Marbot: "Das Duell mit Bruno hat einfach riesigen Spass gemacht"
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Fach Auto Tech: Hitzeschlacht in Südfrankreich beim Porsche Sports Cup Suisse in Le Castellet

(Speed-Magazin) Bei annähernd 40°C Gluthitze waren die Rennen des Porsche Sports Cup Suisse in Le Castellet am vergangenen Wochenende eine schweißtreibende wie kräftezehrende und dennoch erfolgreiche Angelegenheit für FACH AUTO TECH. Das Porsche-Team stellte zahlreiche Sieger und Podiumsbesucher. Porsche Sports Cup: So auch in der Gruppe 2 des Porsche Sports Cup Rennens. Nur minimale Zeitdifferenzen lagen jeweils zwischen Bruno Gschwend und Thomas Kern. Es entwickelten sich während der gesamten Veranstaltung interessante Zweikämpfe und auch im Wertungslauf am Samstag lag das Duo stets in Schlagdistanz. Am Ende brachte Thomas Kern seinen 911 RS 92 knapp vor Bruno Gschwend über die Ziellinie. Daniel Marbot komplettierte das FACH-Trio auf dem Podium. "Das ist es, was Racing ausmacht: Dieses Duell mit Bruno hat einfach riesigen Spass gemacht. Dass ich am Ende die Nase vorn hatte, macht mich natürlich glücklich", freute sich der Sieger der Gruppe 2.

In der Gruppe 4S kämpfte Giuliano Longa ein spannendes Rennen mit Pascal Delafontaine um die vierte Position. Der FACH-Pilot behielt zwar gegenüber Delafontaine die Oberhand, aber am Ende war es Jean-Claude Boillat, der sich den vierten Rang sicherte. "Das ging am Ende nach dem Motto ´Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte´ aus. Wir waren derart in den Zweikampf verwickelt, dass Boillat die Gelegenheit nutzte, um durchzuschlüpfen", erklärte Giuliano Longa nach dem Rennen seinen fünften Rang.

Nur denkbar knapp an einer Podiumsplatzierung vorbei, schrammte in der Gruppe 7E Marco Zolin-Meyer. Er hatte über 12 Runden mit Eric Loth gekämpft und wurde in einem Fotofinish auf den vierten Rang verwiesen. Sein Statement: "Mir haben am Ende ganze 4/10 Sekunden auf Loth und auf den dritten Platz gefehlt. Dennoch bin ich mit meinen Zeiten und dem gesamten Rennen nicht unzufrieden." René Schorno bugsierte seinen 911er als fünfter ins Ziel.

Christian Nägele musste bei den Rennen leider zuschauen. Er hatte im Zeittraining das große Pech, dass er nach dem Motorschaden eines Wettbewerbers auf ausgetretenem Öl ins Rutschen geriet und in die Leitschienen einschlug. Neben dem Schaden am Auto trug der FACH-Pilot einige Prellungen davon. "Wir senden Christian auch auf diesem Wege die besten Genesungswünsche", so Teamchef Alex Fach zu dem Vorfall.

Marbot komplettierte das FACH-Trio auf dem Podium
Marbot komplettierte das FACH-Trio auf dem Podium
© Dirk Michael Deckbar
Porsche Super Sports Cup: Als Dominator im Porsche Super Sports Cup erwies sich Carlo Lusser. Während andere um jeden Zentimeter kämpfen mussten, war die Startnummer #285 schnell allen davongeeilt. Schon im Qualifikationstraining lag er unschlagbar in Front. Mit dem 997 GT3 Cup R brannte er die schnellste Rundenzeit des Wochenendes in den heißen Asphalt des Paul Ricard HTTT und steuerte einem ungefährdeten Start-Ziel-Gesamtsieg entgegen. Sein Statement schien beinahe nachdenklich: "Natürlich freue ich mich über den Pokal, aber ein Rennen mit etwas mehr Konkurrenz wäre noch besser gewesen. Ich hätte gerne die Leistung im Vergleich zu ähnlich starken Fahrzeugen gesehen."

Auch Heinz Bruder gehörte am Ende zu den glücklichen Siegern. Obwohl sein Wochenende mit einigen Problemen begann, legte er schon im Zeittraining mit der Pole Position der Gruppe 5B den Grundstein für seinen Rennerfolg. Auch er konnte zwischen sich und die Verfolger im Wertungslauf am Samstag schnell einen großen Abstand legen und fuhr als erster, vor Rinat Salikhov und dem zweiten FACH-Piloten Ueli Thöni ins Ziel. Über den Drittplatzierten freute sich Alex Fach: "Ueli hat sich vom ersten Training bis zum Rennen super gesteigert und hat sich seinen Podiumsplatz wirklich verdient." Und zum Sieger: "Nach dem super guten Qualy war Heinz recht locker seinem Sieg entgegen gefahren."

