Freud und Leid beim ersten Lauf der Rallye-Junior-Europameisterschaft 2018
© ADAC Motorsport | Zoom

FIA ERC: Podestplatz für das ADAC Opel Rallye Junior Team

(Speed-Magazin.de) Mit einem lachenden und einem weinenden Auge kehrt das ADAC Opel Rallye Junior Team vom ersten Lauf der Rallye-Junior-Europameisterschaft (FIA ERC Junior U27) zurück. Mit einem lachenden Auge, weil die beiden Opel ADAM R2 auch beim Schotterspektakel auf den Azoren voll konkurrenzfähig waren. Mit einem weinenden Auge, weil Unfallpech und die Defekthexe der Opel-Mannschaft ein noch besseres Ergebnis verwehrten.

Viel Freude machte den Verantwortlichen des ADAC Opel Rallye Junior Teams von Anfang an der herzerfrischende Einsatz von Neuzugang Martins Sesks. Der erst 18-jährige Lette lieferte sich ab der ersten Wertungsprüfung ein packendes Duell mit Azoren-Routinier Diogo Gago aus Portugal und lag bis zur achten Prüfung an der Spitze des Junior-Klassements, als ein Reifenschaden Sesks und seinen Beifahrer Renars Francis einbremste. Der zweite Rang nach der ersten Etappe am Freitagabend war dennoch ein sehr erfreuliches Ergebnis. Zumal er auch die ersten sechs Bonuspunkte für die Gesamtwertung der FIA ERC Junior U27 bedeutete.

In der zweiten Etappe am Samstag setzten die schnellen Junioren ihr fahrerisches Feuerwerk fort und bekämpften sich auf den tückischen Schotterprüfungen, für die das Archipel inmitten des Nordatlantiks so berühmt ist, nach allen Regeln der Kunst. Wie eng es im Feld der besten Rallye-Talente des Kontinents zugeht, verdeutlicht das Ergebnis von WP13, als die ersten Vier nach mehr als 17 WP-Kilometern um gerade einmal 2,8 Sekunden getrennt waren!

Im Verlaufe der letzten Wertungsprüfungen setzte sich Routinier Diogo Gago indessen an der Spitze etwas ab. "Er kennt hier auf der Insel jeden Stein, ich bin zum ersten Mal hier. Also haben wir beschlossen, keine Dummheiten zu machen und lieber zu versuchen, den zweiten Platz nach Hause zu fahren", erklärte Sesks. Die Umsetzung dieses Plans gelang nicht nach Wunsch, zumal sich am ADAM R2 auf den letzten Kilometern Getriebeprobleme einstellten: Am Ende rutschte der junge Mann aus Liepaja im Klassement noch hinter den Spanier Llarena auf Rang 3 zurück.

Dennoch war Martins mit seinem ersten Podestplatz in der FIA ERC Junior U27 hochzufrieden: "Obwohl ich vor der Rallye kaum 100 Kilometer im ADAM R2 testen konnte, habe ich mich rasch an dieses tolle Rallyeauto gewöhnt. Wir konnten das Tempo an der Spitze von Beginn an mitgehen. Dass in einer Rallye auch Probleme auftreten können, ist Teil des Spiels. Aber es war toll, bei unserem ersten Start mit dem ADAC Opel Rallye Junior Team direkt auf dem Podium zu stehen und wichtige Punkte für die Meisterschaft mitzunehmen."

Eine ähnliche Ausbeute blieb Tom Kristensson und Copilot Henrik Appelskog verwehrt. Just nachdem sie mit Bestzeit die Ziellinie von WP4 passiert hatten, rutschten die Schweden in einer engen Linkskurve außen gegen einen Stein, worauf sich ihr ADAM R2 überschlug. "Das hat sich für mich ziemlich seltsam angefühlt", kommentierte Kristensson. "Das Auto lenkte nicht so ein, wie ich es erwartet hatte. Ich hatte keine Möglichkeit, dem Stein auszuweichen. Und dann war nichts mehr zu machen. Mein erster Überschlag nach rund 200 Rallyes..." Leider erwiesen sich die Beschädigungen am Fahrzeug als zu stark, um eine Reparatur vor Ort zuzulassen. Damit muss der 26-Jährige aus Hörby die Azores Airlines Rallye als Streichresultat verbuchen. Nur vier der sechs Einzelläufe der FIA ERC Junior U27 gehen in die Jahres-Endwertung ein.

Auch das zweite Kräftemessen führt das ADAC Opel Rallye Junior Team auf eine Atlantikinsel: Der nächste Lauf zur FIA ERC Junior U27 findet vom 3. bis 5. Mai im Rahmen der Rally Islas Canarias statt. Auf Gran Canaria geht es für schnellen Junioren dann auf Asphalt zur Sache.

ADAC Motorsport / ND