Nani Roma und Alex Haro beenden die Rallye Dakar 2019 auf P2
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Rallye Dakar SS10: Toller zweiter Platz für Nani Roma

(Speed-Magazin.de) Jubel beim X-raid MINI JCW Rally Team über den zweiten Platz bei der Rallye Dakar für Joan Nani Roma und Alex Haro (beide ESP) im MINI John Cooper Works Rally. Roma zeichnete sich vor allem durch eine hohe Konstanz aus. Die amtierenden FIA Weltcup-Sieger Jakub Kuba Przygonski (POL) und Tom Colsoul (BEL) verpassten mit Rang vier das Podium nur knapp. Es ist sein bestes Ergebnis bei der Dakar in der Auto-Kategorie. Yazeed Al-Rajhi (KSA) und Timo Gottschalk (GER) platzierten sich mit Rang sieben ebenfalls in den Top 10. Dies gelang auch Boris Garafulic (CHI) und Filipe Palmeiro (POR) mit Platz neun. MINI Marken-Kollege Cyril Despres im MINI JCW Buggy erreichte Position fünf – damit schafften fünf MINI den Sprung in die Top 10! Orlando Terranova und Bernardo Ronnie Graue (beide ARG) sind die ersten Sieger der neugeschaffenen Semi-Marathon-Wertung.

Das passende Synonym für Roma bei dieser Dakar lautet „Konstanz“. Bis auf die erste Etappe beendete er alle Prüfungen in den Top 5 und lag seit Tag zwei in der Gesamtwertung immer in den Top 4. Eine tolle Leistung zeigte auch sein Co-Pilot Haro. Er navigierte nicht nur sicher durch die Wüste, sondern konnte auch einiges einstecken. Vor einigen Tagen brach er sich die Rippen an, ließ sich das im Auto aber kaum anmerken.

„Das lief nicht schlecht für uns – nur einer vor uns. Wir sind sehr glücklich“, freut sich Roma im Ziel „Wir hatten eine gute Strategie über das gesamte Rennen. Wir sind ruhig und konstant durchgefahren. Vielleicht manchmal etwas zu ruhig – aber im Nachhinein ist man immer schlauer. Danke an das gesamt Team und das gilt nicht nur für meine Mechaniker und Ingenieure, sondern für alle! Ich bin sehr glücklich.“

Platz vier für Kuba Przygonski
Platz vier für Kuba Przygonski
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Przygonski konnte nach seinem Gesamtsieg beim FIA Weltcup für Cross Country Rallys auch in Peru auf sich aufmerksam machen. Der Pole nahm in den ersten Tagen klar Kurs auf das Podium. Doch ein Getriebedefekt auf der sechsten Wertungsprüfung warf ihn in der Gesamtwertung zurück. Przygonski ließ den Kopf nicht lange hängen und gab am nächsten Tag wieder Vollgas. So arbeitete er sich auf den vierten Platz zurück.

“Wir sind super glücklich, dass wir es ins Ziel geschafft haben”, strahlt Przygonski an der Ziellinie. Es waren sehr harte zehn Tage. Die vergangenen drei Prüfungen waren die härtesten, die ich je in den Dünen gefahren bin. Aber wir haben es geschafft und wir waren auf fast jeder Prüfung perfekt unterwegs. Speziell unser Tempo war sehr gut. Wir hatten nur einen Tag mit technischen Problemen, aber der Rest war perfekt. Wir freuen uns, dass wir mit den Top-Fahrzeugen mithalten konnten. Es wär schön, dass wir sie herausfordern konnten.“

Al-Rajhi gehörte in den ersten Tagen zu den Überraschungen der Dakar. Der Saudi konnte am dritten Tag sogar den zweiten Gesamtrang übernehmen. Leider hatten sie am zweiten Tag der Marathonetappe einige Probleme und kamen nur auf Position 24 in Arequipa an. Das bedeutete Platz zehn in der Gesamtwertung. Doch Al-Rajhi und Gottschalk behielten die Ruhe und arbeiteten sich wieder ein paar Plätze nach vorne.

“Wir sind froh, im Ziel zu sein und Rang sieben ist auch okay”, so Al-Rajhi. „Wir hatten einige Probleme, aber wir kamen durch. Natürlich hätten wir lieber besser abgeschnitten, aber ich hoffe, dass es nächstes Jahr besser für uns läuft. Der MINI lief sehr gut. Ohne die Probleme während der Marathonetappe wäre vielleicht alles anderes geworden. Dort haben wir viel Zeit verloren.“

Insgesamt fünf MINI in den Top 10
Insgesamt fünf MINI in den Top 10
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Die Ergebnisse von Garafulic zu verfolgen war gar nicht so einfach. Der Chile kam mehrfach auf den hinteren Positionen ins Ziel, wurde aber im Laufe des Tages wieder nach vorne versetzt. Der Grund dafür ist mehr als positiv: Garafulic und Palmeiro halfen anderen Teilnehmern und kamen dadurch sogar selbst in Probleme. Eine Tatsache, die, auch durch das Reglement abgedeckt, von den Sportkommissaren mit einer Zeitgutschrift belohnt wurde. So konnte er sich am Schluss über einen Platz in den Top 10 freuen. “Die Dakar lief gut für uns“, so Garafulic. Ich freue mich, im Ziel zu sein. Es war extrem hart – herausfordernder als alle Ausgaben zuvor zusammen. Ich freue mich, in einem Stück im Ziel zu sein. Jetzt ist es Zeit, sich etwas auszuruhen.”

