Kris Meeke ging bei der Offroad-Rallye Baja 1000 an den Start
© Kris Meeke | Zoom

Rallye Baja 1000: Meeke pilotierte eine Honda CRF 450X - Schwarz einen 800 PS starken Trophy Truck

(Speed Magazin) Kurz nachdem der Wechsel von Dani Sordo zum Citroën-Werksteam für die Saison 2013 bekannt wurde, ging sein ehemaliger Prodrive-Teamkollege Kris Meeke bei der berühmten Offroad-Rallye Baja 1000 an den Start. Der Brite wechselte jedoch von vier auf zwei Räder und pilotierte eine Honda CRF 450X. Auch der Deutsche Armin Schwarz, der viele Jahre lang unter anderem für Mitsubishi, Hyundai und Skoda in der Rallye-WM unterwegs war, nahm an dem Rennen quer durch Mexiko statt. Der Franke bändigte einen 800 PS starken Trophy Truck.

Der letzte Rallye-WM-Einsatz von Kris Meeke war bei der Rallye Grossbritannien 2011. Damals landete er mit seinem Mini John Cooper Works WRC auf dem Podium. In dieser Saison fand sich der IRC-Champion des Jahres 2009 jedoch auf dem Abstellgleis wieder, denn Prodrive setzte in der Weltmeisterschaft nur ein Fahrzeug für Dani Sordo ein – und auch das lediglich bei ausgewählten Läufen.

Um dennoch Vollgas geben zu können, reiste Kris Meeke nach Mexiko, wo in der vergangenen Woche das legendäre Baja 1000-Rennen stattfand – eine der bekanntesten Cross-Country-Rallyes der Welt, die Jahr für Jahr in der Nähe der Pazifikküste stattfindet und die Fans in ihren Bann zieht.

Meeke startete am Donnerstag um 7.06 Uhr Ortszeit in Ensenada mit der Startnummer 263 auf seiner Honda CRF 450X in das Rennen. Auf der 1.804 Kilometer langen Reise bis ins Ziel nach La Baz an der Südspitze der Baja-Halbinsel mussten die Teilnehmer der Baja 1000 zahlreiche Herausforderungen meistern. „Die Strassen sind meist sehr kurvig, der Fahrbahnbelag extrem rau – ganz ähnlich wie bei der Rallye Zypern“, berichtete der 33-Jährige, nachdem er beim Training einige Sektionen abgefahren war. „Andere Passagen sind eher flüssig zu fahren und erinnern eher an die Strassen in Finnland.“

Armin Schwarz bändigte einen 800 PS starken Trophy Truck
Armin Schwarz bändigte einen 800 PS starken Trophy Truck
© Michelin
Einige Stunden nach Meeke rollte dann Armin Schwarz mit seinem Trophy Truck von der Startrampe. Der ehemalige Rallye-WM-Pilot und Rallye-Europameister des Jahres 1996 gilt mittlerweile als Baja 1000-Experte. In diesem Jahr ging der Franke beim Wüstenklassiker bereits zum zweiten Mal in der Top-Kategorie der zweiradgetriebenen Trophy Trucks an den Start. In seinem AGM-Jimco X6 schlägt ein BMW-Herz. Der Achtzylinder schickt rund 800 PS an die Hinterräder

Kris Meeke benötigte für die über 1.800 Kilometer lange Strecke nach La Paz 40:38,20 Stunden und kam in der SPT M/C-Kategorie als 18. ins Ziel. Nicht schlecht für einen Rookie, zumal er die gesamte Strecke allein bewältigen musste. Den Gesamtsieg bei den Motorrädern sicherten sich Colton Udall, Timmy Weigand und David Kamo, die nach 20.09,30 Stunden ins Ziel kamen.

Bei den Trophy Trucks fuhren Armin Schwarz und Martin Christensen als 18. über die Ziellinie. Zur Rennhälfte sah es für das deutsche Duo zunächst nach einer Podiumsplatzierung aus, obwohl sie bereits früh ein schleichender Plattfuss einbremste und sie zwischenzeitlich in einer Sanddüne stecken geblieben waren. Doch dann strandete der Trophy Truck 25 Kilometer vor dem Service-Punkt, wo Schwarz das Lenkrad eigentlich an seinen Teamkollegen übergeben sollte. Der 800 PS starke Bolide kam in einem extrem schlecht zugänglichen Gelände zum Stehen, was dem Mechaniker-Team die Anfahrt besonders erschwerte. Die Crew benötigte zwei Stunden, um das Auto zu finden, vier weitere Stunden verstrichen, bis die Mechaniker das technische Problem behoben hatten. Der Grund für den unplanmässigen Stopp: Eine Dichtung an einem Hydraulikverschluss im Drehmomentwandler war defekt.

Den Gesamtsieg bei der Baja 1000 sicherte sich die Vater-Sohn-Paarung Viladosa in ihrem Ford Raptor Trophy Truck mit einer Zeit von 19.45,0 Stunden.

Michelin / J.M