In der Gruppe 5A steuerte Philip Schnyder seinen Porsche 996 GT3 Cup mit schnellen Rundenzeiten auf den zweiten Platz, während Thomas Fleischer in der Gruppe 5C das Podium verfehlte. "Thomas war nach dem Zeittraining auf dem dritten Startplatz qualifiziert, konnte dies im Rennen aber leider nicht umsetzen", so Alex Fach am Samstagabend.

Porsche Endurance 100 Miles: Mit der schnellsten Rennrunde und einem grandiosen Start-Ziel-Gesamtsieg schrieb Marcel Wagner in die Annalen des Langstreckenrennens im Rahmen der Porsche Sports Cup. 28 Runden lang und über eine Stunde musste der Eidgenosse bei einer enormen Hitzeentwicklung im Fahrzeug höchst konzentriert seine Arbeit verrichten, bevor er den ersten Gesamtsieg seiner Karriere feiern durfte. Marcel Wagner: "Ich bin absolut k.o., aber überglücklich über diesen Sieg."

Üblicherweise teilen sich zwei Teamkollegen den Auftritt im Langstreckenrennen, aber neben Marcel Wagner waren noch drei weitere FACH-Piloten bei den 100 Miles auf dem Circuit Paul Ricard allein auf ihrem Fahrzeug unterwegs. Bruno Gschwend und Thomas Kern hatten - wie schon zuvor im Porsche Sports Cup-Rennen - wieder ihren spannenden Zweikampf in der Gruppe 2 aufgenommen und beendeten ihn in umgekehrter Reihenfolge. Es gewann Bruno Gschwend vor Thomas Kern. "Das war wieder eine ganz enge Geschichte zwischen den Beiden. Bei saunaartigen Temperaturen in voller Rennmontur über eine Stunde lang bei höchster Konzentration gegeneinander zu fighten verdient meinen Respekt", so Alex Fach.

14.-15. Juli startet Fach Auto Tech auf dem Nürburgring
14.-15. Juli startet Fach Auto Tech auf dem Nürburgring
© Dirk Michael Deckbar
Philip Schnyder, ebenfalls ohne Fahrerwechsel unterwegs, erzielte in der Gruppe 5A einen zweiten Rang. "Es hat ein Missverständnis bei der Info über den Funk gegeben, sonst hätte ich mehr Druck gemacht, um Zünd/Della Santa noch zu überholen", berichtete er. Die Sieger der Gruppe waren nur 4 Sekunden vor Schnyder ins Ziel gefahren.

Pech hatten Heinz Bruder und Giuliano Longa in der Gruppe 4S. Sie hatten lange auf Rang eins gelegen und die Konkurrenz kontrolliert, in der letzten Runde ereilte sie jedoch ein Motorschaden. Austretendes Öl entzündete sich, und das Auto brannte, bevor sie die Ziellinie überqueren konnten. Das FACH-Duo wurde von Delafontaine/Feller in den letzten Sekunden des Rennens auf Rang zwei verwiesen.

Ein kontrolliert sauberes Rennen lieferten Marco Zolin-Meyer und sein Fahrerpartner Thomas Fleischer ab. Sie können mit dem vierten Rang in der stark besetzten Gruppe 5C durchaus zufrieden sein. Glücklich war auch Joachim Künzi, der bei diesen Extrembedingungen sein erstes Rennen absolvierte und zusammen mit dem Teamkollegen Giovanni Annoscia zweiter der Gruppe 7E wurde. In derselben Gruppe starteten auch René Schorno und Daniel Marbot, die mit dem 996 Turbo das Feld der moderneren 997-GT2 und GT3-Fahrzeuge aufmischten und als Drittplatzierte ihren "Oldtimer" ins Ziel fuhren.

Porsche Drivers Challenge: Last but noch least liefert die Gleichmäßigkeitsprüfung immer wieder Spannung. Die 3,8 Kilometer lange Strecke ist dabei über zehn Umläufe mit möglichst identischen Rundenzeiten zu bewältigen. FACH AUTO TECH hatte Hermann Straub und Joachim Künzi ins Rennen geschickt, die sich unterschiedlich schlugen. Hermann Straub erzielte den zweiten Rang in der Porsche Drivers Challenge und führt nun die Tabelle in dieser Serie an. Joachim Künzi wurde als zwölfter gewertet.

Das kommende Highlight im internationalen GT-Sport findet am 14./15. Juli auf dem Nürburgring statt. Dort stehen die Wertungsläufe 7 und 8 des ADAC GT Masters auf dem Programm. Die nächste Veranstaltung des Porsche Sports Cup Suisse führt die Crew von FACH AUTO TECH nach einer kleinen Sommerpause am 17.-19. August nach Dijon (F).

MotorSport-Concepts / J. Lehmann