Beim letzten Lauf des Sprint Cup will der Mercedes-Pilot noch einmal in die Punkteränge fahren
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Blancpain GT Series: Heimspiel für Schiller beim Blancpain-GT-Rennen auf dem Nürburgring

(Speed-Magazin.de) Nach der Pflicht kommt für Fabian Schiller jetzt die Kür. Bereits Ende August gewann der 20-jährige Rennfahrer aus Troisdorf auf dem Hungaroring in Budapest zum vierten Mal in Folge den Silver-Cup der Blancpain GT Serie und sicherte sich damit bereits vorzeitig den Titel des Champions in der Kategorie für junge Nachwuchspiloten. Nun steht auf dem Nürburgring die fünfte und letzte Sprintveranstaltung auf dem Programm und Schiller wird alles daran setzen, die Saison nicht nur mit einer lupenreinen Siegesserie in seiner Klasse zu beenden, sondern auch in der Gesamtwertung noch ein Stück weiter nach vorne kommen.

Seine Premierensaison mit einem Mercedes-AMG GT3 des Altendiezer Teams HTP Motorsport führte Fabian Schiller in den zurückliegenden Monaten kreuz und quer durch Europa. Nach den beiden Auftaktrennen des Spint- sowie des Endurance-Cups der Blancpain-Serie in Italien (Misano und Monza) ging es zunächst hinüber auf die britische Insel, wo die beiden Durchgänge in Brands Hatch und Silverstone auf dem Programm standen. Von dort aus reiste der Tross weiter ins belgische Zolder und nach Le Castellet an der französischen Côte d’Azur. Die anschließende Rückkehr nach Belgien markierte dann gleichzeitig den Saisonhöhepunkt der populären Rennserie für GT3-Sportwagen, denn auf dem Grand Prix-Kurs von Spa-Francorchamps traten mehr als 60 Fahrzeuge zum legendären 24-Stunden-Rennen gegeneinander an. Zuletzt war der gebürtiger Bonner erfolgreich in Ungarn unterwegs und freut sich jetzt riesig auf seinen Start vor heimischem Publikum beim einzigen deutschen Gastspiel der Serie auf dem Nürburgring.


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Natürlich kennt Fabian Schiller den nur knapp 70 km von seinem Heimatort entfernten Eifelkurs besser als jede andere Rennstrecke auf der Welt, denn nirgendwo sonst hat er schon so viele Runden im Renntempo gedreht. Erst vor zwei Wochen absolvierte er für das Team GetSpeed Performance einen Gaststart im Rahmen des sechsten Laufs der VLN Langstreckenmeisterschaft auf der Nordschleife und bewies bei seinem ersten Einsatz in der sehr hart umkämpften Manthey-Porsche GT4-Klasse gleich mit einem sauberen Klassensieg auch hier sein außergewöhnliches Talent.

Die Streckenvariante des Nürburgrings, welche am kommenden Wochenende in der Blancpain-Serie gefahren wird, ist dennoch ein Stück Neuland für den Rheinländer, denn anders als in den meisten nationalen Championaten wird diesmal nicht nur die Kurzanbindung sondern der komplette Grand Prix-Kurs befahren. 5148 Meter misst eine Runde, welche zunächst durch die Mercedes-Arena und anschließend bis hinunter in die Dunlop-Kehre führt. Insgesamt 17 Kurven haben die Fahrer dabei zu meistern, wobei es sieben Mal links und zehn Mal rechts herum geht. Mit 1:55,996 Minuten wurde im Juli des vergangenen Jahr die schnellste Rennrunde notiert und man darf gespannt sein, ob die Sportwagen-Asse diese Zeit am Sonntag unterbieten können. Allerdings spielt dabei auch das Wetter eine entscheidende Rolle, denn ein gewisses Regenrisiko ist zu dieser Jahreszeit in der Eifel nie ganz auszuschließen.


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„Wie für jeden anderen Fahrer, so ist es auch für mich etwas Besonderes, ein Rennen auf meiner Heimstrecke zu fahren. Meine Familie sowie viele Freunde und Partner werden am Wochenende da sein und mir vor Ort die Daumen drücken“, erklärt Schiller. „Aber wenn ich im Auto sitze, werde ich mich genau wie sonst auch voll und ganz darauf konzentrieren, eine möglichst fehlerfreie Leistung abzuliefern. Zusammen mit meinem Partner Jules Szymkowiak habe ich mit vier Siegen in den zurückliegenden Sprintrennen bereits vorzeitig den Silver-Cup gewonnen. Da ist es natürlich klar, dass ich auch beim letzten Lauf wieder ganz oben auf dem Siegerpodest stehen möchte. Aber wenn ich ehrlich bin, dann blicke ich auch schon ein Stück weiter nach vorne. Letztendlich muss es mein Ziel sein, auch im Gesamtklassement ein Wörtchen um den Rennsieg mitzureden.“

Bereits am Freitag Morgen um 9:40 Uhr nehmen die 35 angemeldeten Fahrzeuge den Kurs erstmals unter die Räder und nutzen das 80-minütige freie Training, um eine möglichst gute Fahrwerksabstimmung für ihre Sportwagen herauszuarbeiten. Ein zweites freies Training über die gleiche Distanz schließt sich am Nachmittag um 14:10 Uhr an. Am Samstag Vormittag wird es dann ernst, wenn im Qualifying die besten Plätze für die Startaufstellung ermittelt werden. Gleich zwei Mal werden im Blancpain Sprint Cup Punkte vergeben. Zunächst findet am Samstag Nachmittag um 14:00 Uhr das 60-minütige Qualifikationsrennen statt, während das Hauptrennen über ebenfalls eine Stunde am Sonntag um 15:30 Uhr geplant ist. Alle Sessions werden auch diesmal wieder live auf dem YouTube-Kanal der Serie übertragen.

F. Wagner / Schiller Motorsport