britischen Tourenwagen-Meister, der seine Führung aber verteidigen konnte.

Dahinter sorgte Sheddens Teamkollege Jean-Karl Vernay, der das erste Rennen gewonnen hatte, für erheblichen Schaden, als er den DG Sport Compétition PEUGEOT 308TCR von Aurélien Comte in die Wand schob. Sébastien Loeb Racings Rob Huff konnte nicht mehr ausweichen und traf mit seinem Volkswagen Golf GTI TCR das Heck des französischen Autos. Timo Scheider von ALL-INKL.COM Münnich Motorsport traf dann Huff, auch andere Fahrer waren in die Kollision verwickelt und mussten im Anschluss aufgeben.

Um die Unfallstelle aufzuräumen, kam das Safety-Car auf die Strecke. Als sich der Staub gelegt hatte, war klar, dass das Rennen für Comte, Huff, Scheider, Zengő Motorsports Zsolt Szabó und den anderen DG Sport Compétition PEUGEOT von Mato Homola beendet war.

Vor dem Restart in Runde 9 musste Esteban Guerrieri seinen zweiten Platz wieder abgeben, weil er in der ersten Schikane abgekürzt hatte. Allerdings war sein ALL-INKL.COM Münnich Motorsport Honda Civic Type R TCR von hinten angeschoben worden. Dadurch konnten Dupont und Vervisch noch vor dem Schwenken der Grünen Flagge an ihm vorbeigehen.

Vernay erhielt unterdessen wegen des Zwischenfalls mit Comte eine Durchfahrtsstrafe. Er kam am Ende auf Rang 15 außerhalb der Punkteränge ins Ziel.

Bei Restart klebte Dupont Shedden im Heck und deutete damit an, dass er den Führenden angreifen will. In Runde 11 wagte er einen schlecht geplanten Angriff, räumte dabei den Reifenstapel an der Innenseite der Schikane ab und schleuderte ihn gegen das Auto von Shedden. Der Führende überstand diese Schrecksekunde, Dupont fiel einen Platz hinter Vervisch zurück und das Safety-Car musste erneut auf die Strecke kommen, damit der Reifenstapel wieder richtig platziert werden konnte.

Beim zweiten Restart in Runde 15 war nun Vervisch direkt hinter Shedden und ließ sich nicht abwimmeln. Als nach 23 dramatischen Runden die Zielflagge geschwenkt wurde, trennten die beiden gerade einmal 0,558 Sekunden. Dupont komplettierte als Dritter einen Audi-Dreifachsieg.

Trotz eines lockern Auspuffs, der Funken schlug, kam Guerrieri mit seinem Honda auf Platz vier ins Ziel, obwohl Nathanaël Berthon alles versuchte, um an ihm vorbeizukommen. Er musste sich aber mit Platz fünf begnügen, nachdem er zuvor den Team OSCARO by Campos Racing Cupra TCR von Pepe Oriola überholt hatte.

Qing-Hua Ma von Boutsen Ginion Racing kam mit seinem Honda Civic Type R TCR auf einem hartverdienten siebten Platz ins Ziel. Kevin Ceccon vom Team Mulsanne in seinem Alfa Romeo Giulietta TCR, der Sieger von Rennen 2 Mehdi Bennani in seinem Sébastien Loeb Racing Volkswagen Golf und Thed Björk in seinem YMR Hyundai i30 N TCR folgten dahinter, womit alle sieben im WTCR OSCARO vertretenen Marken unter den Top 10 waren.

Der WTCR-Gesamtführende Gabriele Tarquini hatte kein Glück und kam mit seinem BRC Racing Team Hyundai nur auf Platz 13, während sein Titelrivale Yvan Muller seinen rauchenden i30 in der Box abstellen musste.

FIA WTCR / ND