Die Mechanikerinnen arbeiten bis in die Morgenstunden, um den GTI wieder fit zu machen
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24h Nürburgring 2019: Pech für Girls only - Boxenstopp bis in die Morgenstunden

(Speed-Magazin.de) Beim 24 Stunden-Rennen am Nürburgring trotzte das Damenteam „Girls only“ mit einem Golf GTI den widrigen Umständen. Ein 14-stündiger Reparatureinsatz forderte der Boxencrew in der Nacht alles ab – und sorgte für großen Andrang. Zum einen, weil das Garagentor ganz bewusst offen gelassen wurde; zum anderen, weil die Popularität des Teams enorm ist – nicht nur in den sozialen Netzwerken.

„Das ist doch das Frauenteam“ wurde mehrfach laut von vorbeilaufenden Fans im Fahrerlager ausgerufen, gefolgt von neugierigen Blicken und gezückten Smartphones. Auch das TV-Team der Liveübertragung ist in der Nacht zu Gast. Sie alle werden Zeugen des Kampfes der Mechanikerinnen mit der Uhr.

230 000 Motorsportfans erlebten am Wochenende die 47. Auflage des 24 Stunden-Rennens am Nürburgring. Der extremen Langstreckenherausforderung stellten sich 158, respektive nach Qualifying noch 155 Teams in 24 Wertungsklassen. Im Kampf um die Bestzeiten mit dabei: Das 20-köpfige Rennteam „Girls only“, von den drei Fahrerinnen bis zu den Mechanikerinnen komplett mit Frauen besetzt. Das Frauenteam hatte mit frühen Nackenschlägen zu kämpfen, wurde aber von den Fans gefeiert.

Bereits in der ersten Stunde sorgte ein von der Strecke aufgesammelter Fremdkörper erst für einen Kühler- und in der Folge einen Motorschaden. Für die Mechanikerinnen begann so ein Marathon mit Motorwechsel, Austausch des Turbo-Aggregats und Wechsel der Steuereinheit. Die drei Fahrerinnen Ronja Assmann, Carrie Schreiner (beide aus Deutschland) und Jasmin Preisig (Schweiz) hatten für 14 Stunden unfreiwillig Pause. So lange dauerte es, bis der kapitale Schaden behoben war. Mit dem Sonnenaufgang am Sonntag fuhr der Golf endlich wieder zurück auf den 25,4 Kilometer langen Kurs.

„Der neue Motor war sogar noch original verpackt“, zollte Rennfahrerin Jasmin Preisig ihren Teamkolleginnen Respekt, ob dieser Energieleistung bis in die Morgenstunden. Abwechselnd mit Schreier und Assmann pilotierte sie den Golf mit der Startnummer 89 fortan durch die grüne Hölle. In der Box gab es müde und abgekämpfte und trotzdem zufriedene Gesichter. Auf insgesamt 98 Runden kam das Team, ehe das Rennen am Sonntag um 15.30 Uhr mit der Zieleinfahrt beendet wurde.

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