Thomas Tekaat gewinnt beide Rennen in der Lausitz und ist neuer Tabellenführer
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Mini Trophy Lausitzring: Thomas Tekaat gewinnt beide Rennen und ist neuer Tabellenführer!

(Speed-Magazin.de / Mini Trophy) Auf der 3,442 Kilometer langen Variante des Lausitzrings boten die Piloten der MINI TROPHY am vergangenen Wochenende gute Unterhaltung auf und neben der Piste. Thomas Tekaat (Besaplast Team Dombek) und Jürgen Schmarl (Team Fast Forward) zeigten im ersten Lauf ein tolles Duell um den Siegerpokal, im zweiten Durchgang wiederholte Tekaat seinen Erfolg. Da Schmarl nach einer Kollision ausschied, übernahm Tekaat zwei Rennen vor Saisonschluss auch die Führung in der Gesamtwertung der MINI TROPHY.

Im ersten Lauf, der bei strahlendem Sonnenschein stattfand, setzte sich Pole-Mann Thomas Tekaat vor Jürgen Schmarl und Steve Kirsch (Frensch-Power-Motorsport) in Führung. Sowohl Tekaat als auch Schmarl konnten sich sofort einen kleinen Vorsprung verschaffen, während Kirsch etwas mehr in den Rückspiegel schauen musste, denn Lennart Marioneck (HTC One MINI Racing Team), Henry Littig (Besaplast Team Dombek) und Andre Fleischmann (Team Fast Forward) hielten anfangs leichten Kontakt.

Vorne fuhren Tekaat und Schmarl dem Feld auf und davon, wobei der Österreicher seinen Rückstand mehr und mehr verkürzte. In Umlauf sieben tauchte er erstmals im Heck seines Rivalen auf und griff den Leader an. Nebeneinander fuhren sie über die Start/Ziel-Gerade und in die erste Kurve, doch Tekaat verteidigte die Spitze zunächst erfolgreich. In den folgenden Runden probierte Jäger Schmarl alles, sogar eine andere Linienwahl zog er ins Kalkül. In Umlauf zwölf presste er sich schliesslich an Tekaat vorbei, doch abschütteln konnte er seinen schwäbischen Verfolger nicht. Im Gegenteil, der 21-Jährige konterte erfolgreich und kam als neuer Führender aus Runde 13 zurück. Dabei blieb es bis ins Ziel, Tekaat gewann knapp vor Schmarl. „Das Rennen war super-spannend und ich bin happy, dass ich ganz oben stehe“, strahlte der Stuttgarter auf dem Siegerpodest. Sein Rivale konnte auch mit Rang zwei gut leben. „Mehr ging heute nicht, aber morgen ist ein neuer Tag“, schickte er gleich eine Kampfansage an Sieger Tekaat.

Toller Rennsport und Fahrerlager-Party
Toller Rennsport und Fahrerlager-Party
© Philipp Weidenhammer
Während der Kampf um die Führung bis in die letzte Runde tobte, konnte Steve Kirsch sich von Lennart Marioneck absetzen und wurde als sicherer Dritter abgewinkt. „Der Abstand zum Top-Duo war schon etwas gross, aber sonst ist ein Podestplatz natürlich ein toller Erfolg“, fasste der Chemnitzer zusammen. Lennart Marioneck, der beste Gentleman Henry Littig und Andre Fleischmann komplettierten die Top Six.

Den zweiten Durchgang durfte Andre Fleischmann von der Pole Position aus aufnehmen, doch es war Henry Littig, der sich am Start die Führung schnappte. Keine halbe Runde später kollidierten Fleischmann und Littig und schieden aus. Für Fleischmann blieb immerhin ein Trostpreis: Weil er in Lauf eins mit 196,58 km/h die schnellste Höchstgeschwindigkeit des gesamten Wochenendes erzielte, darf der 25 Jahre alte Nürnberger bis zum Finale den Wanderpokal, einen MINI John Cooper Works mit nach Hause nehmen.