Großes Pech hatten Orlando Terranova und Bernardo Ronnie Graue (beide ARG). Am zweiten Tag musste Terranova aufgrund von starken Rückenschmerzen die Prüfung abbrechen. Nach Rücksprache mit verschiedenen Ärzten, nutzte er die folgenden Tage für Behandlungen und ging nach dem Ruhetag in der neu geschaffenen Semi-Marathon-Wertung an den Start. Diese dominierten die beiden Argentinier und sicherten sich jeden Tagessieg. Auch ihre gefahrenen Zeiten hätten für Toppositionen in der Auto-Kategorie gereicht.

„Es ist Schade, dass wir die Dakar nicht komplett fahren konnten“, sagt Terranova im Ziel. „Aber zu dem Zeitpunkt war es die richtige Entscheidung. Es war toll, in der zweiten Woche nochmal an den Start gehen zu können. Auch wenn es sehr hart war, da wir immer ziemlich weit hinten in die Prüfungen gestartet sind.“

Denis Krotov und Dmytro Tsyro sicherten sich bei ihrer ersten Dakar im MINI JCW Rally den 15. Platz. Die beiden Russen kamen mit dem neuen Fahrzeug auf Anhieb gut zurecht. Sie setzten auf Konstanz und kamen ohne größere Probleme durch.

Heute Abend steht noch das Zielpodium in Lima auf dem Programm – hier können Team und Fahrer zusammen feiern. Zudem werden heute und morgen alle Fahrzeuge im Hafen von Lima abgegeben und später per Boot zurück nach Europa gebracht. Dort werden die Ende Februar ankommen.

Sven Quandt, X-raid Teammanager
“Das war eine harte Dakar und der Pilot, der keine Fehler gemacht hat, hat gewonnen. Gratulationen an Nasser. Das gilt auch für den zweitplatzierten Nani Roma. Er hat einen tollen Job gemacht. Vor der Dakar hat er nicht unbedingt zum Favoritenkreis gehört, aber der zweite Platz ist super. Für mich hat auch Kuba eine tolle Performance in dem MINI JCW Rally, mit der älteren Evolutionsstufe, gezeigt. Viele dachten, dass er keine Chance hat, aber stattdessen wurde es Platz vier! Er führt seine Erfolgsstory fort. Die Dakar war so hart, wie wir es erwartet hatten – viel Sand und Dünen. Sicherlich hatten wir einige technische Probleme, die uns nicht geholfen haben. Aber ich denke, mit der Tatsache, dass wir fünf MINI in den Top 10 haben, konnten wir zeigen, wie zuverlässig sie sind. Es ist Schade, dass Stéphane gestern ausgeschieden ist. Zum Glück geht es David gut.”

Rally Dakar - Gesamtergebnis nach SS10
1. Nasser Al-Attiyah (QAT) / Mathieu Baumel (FRA) Toyota - 34h 38m 14s
2. Nani Roma (ESP) / Alex Haro (ESP) MINI JCW Rally - 35h 24m 56s
3. Sebastian Loeb (FRA) / Daniel Elena (FRA) Peugeot - 36h 32m 32s
4. Kuba Przygonski (POL) / Tom Colsoul (BEL) MINI JCW Rally - 37h 06m 45s
5. Cyril Despres (FRA) / Jean-Paul Cottret (FRA) MINI JCW Buggy - 37h 26m 57s
6. Martin Prokop (CZE) / Jan Tomanek (CZE) Ford - 37h 57m 16s
7. Yazeed Al-Rajhi (SAU) / Timo Gottschalk (GER) MINI JCW Rally - 39h 09m 10s
8. Boris Garafulic (CHL) / Filipe Palmeiro (PRT) MINI JCW Rally - 42h 36m 12s
9. Giniel de Villiers (ZAF) / Dirk von Zitzewitz (GER) Toyota - 42h 37m 30s
10. Ronan Chabot (FRA) / Gilles Pillot (FRA) Toyota - 42h 48m 12s
...
13. Carlos Sainz (ESP) / Lucas Cruz (ESP) MINI JCW Buggy - 44h 30m 00s
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15. Denis Krotov (RUS) / Dmytro Tsyro (UKR) MINI JCW Rally - 44h 36m 52s

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