Der Westfalen-Opel landete auf Rang 2
© Jochen Merkle | Zoom

VLN 39. DMV 4-Stunden-Rennen: Bonk motorsport fordert Disziplin auf der Strecke

(Speed-Magazin.de / VLN) Michael Bonk war nach dem zweiten Lauf in der VLN Langstreckenmeisterschaft richtig sauer. Ironisch meint er: „An der Disziplin der anderen Fahrer kann es nicht liegen, denn diese Disziplin gibt es überhaupt nicht.“ Vor allem die rücksichtslose Fahrweise von so manchem Konkurrenten brachte den Münsteraner richtig auf die Palme. Mit den Plätzen zwei und sechs im Opel Astra OPC Cup konnte und wollte sich der Teamchef nicht anfreunden.

Alexander Mies, Jens Moetefindt und Daniela Schmid wurden durch ein korrektes Verhalten im Zeittraining bestraft. Mies war auf einer schnellen Runde unterwegs, als in einem Streckenabschnitt doppelt gelb gezeigt wurde. Wie im Reglement vorgesehen, bremste Mies auf 60 Stundenkilometer herunter und beschleunigte erst wieder nach der grünen Flagge. Die Runde war dahin. Viele Kollegen fuhren in dieser Runde ihre schnellste Zeit, was mit der erzwungenen Schleichfahrt eigentlich gar nicht möglich war. „Als ich mich in der Rennleitung dann beschwert habe, kannte man dort nichts von dem Vorfall“, sagte Bonk, der mit Hilfe der GPS-Daten nachweisen konnte, was passiert war. Offensichtlich hatte der Streckenposten im Eifer des Gefechts vergessen die doppelt gelbe Flagge an die Racecontrol zu melden. Der Astra mit der Startnummer 351 startete letztlich aus dem vorderen Mittelfeld, wurde dann aber kurz nach dem Start durch einen Unfall kurz vor ihm etwas ausgebremst und die Spitze war uneinholbar enteilt.

Etwas Pech für die Startnummer 351
Etwas Pech für die Startnummer 351
© Jochen Merkle
Etwas mehr Glück hatten dagegen Mario Merten und Jürgen Nett im Westfalen-Opel. „Dass wir nicht gewonnen haben, war ein kleiner taktischer Fehler unsererseits beim Tanken“, Michael Bonk meckert nicht nur, er gesteht Fehler seiner Mannschaft auch ein. Aber sein Team hatte es auch nicht einfach. Denn nach fünf Runden wurde das Rennen nach einem Unfall zweier anderer Fahrzeuge für gut vier Stunden unterbrochen. Die Fahrer blieben glücklicherweise unverletzt, aber an der Strecke standen grössere Reparaturarbeiten der Leitplanken an, bevor es weitergehen konnte. „Die Unterbrechung war für uns alle natürlich blöd, aber die Sicherheit geht klar vor“, sagte Bonk.

Diesen Sicherheitsgedanken der Rennleitung würde Bonk nur zu gern bei zahlreichen Fahrern wiederfinden: „Ganz ehrlich: Die fahren teilweise wie die Irren.“ Bonk war froh, dass sich seine beiden Fahrerteams besonnen verhielten und auch nach einigen Remplern nicht zum Gegenangriff bliesen. Es bleibt zu hoffen, dass auch bei der Konkurrenz beim nächsten Lauf wieder etwas mehr Verstand Einzug erhält. Bereits am 26. April geht es in der VLN weiter. Dann vielleicht wieder etwas ruhiger und gesitteter und mit deutlich mehr Motorsport.

MBK / JM