Nach der Katastrophe: Sonderausstellung mit fast allen geborgenen Corvette
© National Corvette Museum | Zoom

Corvette-Museum: Auferstandene Corvettes aus Ruinen

(Speed-Magazin.de / Corvette)  Liebhaber des klassischen Sportwagens haben möglicherweise einen Herzinfarkt erlitten als die Meldung über den Ticker kam, dass im Corvette-Museum der zentrale Saal in eine Höhle zusammengebrochen ist - und zwar mitsamt den schönen Autos! Museumsdirektor Wendell Strode hat den Zusammenbruch überlebt und daraus nun sogar einen Benefit gezogen: Seine Corvette Sonderausstellung wird eine 3D-Animation der Katastrophe und möglicherweise auch den Blick in die Höhle bieten können...

Die millionste Corvette wird aus der Höhle geborgen
Die millionste Corvette wird aus der Höhle geborgen
© National Corvette Museum

...auf einmal waren 8 Corvettes im Loch verschwunden!

Nach dem Zusammenbruch des zentralen Saals hatte die Museumsleitung ursprünglich geplant diesen für jeden Corvette-Liebhaber als Ort des Grauens erscheinenden Ground Zero der Nachwelt zu erhalten; mitsamt dem kostbaren Inhalt. Doch dann entschied man sich anders und will nun für runde 3,2 Millionen Dollar die Felsbrocken entfernen, Öffnungen mit Spundwänden verschliessen und das riesige Loch mitten im Museum mit 4000 Tonnen faustgrossen Steinen füllen. Ausserdem wird man im Abstand von sechs Metern Betonpfähle bis zu einer Tiefe von 43 Metern in den Untergrund rammen um sicherzustellen dass der Boden nicht nochmal nachgibt, falls es zukünftig erneut unterirdische Zusammenbrüche gibt.

Seit der Katastrophe gibt es mehr Besucher im Corvette-Museum

Die Katastrophe hatte „einen enormen Einfluss auf die Besucherzahlen“, erzählt Museumsdirektor Wendell Strode, der täglich rund zwei Drittel mehr Eintrittskarten verkauft als vor dem Desaster. „Das war allerdings das einzig Positive an dem Unglück! Ansonsten hatten
Rettung am Haken: Black Corvette von 1962
Rettung am Haken: Black Corvette von 1962
© National Corvette Museum
wir jede Mange Sorgen und mussten viel Arbeit investieren bis wir mit unseren Planungen so weit waren wie wir heute sind.“ Laut Direktor Strode sollen die betroffenen Corvette Sportwagen dem Publikum in einer Sonderausstellung präsentiert werden.

Demnächst werden die Besucher die Folgen der Katastrophe auf verschiedene Weise erleben können. Geplant sind eine dreidimensionale Animation und ein möglicher Blick nach unten in Teile der verbliebenen Höhle. Daneben werden von den acht betroffenen Corvette drei in restauriertem und fünf in un-restauriertem Zustand zu sehen sein. Chevrolet hatte sich bereit erklärt den Prototyp der Corvette ZR1 mit dem Spitznamen „Blue Devil“aus dem Jahr 2009 sowie die einmillionste Corvette, ein weisses Cabrio Baujahr 1992, wieder aufzubauen. Das Museum selbst will sich um die Tuxedo Black Corvette von 1962 kümmern, wobei die Arbeiten laut Direktor Strode Anfang kommenden Jahres beginnen sollen.

Zur Zeit können Besucher sechs der Katastrophen-Opfer in einer sicheren Umgebung betrachten: den Tuxedo Black, das Pace Car von 1984, den ZR-1 Spyder von 1993, die rubinrote Corvette zum 40jährigen Jubiläum 1993, den „Mallett Hammer“ Z06 von 2001 sowie

Im Erdloch komplett versunkene Corvette: ein hoffungsloser Fall
Im Erdloch komplett versunkene Corvette: ein hoffungsloser Fall
© National Corvette Museum
die 1.5millionste Corvette von 2009. Wenn die Aufräumarbeiten im grossen Showzentrum beginnen, werden die Autos bis zu dessen Eröffnung in andere Bereiche des Museums geschoben. Zur Zeit präsentieren sich im Museum 70 Autos den Besuchern, noch einmal halb so viele stehen hinter den Kulissen.

„Die Katastrophe hat sicherlich jedem von uns klar gemacht dass wir in einer Gegend voller Höhlen leben“, sagt Strode. „So ein Einsturz ist hier ganz normal.“ Das National Corvette Museum befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der General-Motors-Bowling-Green-Fabrik, wo seit 1981 die Produktion der Corvette stattfindet.

Ampnet / MB