"Ziel ist es, beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gut gerüstet zu sein."
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VLN-Auftakt: Licht und Schatten für Konrad Motorsport am Nürburgring

(Speed-Magazin.de)  Der Auftakt der VLN-Saison 2018 verlief für Konrad Motorsport nicht wunschgemäß. Während beim Training am Freitag gute Zeiten mit dem Lamborghini Huracan GT3 erreicht wurden, erfüllten sich aufgrund mehrerer Reifenschäden am Samstag die Erwartungen für die 64. ADAC Westfalenfahrt nicht. Auf der 24,358 Kilometer langen Rennstrecke, die die Sprintstrecke des Nürburgring-GP-Kurses sowie die legendäre Nordschleife vereint, herrschen weltweit einmalige Gegebenheiten, denen die Reifen nicht standhielten.

Das Team aus dem nordrhein-westfälischen Verl fährt in der Saison 2018 mit Reifen seines neuen Partners, dem japanischen Hersteller Yokohama. Dass diese grundsätzlich sehr gut funktionieren, bewiesen die ersten Erfahrungen während der Trainingsfahrten am Freitag. Das Konrad-Fahrertrio mit dem 33-jährigen Christopher Brück aus Köln, dem 24-jährigen Michele Di Martino aus Eitorf und dem 39-jährigen Finnen Matias Henkola konnte Zeiten fahren, die für das Podium gereicht hätten. „Freitag war es noch recht kalt und es wurde immer nur eine gezeitete Runde gefahren, das war kein Problem für die Reifen“, sagt Teamchef Franz Konrad.

Die kurze Erfahrung mit den neuen Yokohama-Reifen ließ nicht vermuten, dass beim Rennen am Samstag das Zusammenspiel mehrerer Faktoren die Reifen über ihre Belastungsgrenze bringen würde. Eine wichtige Rolle spielte dabei, dass sie bisher nur bei Rennwagen mit Frontmotoren verwendet wurden. Der Huracan mit seinem Mittelmotor hat im Vergleich eine ganz andere Lastverteilung, speziell bezogen auf die Hinterachse. Dazu kamen höhere Geschwindigkeiten und Tagestemperaturen als beim Training, der starke Abtrieb des Lamborghini sowie Streckenabschnitte wie Fuchsröhre oder Schwedenkreuz mit sehr hoher Kompression. Für die daraus resultierende Beanspruchung erwiesen sich die Reifenflanken als zu weich. Der rund 500 PS starke Konrad-Bolide musste daher wegen wiederholter Reifenschäden häufiger als geplant die Box anfahren.

Franz Konrad: „Damit war klar, dass es an diesem Wochenende weniger um Wertungspunkte, als vielmehr um die Erfahrung und den Trainingseffekt gehen würde. Natürlich ist es schade, dass wir im Rennen nicht gleich ‚bei der Musik‘ mitfahren konnten und das Fahrzeug vorzeitig abstellen mussten. Aber trotz des Pechs haben wir uns im Umgang mit den Reifen-Problemen als Mannschaft weiterentwickelt und alle drei Fahrer geben Anlass zu großen Hoffnungen. Leider wurde der Probe- und Einstelltag am 17. März witterungsbedingt abgesagt. Deshalb konnten wir vorher nicht auf der Nordschleife testen. Jetzt suchen wir gemeinsam mit Yokohama nach einer Lösung. Ziel ist es, beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gut gerüstet zu sein.“

Konrad Motorsport / JM