Dirk Müller und John Edwards in Austin, Texas auf Platz 7
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Tudor-SportsCar Championship: GTLM-Titelentscheidung fällt erst im Finale beim Petit Le Mans

(Speed-Magazin) Ein schwieriges Rennen hatte der Burbacher BMW-Werkspilot Dirk Müller beim zehnten Saisondurchgang der Tudor-SportsCar Championship (USCC) in Austin, Texas zu bewältigen. Mit Position sieben, in der Klasse der GTLM-Fahrzeuge, war der Siegerländer und sein BMW-Team RLL-Racing alles andere als zufrieden. Dirk Müller und sein US-Teamollege John Edwards kamen nach 2:45 Stunden und 75 Runden auf dem 5,513 Kilometer langen Kurs im BMW Z4 GTLM knapp hinter ihrem Schwesterauto mit Bill Auberlen und Andy Priaulx ins Ziel. 

Von der sechsten Position aus ins Rennen gegangen konnte Startfahrer John Edwards sich bis auf Position vier des GTLM-Feldes vorarbeiten. Kurz vor Ablauf der ersten Rennstunde allerdings sorgte der US-Boy nach 21 Runden für die einzige Gelbphase des Rennens, als er in Kurve 19 über den Kunstrasen fuhr und die gesamte Heckschürze samt Diffusor des BMW Z4 abriss. Dieser Schaden konnte beim Boxenhalt leider nicht repariert werden und so musste Dirk Müller den Rest der Distanz von knapp zwei Stunden mit dem beschädigten Fahrzeug in Angriff nehmen.

„Einen Doppelstint ohne Heckschürze zu fahren, war wirklich aufregend. Ich hatte auf der Hinterachse praktisch überhaupt keinen Anpressdruck mehr und musste wie ein Rallye-Fahrer agieren. Ich habe gekämpft, denn ich wusste, dass mich Andy am Ende einholen würde. Das hat mich an die guten alten Zeiten im Tourenwagen erinnert. Wir sind sehr fair miteinander umgegangen, so, wie es sich für Teamkollegen gehört. Aber es war alles andere als spaßi g. Unserem Auto fehlte Abtrieb auf der Hinterachse, das ist unseren Reifen leider gar nicht bekommen und ich war praktisch wehrlos.“

Mit fortschreitender Renndauer musste Dirk Müller so die Konkurrenten ziehen lassen und auch sein Mannschaftskollege Andi Priaulx im zweiten BMW Z4 der BMW-RLL-Mannschaft konnte zwei Runden vor Schluss den BMW mit der Startnummer 56 noch passieren.

Die Chancen auf den ersten Titel in der neu geschaffenen US-Sportwagen-Serie sind für Dirk Müller und John Edwards vor dem großen Finale am ersten Oktoberwochenende beim „Petit Le Mans“ in Road Atlanta, bei noch 36 zu vergebenden Punkten, zwar noch vorhanden aber wohl eher theoretischer Natur. Bei dem Klassiker der über die Distanz von 1000 Meilen oder zehn Stunden führt will das BMW-Duo aber seine Chancen nutzen und wird noch einmal voll angreifen.

„Ich freue mich sehr auf das große Saisonfinale“, so Dirk Müller. „Das ist immer ein riesiger Event auf der phantastischen Strecke von Road Atlanta. Auch die Distanz von zehn Rennstunden ist etwas Besonderes und verlangt von Fahrer und Fahrzeug noch einmal alles. Auch wenn wir keine großen Chancen mehr auf den Titel haben, so werden wir alles geben und hart kämpfen, denn schließlich liegen wir nur 25 Zähler hinter den Führenden in der Meisterschaft.“

Das Rennen in Road Atlanta wird am Sonntag, den 4.Oktober, um 11:15 Uhr Ortszeit (17.15 Uhr MESZ) gestartet und führt über eine Distanz von 1000 Meilen oder zehn Stunden.

Fahrerwertung GTLM nach zehn von elf Rennen:
1. Bomarito/Wittmer ((USA/CAN), SRT Viper, 300 Punkte
2. Garcia (E), Chevrolet Corvette, 293 Punkte
3. D. Farnbacher/Goossens (D/B), SRT Viper, 283 Punkte
4. Bill Auberlen/Andy Priaulx (USA/GB), BMW Z4 GTLM, 276 Punkte
5. Dirk Müller/John Edwards (D/USA) BMW Z4 GTLM, 275 Punkte

byJogi