"Nach elf Stunden hatte ich schon fünf Stunden absolviert. "
© Kim-Luis Schramm | Zoom

24h Spa: Riesenpech für überragenden Kim-Luis Schramm in Spa!

(Speed-Magazin.de) Am vergangenen Wochenende startete Kim-Luis Schramm voller Vorfreude mit Phoenix Racing in sein nächstes Saisonhighlight. Es ging für den Thüringer Kim-Luis Schramm ins belgischen Spa-Francorchamps. Die Rennstrecke von Spa, auch bekannt durch ihren Spitznamen „Ardennen-Achterbahn“ ist mit ihrer spektakulären Eau Rouge bei allen Motorsportlern ein magischer Anziehungspunkt. Hier fand beim Endurance Cup der Blancpain-GT-Serie das Total 24 Stunden Rennen statt. 

Doch an diesem Wochenende durchlebte der Phoenix Racing-Pilot ein Auf und Ab der Gefühle. Lange Zeit führte er während des 24 Stunden Rennens mit seinen Teamkollegen im Silbercup und belegte auch aussichtsreiche Positionen in der Gesamtwertung. Doch dann begrub ein Unfall alle guten Leistungen des Audi-Piloten. Doch der Reihe nach.

Auch wenn die Strecke von Spa-Francorchamps mit ihren 7.004 Meter Länge eher zu den Längeren zählt, sorgten nicht weniger als 72 GT-3-Boliden für sehr viel Verkehr. Und genau dieser Verkehr machte es den Piloten des Phoenix Audi auch so schwer, eine freie Runde zu finden. „ Im Qualifying waren wir in unserer Klasse wirklich gut unterwegs. Aber aufgrund des Verkehrs war es uns einfach nicht möglich, eine freie Runde hin zu bekommen. Deshalb landeten wir insgesamt auch nur auf Platz 41, was unsere Performance in keiner Weise gerecht wurde. Dennoch wussten wir aber, dass wir ein gutes Setup für das Rennen haben und ärgerten uns nicht all zu doll über das Ergebnis“, berichtet Kim-Luis Schramm.

Im Rennen selbst, hier zeigte sich die Wallonische Region von ihrer typischen Seite, herrschten allerdings komplett andere Bedingungen. Kein Problem für das eingespielte Phoenix Team, die sich von nun an auf Regenbedingungen umstellen mussten. „Anfangs war das nicht ganz leicht den Rhythmus zu finden. Ich habe mit einem Doppelstint das Rennen begonnen und konnte viele Plätze gut machen. Wir waren dann auf Platz zwei in unserer Klasse und auch in der Gesamtwertung sah es sehr gut aus.“

Noch in der Nacht, es waren 11 Stunden vergangen, stand der Audi R8 LMS mit 27 gut gemachten Plätzen bereits auf P 14 in der Gesamtwertung! Zu diesem Zeitpunkt hatte Kim-Luis Schramm bereits 5 Stunden am Lenkrad des Phoenix-Audi gesessen und eine Bestzeit nach der Anderen aufs Tableau gezaubert.

Doch die Nacht hielt weitere Überraschungen parat - das Wetter. Nach einem Fahrerwechsel, der Audi war inzwischen auf Slicks auf der Strecke, passierte es. „Der Regen setzte wieder deutlich stärker ein und eigentlich wollten wir auf Regenreifen wechseln, aber dadurch hätten wir zu viel Zeit verloren. Es war so extrem schwierig, nachts das Auto auf der Strecke zu halten“, blickt Kim-Luis Schramm zurück. Ein Kollege konnte schließlich das Auto bei Aquaplaning nicht mehr kontrollieren und hatte deshalb einen Unfall. „Unsere Nummer fünf war so sehr beschädigt, dass es keinen Sinn mehr gemacht hat, es zu reparieren. Deswegen sind wir dann ausgefallen. Ziemlich bitter– wir wären eigentlich im Silbercup um den Sieg gefahren und insgesamt vermutlich unter den Top 15 gelandet“, fasst der 22-Jährige die Ereignisse sichtlich geknickt zusammen.

Besonders bitter war dieser Rennverlauf für einen: Kim-Luis Schramm. Dem Thüringer gelang nämlich eine großartige Leistung. Dementsprechend enttäuscht zeigt er sich auch nach dem Ausfall: „Ja, das war ein sehr bitteres, enttäuschendes Wochenende“. Dabei hat Kim-Luis Schramm allen Grund, stolz auf sich zu sein. „Nach elf Stunden hatte ich schon fünf Stunden absolviert. Das mein Team so viel Vertrauen in mich gesteckt hatte, fand ich richtig krass. Aber es zeigt auch, dass ich extrem gut unterwegs war“, erklärt der 22-Jährige.

Das nächste Rennwochenende steht für Kim-Luis Schramm vom 30. August bis zum 1. September an – bei der Blancpain GT World Challenge Europe auf dem Nürburgring. Wie bereitet er sich darauf vor? „Jetzt mach ich erst einmal ein paar Tage Urlaub und pausiere. Ich muss das jetzt auch erst einmal verdauen. Trotzdem freue ich mich natürlich schon, dort zu starten. Ich will auch im Sprint endlich mal ein gutes Ergebnis erzielen“, berichtet der Phoenix Racing-Pilot.

www.kartpress.de / Michael Schulz