Giniel de Villiers und Co-Pilot Dirk von Zitzewitz wieder auf Gesamtrang 5
© DPPI | Zoom

Rallye Dakar 2018: Dirk von Zitzewitz gesamt auf Rang 5 - Jürgen Schröder aktuell auf 23

(Speed-Magazin.de) Mit 500 Kilometern war die längste Etappe der Dakar auch die schwerste. Der Regen auf der Bolivianischen Hochebene und Streckenabschnitte auf mehr als 4.800 Metern Seehöhe machten die Challenge noch anspruchsvoller. Die Fahrer hatten einerseits mit ihrer eigenen Müdigkeit zu kämpfen, andererseits mit dem Verschleiß ihrer Fahrzeuge, die in der Marathon-Etappe des Vortages ohne Mechaniker-Service – so wollen es die Regeln – auskommen mussten.

Das Wesentliche:

Antoine Méo kam wieder in Fahrt. Genauso wie auch am Donnerstag war der Rest des Feldes nicht imstande, mit der Geschwindigkeit des KTM-Fahrers auf der Strecke nach Tupiza mitzuhalten. Ricky Brabec hatte hart gekämpft und trotzdem eine gute Minute auf den Etappensieger verloren. Adrien Van Beveren konnte seine Führung in der Gesamtwertung mit gerade mal 22 Sekunden vor Kevin Benavides halten. In der Auto-Kategorie überwand Stéphane Peterhansel den Albtraum von Etappe 7 und holte sich wieder einen Etappensieg. Er lieferte sich einen harten Kampf mit seinem Teamkollegen Cyril Despres, der am Ende nur 49 Sekunden hinter ihm ins Ziel kam. Aber weder das Peugeot-Duo noch Nasser Al-Attiyah, der die Etappe mit seinem Toyota als Dritter beendete, konnten dem Gesamtführenden Carlos Sainz gefährlich werden. Dieser hält noch immer einen Vorsprung von über einer Stunde! Bei den Trucks konnte Dmitry Sotnikov seinen ersten Etappensieg bei der Dakar 2018 einfahren. In der Gesamtwertung führt immer noch sein Kamaz-Teamkollege Eduard Nikolaev.

Glanzleistung des Tages:

Jürgen Schröder und Sohn Max wollen es am Ende in die Top 20 schaffen
Jürgen Schröder und Sohn Max wollen es am Ende in die Top 20 schaffen
© MCH Foto
Motorradfahrerin Laia Sanz holte sich Platz 10 in der Etappe nach Tupiza. Die schwierigen Wetterverhältnisse machten die Spanierin auf der 500 Kilometer langen Strecke nur noch stärker. Ihr letztes Top-10-Ergebnis konnte sie zuletzt bei der Dakar 2015 holen, bei der sie schlussendlich Gesamt-9te wurde.

Größter Rückschlag:

Xavier de Soultraits Dakar-Performances scheinen verhext zu sein. Bei seinen ersten zwei Antritten noch als vielversprechender Newcomer gehandelt, musste der Franzose 2016 mit einem Motorschaden nach Hause fahren – nur 3 Tage vor dem Ende der Dakar. Auch letztes Jahr kam er aufgrund eines Mechanik-Schadens nicht ins Ziel. Gestern kam der Yamaha-Fahrer bei Kilometer 171 schwer zu Sturz. De Soultrait musste mit dem Hubschrauber abtransportiert werden und zog sich Frakturen im linken Ellbogen und im Bein zu.

Statistik des Tages:

Stéphane Peterhansel, die lebende Dakar-Legende mit 13 Titeln in der Auto- und der Motorrad-Kategorie, holte sich seinen zweiten Etappensieg bei der diesjährigen Rallye. Damit hält er insgesamt bei 40 Etappensiegen. Damit ist er Ari Vatanen auf den Fersen, der in seiner Karriere 50 Etappen für sich entscheiden konnte.

Zitat des Tages:

Dakar-Legende Stéphane Peterhansel holte sich den Etappensieg vor Cyril Depres
Dakar-Legende Stéphane Peterhansel holte sich den Etappensieg vor Cyril Depres
© @BFGoodrich
Nasser Al-Attiyah: „Ich hatte keine Probleme mit der Höhe, aber es war eine sehr lange Etappe mit sehr viel Kamelgras. Ich bin froh im Ziel zu sein und wir werden auch in den nächsten sechs Tagen noch unser Bestes geben. Wenn Carlos eine Fehler macht, können wir ihn noch biegen, aber eine Stunde Vorsprung ... das wird schwierig.“

Die Deutschen im Rennen:

Dirk von Zitzewitz erwischte einen mäßigen Tag. Der Co-Pilot und sein Fahrer Giniel de Villiers hatten einen guten Start in die Stage, bevor sich die beiden im Sand festfuhren. Das Freischaufeln dauerte 20 Minuten, was für die beiden bedeutete, dass sie im Gesamtklassement einen Rang auf Platz 5 zurückgefallen sind. „Das Ziel bleibt weiter das Podest“, gibt von Zitzewitz die Marschrichtung vor. Jürgen Schröder, der deutsche Privatier und Dakar-Veteran, der sich von seinem Sohn Max navigieren lässt, zeigte eine stabile Leistung und kommt nach Platz 13 vorgestern, gestern als 23. ins Ziel. In der Gesamtwertung bedeutet das Platz 25, womit eine Zielankunft unter den Top 20, dem erklärten Ziel der beiden, immer realistischer wird.

Ellen Lohr / DW