"Wir haben eine neue Spezifikation Regenreifen, die perfekt funktioniert hat"
© Porsche | Zoom

The Roar before the Rolex 24 Daytona – Tag 2: Porsche GT Team setzt Testprogramm mit neuem 911 RSR fort

(Speed-Magazin.de) Die Abstimmung des neuen Porsche 911 RSR für die 24 Stunden von Daytona stand auch am zweiten Tag des The Roar before the Rolex24 im Fokus des Werksteams Porsche GT Team. Mit dem Langstreckenklassiker auf dem Daytona International Speedway startet die IMSA SportsCar Championship, die wichtigste Sportwagen-Meisterschaft auf dem nordamerikanischen Kontinent, am 28./29. Januar ins Motorsportjahr 2017. Den offiziellen Test auf dem Daytona International Speedway nutzen bis zum Sonntag auch fünf Porsche-Kundenteams zur Saisonvorbereitung. Sie setzen in der Klasse GTD den Porsche 911 GT3 R ein, der für die weltweiten GT3-Serien auf Basis des Seriensportwagens 911 GT3 RS konstruiert wurde.


© Porsche
Nach einem heftigen Gewitterregen in der Nacht zum Samstag war die Strecke noch nass, als die Teams unter wolkenverhangenem Himmel die erste Trainingssession in Angriff nahmen. Das Wetter wurde zunächst auch nicht besser – im Gegenteil: Die gelegentlichen Regenschauer wurden von heftigen Winden begleitet, die am Vortag noch frühlingshaften Temperaturen sanken in Richtung zehn Grad Celsius. Erst im Verlauf der zweiten Tagessession hörte es auf zu regnen und die Strecke trocknete ab. Dem Porsche GT Team spielte dieser Wetterumschwung allerdings durchaus in die Karten. Der neue Porsche 911 RSR, der bei den 24 Stunden von Daytona seine Rennpremiere feiert, konnte bisher nur selten auf nasser Strecke getestet werden. Insofern war der zweite Tag des „The Roar before the Rolex24“ zwar nicht gerade angenehm für die vielen Fans, doch für die Porsche-Ingenieure brachten die drei am Samstag gefahrenen Sessions zahlreiche neue und wichtige Erkenntnisse.

Im 911 RSR mit der Startnummer 911 waren erneut die Franzosen Patrick Pilet und Frédéric Makowiecki zusammen mit dem neuen Porsche-Werksfahrer Dirk Werner (Würzburg) im Einsatz. Den zweiten 911 RSR mit der Nummer 912 teilten sich Kévin Estre (Frankreich), Porsche-Neuling Laurens Vanthoor (Belgien) und Richard Lietz (Österreich). Sie werden in dieser Besetzung nicht nur die 24 Stunden von Daytona bestreiten, sondern auch die 12 Stunden von Sebring, den am 18. März ausgetragenen zweiten Langstreckenklassiker der IMSA SportsCar Championship. Ihre Werksfahrerkollegen Wolf Henzler (Nürtingen/TRG), Jörg Bergmeister (Langenfeld/Park Place Motorsports), Patrick Long (USA/Core Autosport), Michael Christensen (Dänemark/Alegra Motorsports) und Sven Müller (Bingen/Manthey Racing) absolvieren den offiziellen Daytona-Test in den 911 GT3 R von Porsche-Kundenteams, für die sie auch das 24-Stunden-Rennen bestreiten werden.

Stimmen


© Porsche
Marco Ujhasi, Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport: „Für uns war es heute vor allem spannend zu sehen, wie sich der 911 RSR bei nassen Bedingungen verhält. Wir haben eine neue Spezifikation Regenreifen, die perfekt funktioniert hat und mit der wir die Balance gut getroffen haben. Wir waren auch im Regen schnell. Später trocknete die Strecke ab, auch in dieser Phase konnten wir wichtige Schlüsse ziehen. Ganz am Ende hatten wir dann sehr kühle Temperaturen und eine trockene Strecke. Das waren heute eigentlich genau die Bedingungen, die wir uns gewünscht haben. Bei so einem Vortest geht es ja darum, möglichst viele Erkenntnisse zu gewinnen, um dann fürs Rennen bestens vorbereitet zu sein.“

Patrick Pilet (Porsche 911 RSR, Nr. 911): „Der neue 911 RSR fühlt sich gut an. Ich hatte von Anfang an viel Zutrauen zu dem Auto. Das große Fragezeichen heute war das Wetter. Doch wir haben gesehen, dass wir auch im Regen schnell unterwegs sind, wie schon in den vergangenen Jahren. Für eine erfolgreiche Saison ist es sehr wichtig, für alle Verhältnisse ein gutes Auto zu haben.“

Dirk Werner (Porsche 911 RSR, Nr. 911): „Der 911 RSR ist ein neues Auto für mich, auf das ich mich erst einschießen muss. Für mein Gefühl ist es ein ziemlich gutmütiges Rennauto. Es ist nicht so schwierig zu fahren, was für mich ein Zeichen dafür ist, dass bei seiner Entwicklung sehr vieles richtig gemacht wurde. Wir haben sehr viel Abtrieb und auch das Gripniveau ist gut.“

Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR, Nr. 911): „Das neue Auto hat einen ganz anderen Charakter als sein Vorgänger, vieles ist verbessert worden. Wir haben mehr Abtrieb und eine bessere Sitzposition. Überhaupt wurden im Cockpit viele unserer Wünsche umgesetzt. Ich fühle mich jedenfalls sehr wohl. Trotzdem stehen wir mit dem 911 RSR immer noch am Anfang, das darf man nicht vergessen. Es gibt noch einiges zu verbessern. Mit dem ersten echten Vergleich mit der Konkurrenz können wir aber schon sehr zufrieden sein.“


© Porsche
Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR, Nr. 912): „Natürlich muss ich das Auto noch besser kennenlernen, doch für mich fühlt es sich schon jetzt sehr gut an. Meine Teamkollegen haben es mitentwickelt und kennen es in- und auswendig – so weit bin ich noch nicht. Ich bin aber beeindruckt, wie gut es schon funktioniert.“

Kèvin Estre (Porsche 911 RSR, Nr. 912): „Der neue 911 RSR ist nicht so anstrengend zu fahren. Die bessere Gewichtsverteilung macht vieles einfacher, und es wurde auch einiges dafür getan, dass wir Fahrer uns im Cockpit noch wohler fühlen. Für Daytona sind wir immer noch auf der Suche nach dem perfekten Setup. Durch den weiter vorne sitzenden Motor und den größeren Diffusor ist der neue 911 RSR im Vergleich zu seinem Vorgänger stabiler auf der Bremse und in schnellen Kurven.“

Richard Lietz (Porsche 911 RSR, Nr. 912): „Der erste direkte Vergleich eines neuen Autos mit der Konkurrenz ist für jeden Fahrer und Ingenieur interessant. Nach jeder Session diskutieren wir, was wir gesehen haben auf der Strecke, wie sich das Auto verhalten hat. Daraus ziehen wir dann unsere Schlüsse. Wir sind sehr glücklich mit dem 911 RSR und wissen jetzt, dass wir bei seiner Entwicklung den richtigen Weg gegangen sind. Als Fahrer freue ich mich über die viel bessere Ergonomie. Die macht Doppelstints einfacher und komfortabler. Weil das Auto nicht mehr so hart zu den Reifen ist, ist es auch über die Distanz besser zu fahren.“

Porsche / DW