Rallye Spanien: Hochspannung vor den letzten 36 Kilometern
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FIA WRC Rallye Spanien 2014: Hochspannung vor den letzten 36 Kilometern - Latvala kommt Ogier näher aber nicht schnell genug

(Speed-Magazin.de / FIA WRC Rallye Spanien 2014) Alfred Hitchcock hätte kaum ein spannenderes Drehbuch für die Rallye Spanien schreiben können. Im teaminternen Duell zwischen Sebastien Ogier (Polo R WRC Nr.1) und Jari-Matti Latvala (Nr.2) um den Sieg in Katalonien und den WM-Titel kämpft der Finne weiter um jede Sekunde. Auf der 15,55 Kilometer langen WP 15 namens Riudecanyes 1 fuhr er erneut Bestzeit.

In 10:00.1 Minuten kam Latvala ins Ziel – allerdings folgte Teamkollege Ogier nur 0,8 Sekunden dahinter. Andreas Mikkelsen im Polo R WRC #9 (+3,1 Sekunden) machte den Dreifach-Erfolg für Volkswagen Motorsport auf der drittletzten Wertungsprüfung der Rallye Spanien 2014 perfekt.
 
Ogier führt vor den letzten beiden Wertungsprüfungen, die eine Gesamtlänge von rund 36 Kilometern haben, mit 21,9 Sekunden vor Latvala. Der Kampf um den Sieg und den WM-Titel ist damit weiterhin nicht entschieden. Mikkelsen belegt Rang sieben, konnte den Rückstand auf Hyundai-Pilot Thierry Neuville auf Platz sechs aber auf 4,4 Sekunden reduzieren
10Y. Protasov / P. Cherepin  3:14:05.1+9:50.6

Bestzeiten alleine reichen nicht.
 
Jari-Matti Latvala kommt Sébastien Ogier näher – aber nicht schnell genug.
 
Luis Moya, zusammen mit Carlos Sainz zwei Mal Rallye-Weltmeister, hat ihm den Spitznamen „The Latin Finn“ verpasst. Und tatsächlich legt Jari-Matti Latvala (Polo R WRC #2) auf Asphalt ein Tempo vor, das man normalerweise nur von spanischen oder französischen Rallye-Fahrern gewohnt ist. Auch am Sonntagmorgen fuhr der „südeuropäische Finne“ wieder zwei Bestzeiten. Dadurch verkürzte er den Rückstand zu Spitzenreiter Sébastien Ogier (Polo R WRC #1) auf nur noch 21,9 Sekunden.
 
Aber der Schein trügt. Ogier hat alles unter Kontrolle. „Ich fahre extrem vorsichtig über die Stellen, an denen Reifenschäden drohen“, sagte der Franzose in der Pause vor den letzten beiden Prüfungen der Rallye. „Die paar Sekunden, die ich dabei verliere, machen mich nicht nervös.“
 
Dass Latvala immer noch nicht aufgegeben hat, zeigte ein Moment in der Prüfung Riudecanyes: An einer seit Jahren bekannten Stelle gilt es, zur Gaudi der Fans eine komplette Runde um einen Kreisel zu fahren. „Diese Stelle habe ich in der Vergangenheit immer zu früh angebremst. Dieses Mal habe ich den Bremspunkt viel später gelegt“, sagte Latvala. Dabei fuhr er allerdings auf der falschen Seite an einem Fahrbahnteiler vorbei – eine Handbremswende später war der Zeitgewinn wieder zunichte. „Der Bremspunkt war perfekt – nur halt für die falsche Kurve.“
 

Raphael Berlitz