Im Rennen erbte Lennart Marioneck die Spitze, gefolgt von Steve Kirsch, Thomas Tekaat und Jürgen Schmarl, während das Feld eine Runde hinter dem Safety Car absolvierte. Nach dem Restart setzte sich das Quartett schnell vom Rest des Feldes ab, das von Jürgen Bretschneider (Racing 4 Friends) angeführt wurde. Im sechsten Umlauf lancierte Tekaat den ersten Angriff auf Spitzenreiter Marioneck und kassierte den Förderkandidaten der ADAC Stiftung Sport, der sich in der Folge unter Druck von Kirsch und Schmarl sah. Schmarls erste Attacke konterte er erfolgreich, beim zweiten Angriff touchierten sie sich und Schmarl musste aufgrund der Folgen dieser Kollision an der Box aufgeben. Zum ersten Mal in diesem Jahr blieb der 39-jährige Österreicher, der als Tabellenführer in die Lausitz reiste, in einem Rennen ohne einen einzigen Punkt.

Der nun zum Duell gewordene ehemalige Dreikampf ging auch nach dem Ausfall von Schmarl heiss weiter und wurde erst entschieden, als Marioneck wegen der Kollision mit Schmarl eine Durchfahrtsstrafe erhielt. Diese warf dem 24 Jahre alten Bamberger auf Platz fünf zurück.

Unterdessen tobte der Kampf um die hinteren Ränge der Top Ten zwischen Doreen Seidel (Frensch-Power-Motorsport 2), Cora Schumacher (Besaplast Team Dombek 2) und Reinhard Nehls (Caisley Team Dombek). Nehls krachte in den MINI John Cooper Works Challenge von Cora Schumacher und beide rodelten durch das Kiesbett der ersten Kurve. Die Streithähne hatten schon einige Runden zuvor ein ungewolltes Treffen, als Nehls die blonde Dame bei einem Angriff umdrehte und dafür seine erste Durchfahrtsstrafe abfasste. Beide Unfallgegner gaben nach ihrer zweiten gemeinsamen Kollision an der Box auf, Rang zehn im zweiten Lauf ging an die beste Dame Doreen Seidel.

Mini Trophy präsentiert sich vielseitig
Mini Trophy präsentiert sich vielseitig
© Philipp Weidenhammer
An der Spitze fuhr Thomas Tekaat einem sicheren Sieg entgegen und konnte es kaum fassen. „Im vergangenen Jahr haben wir in der Lausitz einen Doppelsieg geholt und ich hätte nie geglaubt, dass wir diesen Erfolg in diesem Jahr wiederholen können.“ Steve Kirsch zeigte sich mit seinem zweiten Platz ebenfalls sehr zufrieden: „Heute war mein Auto besser als gestern und schon war der Abstand zur Spitze nicht mehr ganz so gross. Wir sind auf einem guten Weg.“ Mit Jürgen Bretschneider durfte ein Pilot auf der untersten Stufe des Podests jubeln, der auf dem Lausitzring seinen ersten Auftritt in der MINI TROPHY 2013 absolvierte. „Ich habe den dritten Platz dank der Probleme meiner Vorderleute zwar kampflos gewonnen, aber ich freue mich trotzdem sehr.“ Dem konnte sich im Prinzip auch der beste Gentleman Steven Fürsch (Racing 4 Friends) anschliessen, der als Vierter des Rennens einen Podestplatz nur knapp verfehlte.

„Ich hatte viel Glück, denn schon in der dritten Runde habe ich mit meinem MINI auf der Gegengeraden die Mauer touchiert. Dabei hat meine rechte Vorderradaufhängung wohl einen Schaden genommen und die Felge war auch hinüber. Ich bin wirklich erstaunt, dass ich nicht ausgefallen bin, aber ein MINI scheint sehr robust zu sein“, so der Mann, der erst in diesem Jahr in der MINI TROPHY debütierte. Hinter ihn sahen Lennart Marioneck und Bernhard Wagner (Frensch-Power-Motorsport) auf den Rängen fünf und sechs die Zielflagge. Der Österreicher lieferte von Startplatz 16 kommend eine schöne Aufholjagd ab und freue sich verdient über die Punkte für P6.

Am Samstag lud die Organisation der MINI TROPHY zusammen mit dem ATS Formel 3 Cup zu einer Fahrerlager-Party mit Live-Musik und BBQ ein. Bis nach Mitternacht liessen sich die Gäste auch von gelegentlichen Regenschauern die gute Laune nicht verderben und hatten viel Spass.

Philipp Weidenhammer / J.M