Auf dem Pariser Automobilsalon präsentierte Peugeot den 208 R5
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IRC Rallye Sanremo 2012 Peugeot: Neues zum kommenden 208 in R5-Version

(Speed Magazin) Auf dem Pariser Automobilsalon präsentierte Peugeot kürzlich den 208 R5, sein „kleinerer Bruder“ 208 R2 wird an diesem Wochenende in San Remo sein Wettbewerbsdebüt geben. Best-of-RallyLive sprach mit Peugeot Sport-Direktor Bruno Famin über die Rallye-Strategie der französischen Marke.

„Seit das werksseitige Sportwagen-Programm eingestellt wurde, konzentrieren wir uns auf den Kundensport“, fasst Famin die aktuelle Politik des Hauses zusammen. „Motorsport ist ein fester Bestandteil der Identität von Peugeot – unsere Aufgabe lautet, dieses Merkmal durch wettbewerbsfähige Fahrzeuge herauszustellen.“

Parallel zum Verkaufsstart der neuen Kompakt-Baureihe 208 verkündete Peugeot Sport, dass drei verschiedene Sportversionen davon aufgelegt würden: der 208 Racing Cup für die Rundstrecke sowie die Rallye-Varianten 208 R2 und 208 R5. Zur Erinnerung: Die Kategorie R5 umfasst 1,6-Liter-Turbo-Allradler, die ähnlich schnell, aber kostengünstiger sein sollen als die aktuellen S2000-Fahrzeuge. Die R2-Autos sind Fronttriebler mit 1,6-Liter-Saugmotoren. „Den Peugeot 208 R2 haben wir dieses Jahr im Mai bei der Tour de Corse vorgestellt. Er löst den 207 RC Rallye ab und ist unter anderem das neue Fahrzeug für unseren Rallye-Markenpokal.“ Der 208 R2 wurde am 1. Oktober homologiert und startet am kommenden Wochenende – gesteuert von Bryan Bouffier – beim IRC-Lauf in San Remo erstmals im Wettbewerb.

Star der neuen Palette ist jedoch der neue Peugeot 208 R5. „Er ist das Flaggschiff unseres Kundensport-Angebots“, bestätigt Bruno Famin. „Er ersetzt den erfolgreichen 207 S2000, von dem wir 107 Exemplare verkauft haben und der drei Mal den Titel in der IRC gewann. Der 208 R5 kann in nationalen und regionalen Meisterschaften eingesetzt werden und ist auch für die neue WRC-2-Klasse der Rallye-Weltmeisterschaft geeignet.“

Famin beschreibt den Newcomer: „Es handelt sich im Grunde um ein R3-Auto mit Allradantrieb, einem S2000-artigen Antriebsstrang, einem 1.600-ccm-Turbomotor mit 32-mm-Airrestrictor, sequenziellem Fünfgang-Getriebe und etwa 280 PS bei einem Gewicht von 1.200 Kilogramm. Während die Regional Rally Cars (RRC) abgerüstete World Rally Cars und damit rund 400.000 Euro teuer sind, basiert der 208 R5 auf einem Serienfahrzeug. Er bleibt mit dem vom Reglement vorgegebenen R5-Höchstpreis von 180.000 Euro deutlich günstiger. Ich schätze ihn schneller ein als die aktuellen S2000- und RRC-Fahrzeuge und sehe ihn nur knapp hinter den World Rally Cars.“

„Wir möchten im November erste Tests fahren und 2013 ein intensives Entwicklungsprogramm starten, bevor er im nächsten Sommer homologiert wird. Peugeot Sport wird in der zweiten Jahreshälfte 2013 ein Auto selbst an den Start bringen, die ersten Kunden erhalten ihren 208 R5 Ende 2013. Für das Testprogramm möchten wir verschiedene Fahrer einsetzen.“

Auch die Konkurrenz arbeitet an Fahrzeugen für die teils neu definierten Kategorien: Ford bereitet eine R5-Version des Fiesta vor, von der bereits Fotos kursieren. Christian Loriaux, der Technische Direktor von M-Sport, arbeitet nicht direkt an diesem Projekt, berichtete uns aber, dass der Fiesta R5 noch in diesem Jahr rollen und in der ersten Jahreshälfte 2013 homologiert werden soll. „Technisch gesehen, liegen S2000-, RRC- und R5-Fahrzeuge sehr weit auseinander“, erklärt er. „Wir haben vom Chassis über Motor und Getriebe bis hin zu den Aufhängungen alles neu betrachtet.“

Skoda arbeitet derweil an einem Fabia R5, und Toyota soll angeblich demnächst eine R5-Version des Yaris präsentieren.

Michelin / J.M