Im Tiefflug zum Titel im ADAC Opel Rallye Cup 2017: Tom Kristensson/Henrik Appelskog
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Kristensson feiert den Titel im ADAC Opel Rallye Cup

(Speed-Magazin.de) Der Champion des ADAC Opel Rallye Cup 2017 heißt Tom Kristensson. Mit dem zweiten Rang beim Saisonfinale im Rahmen der ADAC 3-Städte Rallye rund um Karpfham bei Passau sammelte der 26-jährige Schwede ausreichend Punkte, um seinen Verfolger Jacob Lund Madsen auf Distanz zu halten. Dem 22-jährigen Dänen, der während der Saison zwei Wertungsläufe verletzungsbedingt hatte auslassen müssen, reichte letztlich auch sein fünfter Saisonsieg nicht, um den mit 30 Punkten Vorsprung nach Niederbayern gereisten Kristensson noch abzufangen. Den letzten Podestplatz belegte das slowenisch-deutsche Duo Tim Novak/Lisa Stengl. Damit zementierte Novak in der Gesamtwertung seinen vierten Schlussrang hinter dem Nordiren Calvin Beattie, der bei einem Ausrutscher viel Zeit verlor und die ADAC 3-Städte Rallye hinter dem Luxemburger Grégoire Munster als Fünfter beendete. 

"Ein Traum ist wahr geworden", jubelte Kristensson, der sich gemeinsam mit seinem Beifahrer Henrik Appelskog nicht darauf beschränkte, seinen Vorsprung zu verwalten. "Direkt am Freitag haben wir einen guten Rhythmus gefunden, und das machte es mir möglich, ohne große Risiken schnell zu fahren. Am anderen Morgen im Regen war das Gefühl nicht zu gut, sodass wir uns darauf konzentriert haben, keine Dummheiten zu machen. In der letzten Schleife am Nachmittag waren die Strecken wieder trocken, also haben wir wieder etwas mehr gepusht." Einen kleinen Warnschuss erhielten die Schweden in der vorletzten Wertungsprüfung: Bei einem leichten Kontakt mit der Streckenbegrenzung verbogen sie sich leicht die Spurstange. Zu ihrem Glück war der Vorsprung auf Rang 3 groß genug, um auch mit etwas reduziertem Tempo den zweiten Rang und die Meisterschaft sicher nach Hause fahren zu können. Im Ziel streute seinem Hauptkonkurrenten Madsen Blumen: "Gegen einen der schnellsten Asphalt-Piloten Europas kämpfen zu können, war ein großer Erfolg für uns. Ich weiß jetzt, dass ich nicht nur auf Schotter, sondern auch auf Asphalt schnell sein kann."

Deutlicher Aufwärtstrend im letzten Saisondrittel: Tim Wacker mit Copilotin Chioma Monix
Deutlicher Aufwärtstrend im letzten Saisondrittel: Tim Wacker mit Copilotin Chioma Monix
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"Wir haben alles gegeben, aber es hat eben nicht ganz gereicht. Herzlichen Glückwunsch an Tom und Henrik", gratulierte der knapp unterlegene Madsen, der an der Seite seiner Beifahrerin Line Lykke Jensen in sechs von neun gefahrenen Wertungsprüfungen (WP) der Schnellste war und damit auch die fünf Bonuspunkte für die meisten WP-Bestzeiten einstrich. Insgesamt sammelte der Däne beim Saisonfinale 49 der 50 möglichen Zähler. "Mehr konnten wir nicht tun. Es ist müßig, darüber zu spekulieren, wie alles ausgegangen wäre, hätten wir im Saisonverlauf nicht zwei Läufe pausieren müssen. Ich möchte und werde das auch nicht tun. Allerdings ist es eine Tatsache, dass uns Tom und Henrik bei keiner Rallye im direkten Duell besiegt haben. Aber sie haben hier wieder einen guten Job gemacht und souverän die Punkte eingefahren, die sie zum Titelgewinn gebraucht haben. Dazu kann ich ihnen nur gratulieren."

Das letzte Podium der Saison: Appelskog, Kristensson, Jensen, Madsen, Stengl, Novak (v.l.n.r.)
Das letzte Podium der Saison: Appelskog, Kristensson, Jensen, Madsen, Stengl, Novak (v.l.n.r.)
© ADAC
Als Fünfter bester Deutscher in der Endabrechnung blieb Nico Knacker, obwohl der 20-Jährige Siedenburger ein weiteres Topresultat mit einem Unfall in der dritten Wertungsprüfung vergab. "Wir sind ganz leicht von der Ideallinie abgekommen. Dort wurde es schmierig, und wir sind eine kleine Böschung hinuntergerutscht, wo sich unser ADAM überschlagen hat", so Knacker, der ebenso wie Copilotin Ella Kremer unverletzt blieb. Tom Kässer (20, Winnenden) hatte mit seinem Beifahrer Sebastian Glatzel ebenfalls einen Podestplatz im Visier, verlor aber bei einem Ausritt in den Graben in WP7 gut drei Minuten und belegte am Ende nur den neunten Platz. Seine Debütsaison im professionellen Rallyesport schloss der letztjährige Gewinner der ADAC Opel Rallye Academy auf dem respektablen siebten Gesamtrang ab. Bester Deutscher im Schlussklassement der ADAC 3-Städte Rallye wurde Tim Wacker (22, Maikammer), der mit seiner Beifahrerin Chioma Monix Rang 6 belegte. Philipp Hetz (29, Hamburg) schied dagegen mit Beifahrerin Julia Götzl nach einem Ausritt in WP6 aus.

Sie feierten mit Rang 4 ihr bestes Ergebnis in dieser Saison: Grégoire Munster/Johan Jalet
Sie feierten mit Rang 4 ihr bestes Ergebnis in dieser Saison: Grégoire Munster/Johan Jalet
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Unmittelbar nach der Zieldurchfahrt begannen die Vorbereitungen für die sechste Saison von Europas stärkstem Rallye-Markenpokal. Der Terminkalender für den ADAC Opel Rallye Cup 2018 wird voraussichtlich im Rahmen der Essen Motor-Show Ende November bekanntgegeben.

ADAC / RB