Die Abstände zwischen den 3 CitroënPiloten López Muller und Loeb werden sich noch deutlich verändern
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FIA Tourenwagen-Weltmeisterschaft 2015: Citroen bereit für die letzte Runde der Europa-Tour

(Speed-Magazin.de) Die zweite Saisonhälfte der FIA Tourenwagen-Weltmeisterschaft, die auf dem Circuit Paul Ricard eingeläutet wurde, wird nun in Portugal fortgesetzt. Vor der Asien-Tour, die die Teams nach Japan, China, Thailand und Katar führt, handelt es sich hierbei um die letzte Gelegenheit des Jahres, die Citroën C-Elysée WTCC in Europa zu erleben. 

Nach einigen Gastspielen in Porto erwartet die Piloten eine neue Strecke in Vila Real. In der Douro-Region gelegen, wird diese kleine Stadt mit seinen 50.000 Einwohnern als Wiege des portugiesischen Motorsports angesehen. Seitdem dort die ersten Rennen im Jahre 1931 stattfanden, hat sich eine regelrechte Tradition verankert, die nun mit der Austragung eines bedeutsamen, internationalen Wettbewerbs in den Rennkalender zurückkehrt.

Bevor sich der Tross in Richtung der iberischen Halbinsel in Bewegung setzt, haben sich die Fahrer des Citroën Total Teams minutiös auf ihre kommende Aufgabe vorbereitet. Erste Erkenntnis: Es wird sehr schnell werden. Die Kurven reihen sich in einem beachtlichen Tempo aneinander und nur die Schikane am Ende des schnellsten Streckenabschnitts kann die Fahrzeuge ausbremsen. Da es sich um einen Straßenrundkurs handelt, sind keine Auslaufzonen vorhanden. Im Falle eines Fahrfehlers, ist der Kontakt mit der Leitplanke fast nicht vermeidbar. Wenn die Strecke die Stadt verlässt, um sich durch die Weinberge zu schlängeln, begrenzen Steinmauern die Piste. Sébastien Loeb sollte sich hier wie zu Hause fühlen.

„Auf dieser Strecke werden Durchschnittsgeschwindigkeiten von mehr als 150 km/h erreicht“, erläutert Yvan Muller. „Im Gegensatz zu unseren Erfahrungen in Porto wird es nicht viele Überholmöglichkeiten geben, da vor schnellen Kurven stark abgebremst werden muss. Normalerweise macht die Pole-Position 50 Prozent der Arbeit in Richtung Sieg aus. In Vila Real sind es eher 80 Prozent.“

„Man muss sich die richtigen Fragen stellen und entscheiden, ob man in Q3 lieber die Pole-Position erreichen möchte oder im Hinblick auf die umgekehrte Startaufstellung im zweiten Rennen eher den zehnten Platz anstrebt“, ergänzt Sébastien Loeb. „Der Rundkurs ist für die Piloten eine große Herausforderung, aber ich bedaure auch die fehlenden Überholmöglichkeiten.“

„Mit seiner hügeligen Streckenführung erinnert mich der Rundkurs an eine kleinere Ausgabe der Nordschleife“, so José María López. „Einige Kurven verlangen den Fahrern großen Einsatz ab, besonders die erste der beiden Linkskurven, die auf die längste Gerade folgen. Wir werden sie mit mehr als 220 km/h durchfahren müssen – eine schmale Gratwanderung. Sicher wird es schwer werden, zu überholen.“

„Wir haben den Rundkurs im Simulator kennengelernt, aber wir wissen nicht genau, was uns vor Ort erwartet, weil die FIA wahrscheinlich die Veränderung einiger Kurven veranlassen wird, bevor sie die Strecke freigibt“, fügt Ma Qing Hua hinzu. „Dennoch denke ich, dass es sehr schwierig werden wird, das Fahrzeug auf der Straße zu halten, vor allem auf einem solch unebenen Untergrund. Außerdem gehe ich davon aus, dass die Bremsen sehr beansprucht werden aufgrund der Strecke aber ebenso wegen der hohen Außentemperaturen. Es wird ein interessantes Wochenende werden.“

Nach sieben Rennwochenenden und 14 Läufen sicherten sich die Citroën C-Elysée WTCC zwölf Siege dank José María López (fünf), Yvan Muller (vier) und Sébastien Loeb (drei). Auch in der Fahrerwertung führt der Argentinier vor den beiden Elsässern mit 39 beziehungsweise 74 Punkten. Der Weltmeister steht noch lange nicht fest, da bis zum Saisonende noch 275 Punkte vergeben werden. Die Rennen in Portugal könnten die Abstände noch deutlich verändern.

Nach zwei Podiumsplätzen wartet Ma Qing Hua noch immer auf seinen ersten Saisonsieg 2015. Mit einem solchen Ergebnis könnte er sich von seinen Kontrahenten um den vierten Platz lösen: Tiago Monteiro, Norbert Michelisz und Gabriele Tarquini. Aktuell trennen sie nur vier Punkte.

Nachdem sie an vier Rennwochenenden das Maximum von 95 Punkten erreicht haben, liegt Citroën auch in der Herstellerwertung an der Spitze. Ein Vorsprung von 193 Punkten gewährleistet dem Team in jedem Fall eine ruhige Sommerpause.

Programm
Am Donnerstagnachmittag wird es in den Straßen von Vila Real eine große Fahrerparade geben (14.40 Uhr bis 16.00 Uhr), gefolgt von einer Autogrammstunde vor dem Rathaus (16.15 Uhr bis 16.45 Uhr). Das erste freie Training steht am Freitag von 11.45 Uhr bis 12.15 Uhr auf dem Programm. Die zwei weiteren Trainings sind für Samstag um 9.10 Uhr und 12.00 Uhr angesetzt. Das Qualifying beginnt um 15.15 Uhr. Da die Gefahr roter Flaggen bei Stadtkursen immer sehr hoch ist, dauert Q1 30 Minuten während Q2 auf 15 Minuten festgelegt ist. Am Sonntag starten die beiden Rennen um 11.15 Uhr sowie nach einer längeren Pause um 17.15 Uhr. Portugal befindet sich in der Zeitzone GMT+1, also eine Stunde vor Frankreich.

Citroen Racing / DW